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10.05.1999 15:56

Wissen lassen, wo es lang geht - ein neuer Adreßaufkleber für Kernproteine

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Alle Proteine in einer Zelle werden von »Eiweißfabriken«, den Ribosomen, hergestellt und gelangen erst nach ihrer Entstehung an ihren Bestimmungsort. Entweder werden sie exportiert, oder sie bleiben in der Zelle - der Ort ihrer Bestimmung kann in einer Membran, in den Mitochondrien im Zellkern oder auch »nur« im Zytoplasma liegen.

    Woher weiß solch Protein, an welchem Teil in oder außerhalb einer Zelle es wirken soll?

    Vor kurzem beschrieb eine Forschergruppe um den Direktor des Instituts für Biochemie an der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Reinhard Walther, einen neuen Typ Signalsequenz. Diese Kette von Aminosäuren hängt wie ein Adreßaufkleber oder Gepäckanhänger an einem Protein, das im Zellkern an der Kontrolle der Insulinsynthese beteiligt ist.

    Nur wenige Aminosäure-Bausteine entscheiden demnach, ob das Protein in den Zellkern transportiert wird oder nicht. Hängt man diese wenigen Bausteine an ein zytoplasmatisches Protein (das normalerweise also nicht im Zellkern liegt), wird es prompt in den Zellkern geschafft. Die Bausteinfolge unterscheidet sich von allen bisher bekannten Signalsequenzen (sie besteht aus drei mal zwei statt, wie bisher bekannt, aus zwei mal zwei basischen Aminosäuren) und eröffnet damit, so Prof. Walther, eine neue Klasse von Kernlokalisationssequenzen. Die Signalseqenz erlaubt eine Wechselwirkung mit anderen Proteinen, die ihrerseits Eiweißträger sind.

    Die Entdeckung ist noch reine Grundlagenforschung; eines Tages aber könnte man mit ihrer Hilfe vielleicht einmal neue Therapeutika gezielt in einen Zellkern bringen.

    Wer mehr wissen möchte, etwa über die genaue Zusammensetzung des »Aufklebers«, mag sich bald an die Lektüre des renommierten European Journal of Biochemistry wagen oder Informationen erbitten von:
    Prof. Dr. Reinhard Walther, Institut für Biochemie, Medizinische Fakultät, Sauerbruch-Straße, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-5400, Fax 03834-86-5402, e-mail: rwalther@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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