Für seinen Lehrfilm über eine neue Operationsmethode an der Bauchspeicheldrüse hat Prof. Dr. Waldemar Uhl, Direktor der Chirurgischen Klinik im St. Josef-Hospital (Klinikum der RUB) den Edgar Ungeheuer-Preis 2005 erhalten. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie würdigt damit "herausragende Beiträge" für ihre Mediathek. Das Operationsvideo zeigt eine noch junge Methode, den gutartigen Pankreaskopftumor infolge einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu entfernen und dabei den Zwölffingerdarm zu erhalten.
Bochum, 02.054.2005
Nr. 137
Tumor entfernen, Darm erhalten
RUB-Medizin: Ungeheuer-Preis für Lehrfilm
Video zeigt neue Operationsmethode an der Bauchspeicheldrüse
Für seinen Lehrfilm über eine neue Operationsmethode an der Bauchspeicheldrüse hat Prof. Dr. Waldemar Uhl, Direktor der Chirurgischen Klinik im St. Josef-Hospital (Klinikum der RUB) den Edgar Ungeheuer-Preis 2005 erhalten. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) würdigt damit "herausragende Beiträge" für ihre Mediathek. Das Operationsvideo zeigt eine noch junge Methode, den gutartigen Pankreaskopftumor infolge einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu entfernen und dabei den Zwölffingerdarm zu erhalten.
Radikale "Whipple-Operation"
30 bis 40 Prozent der Patienten mit chronischer Pankreatitis entwickeln entzündungsbedingt einen sehr schmerzhaften, gutartigen Pankreaskopftumor, der den Zwölffingerdarm und umliegende Gefäße verengen kann. Bisher wurden diese Patienten mit der so genannten "Whipple-Operation" behandelt: Dabei entfernen die Ärzte nicht nur die Bauchspeicheldrüse ganz oder teilweise, sondern zumeist einen Teil des Magens und den Zwölffingerdarm (Duodenum), was im Verlauf stets zu einem Diabetes mellitus führt. "Diese Methode überschreitet das Therapieziel der gutartigen Erkrankung jedoch deutlich", so Prof. Uhl.
Neue schonende Methode
Am Pankreaszentrum der Ruhr-Universität Bochum wenden die Ärzte um Prof. Uhl eine Methode an, die seit 1972 bekannt ist (nach Prof. Dr. H. G. Beger): In ihrem Lehrfilm zeigen sie die so genannte duodenum-erhaltende Pankreaskopfresektion und deren Therapieerfolge. Die Komplikationsrate nach dieser anspruchsvollen Operation ist im Schnitt mit 28,5 Prozent gering, die Sterblichkeit liegt bei einem Prozent. In der Folgezeit sind rund 88 Prozent der Patienten dauerhaft schmerzfrei oder haben "milde" Schmerzschübe, nur zwei Prozent erkranken anschließend an Diabetes mellitus. 63 Prozent der behandelten Patienten können ihre Arbeit wieder aufnehmen. Entscheidend für den Erfolg dieser Methode ist, dass die wichtige physiologische Nahrungspassage über den Zwölffingerdarm erhalten bleibt.
Pankreaszentrum Bochum
Mit seiner Berufung an die Ruhr-Universität im Januar 2004 hat Prof. Uhl das interdisziplinäre Pankreaszentrum aufgebaut: Fachübergreifend arbeiten hier Spezialisten verschiedener Abteilungen zusammen. Mehr als 500 Patienten mit Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse wurden in den letzten 15 Monaten in Bochum behandelt, davon wurden 150 operiert.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Waldemar Uhl, Direktor der Chirurgischen Klinik, Leiter des Pankreaszentrums, St. Josef-Hospital, Klinikum der RUB, Tel. 0234/509-2211, E-Mail: w.uhl@klinikum-bochum.de, Internet: http://www.pankreaszentrum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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