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10.05.1999 15:44

Erfolgreiches Programm zur Kariesverhütung bei Schulkindern

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN Nr. 12 1999

    Die Zahngesundheit des Menschen ist eng mit seinem sozioökonomischen Status korreliert. Es verwundert daher nicht, daß Kinder aus ungünstigem Milieu ein hohes Risiko für Karies haben, zumal sich gezeigt hat, daß Aufklärungsmaßnahmen zur Mund- und Zahnhygiene bei diesen Kindern keine Auswirkung auf die Kariesentwicklung haben. Die Möglichkeit zur Prävention von Zahnschäden, die die Bevölkerung gleichmäßig erreichen würde, wie etwa die Trinkwasserfluoridierung, ist in Deutschland weitgehend gesetzlich versperrt. Ein Präventivprogramm, das Kinder mit hohem Kariesrisiko nahezu vollständig erreicht, kann jedoch in Schulen durchgeführt werden, wo durch den Schulzahnarzt allen Kindern, und damit ohne Gefahr der Diskriminierung einzelner, die Fluoridierung der Zähne mit fluoridhaltigem Lack angeboten wird. Durch die Fluoridierung wird der Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren. Voraussetzung für die Wirksamkeit der prophylaktischen Maßnahme ist jedoch, daß der Lack mindestens zweimal, besser drei- bis viermal im Jahr aufgetragen wird. Dies hat das Zentrum für Zahnmedizin der Charité in einer Studie unter der Leitung von Stefan Zimmer zeigen können, die jetzt veröffentlicht wurde ("Community Dentristy and Oral Epidemiology", [1999] 27, 103-108). Beteiligt waren Schulkinder der Altersklassen 7 bis 10 an vier Volksschulen in Stadtgebieten von Hannover mit vergleichbar niedrigem Sozialstatus (gemessen vor allem an Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeempfang). Innerhalb der vierjährigen Laufzeit der Studie wurde die Zahnzerstörung bei den behandelten Kindern zwar nicht verhindert, fiel aber um mehr als ein Drittel (37 Prozent) geringer aus als bei unbehandelten Kindern in vergleichbarem Umfeld.
    Wenn mit einer solchen Praeventivmaßnahme möglichst alle Kinder erreicht werden sollen, empfiehlt es sich, die Schulzahnarzttermine nicht vorher bekannt zu geben. Denn wenn sie den Termin kennen, bleiben viele Kinder an diesem Tag der Schule fern.
    Silvia Schattenfroh
    __________________________________________________________

    Charite
    Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
    Dekanat
    Pressereferat-Forschung
    Dr. med. Silvia Schattenfroh
    Schumannstraße 20/21
    10117 Berlin

    FON: (030) 2802-2223
    FAX: (030) 2802-3625

    e-mail: silvia.schattenfroh@charite.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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