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10.05.1999 13:21

Studierende melden sich ab Herbst am Terminal zurück

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Als erste Hochschule in Bayern eröffnet die Universität Würzburg ihren Studierenden mit der Rückmeldung für das kommende Wintersemester die Möglichkeit der Selbstbedienung an Terminals. Zur sicheren Identifizierung des Benutzers kommt eine Chipkarte zum Einsatz.

    Diese Ergebnisse einer mehrjährigen Entwicklungsarbeit der Universität stellten Präsident Prof. Dr. Theodor Berchem und Kanzler Bruno Forster im Beisein von Vertretern der beteiligten Firmen heute der Presse vor.

    Kanzler Forster erinnerte daran, dass 1993 vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst eine wissenschaftliche Forschungsgruppe eingesetzt wurde mit der Aufgabe, an bayerischen Universitäten eine Organisationsuntersuchung durchzuführen. Ziel sei dabei insbesondere gewesen, Verwaltungsabläufe einer kritischen Analyse und Bewertung zu unterziehen, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, wie Verwaltungsprozesse und damit vor allem auch Serviceleistungen gegenüber den Studierenden nachhaltig verbessert werden könnten.

    Aufgrund eigener Vorarbeit und nachdem die Universität Würzburg an der Untersuchung - die drei Jahre dauerte - wesentlich beteiligt war, beauftragte das Staatsministerium die Universität im Januar 1997 mit der Durchführung eines Pilotprojekts mit dem Namen MUCK (Multifunktionale Universitäts-Chipkarte). Eine Aufgabe dieses Projekts sei gewesen, so der Kanzler, Konzepte für die Einführung von Selbstbedienungsmöglichkeiten zu entwickeln und nach geeigneten Lösungen für ihre Umsetzung in die Praxis zu suchen.

    Nach den Ausführungen von Kanzler Forster wurde zunächst in der Studentenverwaltung eine neue Software der HIS-GmbH eingeführt, die Selbstbedienung durch die Studierenden überhaupt erst zugelassen habe. Sie sei am 7. Januar dieses Jahres in Betrieb genommen worden. Im neuen Programm stünden jetzt die Daten von ca. 95.000 Studenten (einschließlich der seit 1980 archivierten) zur Verfügung. Rückmeldung und Immatrikulation zum Sommersemester (ca. 700 Einschreibungen) seien damit bereits bewältigt worden.

    Durch die zwischenzeitliche Programmierung neuer Funktionen zur Selbstbedienung für Studierende sei die Universität, so der Kanzler, jetzt technisch in der Lage, nunmehr als ersten Schritt zur Selbstbedienung für Studierende drei Funktionen einzuführen: Rückmeldung einschließlich automatischer Abbuchung der Semestergebühren, Adressenänderung und Ausdruck von Studienbescheinigungen.

    Eine wesentliche Verbesserung der Verwaltungsprozesse und eine spürbare Verbesserung der Serviceleistungen gegenüber den Studierenden sei aber erst dann erreicht, wenn 18.000 Studenten nicht gezwungen seien, zur Erledigung notwendiger Verwaltungsgeschäfte, oder auch um beispielsweise nur eine einfache Studienbescheinigung zu besorgen, sich auf den Weg in das zentrale Verwaltungsgebäude begeben zu müssen: "Selbstbedienung bringt den gewünschten Erfolg nur, wenn sie von dort aus, wo der Student sich in der Hauptsache befindet, möglich ist."

    Mit der Einrichtung von solchen Selbstbedienungsmöglichkeiten und damit der Öffnung des Zugangs zur zentralen Verwaltung über Datenleitungen, vor allem auch über das Internet, habe sich die Notwendigkeit ergeben, "ein Sicherheitssystem zu schaffen, das Missbrauch ausschließt und den störenden Zugriff unerwünschter Gäste verhindert", sagte Bruno Forster.

    Zur Lösung dieser Sicherheitsfrage sei unter der technischen Geschäftsführung der Universität Würzburg ein weiteres Pilotprojekt unter dem Namen "Basilika" (Bayerische Sicherheitslösung für Dienstangebote in offenen Kommunikationsnetzen) eingerichtet worden, das von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen von "Bayern online" finanziert wurde. Aus diesem Projekt habe die Firma Siemens eine Sicherheitslösung entwickelt, die in der Zwischenzeit auf dem Markt gekauft werden könne und die bei der Universität zum Einsatz komme.

    Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme bringe die Universität zur Identifizierung eines Benutzers schließlich eine Chipkarte zum Einsatz. Wichtig sei gewesen, möglichst schnell über eine Chipkarte verfügen zu können, die technisch ausgereift sein, sofort zur Verfügung stehen und die Universität technisch für die Zukunft nicht binden sollte. Die Städtische Sparkasse Würzburg habe durch einen Vertrag mit der Universität Würzburg ermöglicht, dass zunächst als Karte zur Identifizierung des Benutzers die EC-Chipkarte der Sparkassenorganisation benutzt werden könne. Jeder Studierende mit einer solchen Karte könne sie zur Identifizierung am Selbstbedienungsterminal benutzen.

    Schließlich habe noch ein geeignetes Terminal verfügbar gemacht werden müssen, mit dem neben der Selbstbedienung auch die "Abbuchung von Geldbeträgen und der Ausdruck von Bescheinigungen auf dokumentenechtem Papier unter Wahrung der notwendigen Sicherheit möglich ist". Die Universität habe sich für ein Produkt der Firma InterCard GmbH entschieden, die aufgrund ihrer Erfahrung aus anderen Projekten das entsprechende Know-how besitze.

    Die Universität Würzburg sei Pilothochschule für alle bayerischen Hochschulen. "Nicht ohne ein klein wenig Stolz kann ich heute feststellen", sagte Kanzler Forster, "dass wir die uns gestellten Aufgaben technisch gelöst haben und wir nun, in den nächsten Wochen, Schritt für Schritt die Umsetzung in die Praxis beginnen." Die gefundene Lösung sei auf andere Hochschulen übertragbar. Das heiße freilich keineswegs, dass die Universität damit am Ende ihrer Arbeit angelangt wäre: "Wir haben lediglich an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert die Tür aufgestoßen für eine zukunfts- und serviceorientierte moderne Verwaltung. Es bleibt noch vieles zu tun."

    In einem Ausblick nannte der Kanzler drei Ziele weiterer technischer Entwicklungen: Selbstbedienungsterminals sollen im Laufe der Zeit flächendeckend über die Universität hinweg ausgebaut und PCŽs in den Cip-Pools mit Chipkartenlesern ausgestattet werden. Zudem sollen weitere Funktionen entwickelt werden, wie die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen über Internet, die Erstellung eines tagesaktuellen Vorlesungsverzeichnisses, die Evaluierung der Lehre durch Studierende über Internet u.ä..

    Ganz wesentliches Ziel bleibe letztlich die Einführung nur einer Chipkarte für alle Bereiche und alle Funktionen (die multifunktionale Chipkarte), mit der alle Funktionen abgedeckt werden könnten einschließlich Zugangskontrollen zu gesicherten Bereichen (Rechenzentrum, Cip-Pools, Bibliothek) und einschließlich der Zahlfunktion bis hin zur gemeinsamen Verwendung einer Karte mit dem Studentenwerk.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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