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10.05.1999 00:00

Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 27/99

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Tagung in Regensburg
    Wasserchemiker warnen vor Qualitätseinbußen beim Gewässerschutz

    Auf der Jahrestagung der Fachgruppe Wasserchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) am 10. Mai 1999 in Regensburg wurde Kritik an der Personalpolitik, vor allem der radikalen Personaleinsparwut des Bundes, der Länder und der Gemeinden bis hin zu den Wasserversorgungsunternehmen laut. "Ohne Rücksicht auf die Erhaltung von Fachwissen und Sachverstand werden derzeit Fachleute geräuschlos wegrationalisiert", sagte der Vorsitzende der Fachgruppe Wasserchemie, Professor Dr. Fritz H. Frimmel. "Naturwissenschaftler scheinen am ehesten entbehrlich."

    Die Wasserchemiker befürchten als Folge einer ungesteuerten Personalpolitik Qualitätseinbußen in der Trinkwasserversorgung und im Gewässerschutz. "Dieses geht auf Kosten der Sicherheit unserer Trinkwasserversorgung und kann ohne Warnung vor den Folgen nicht hingenommen werden", warnte Frimmel. "Die öffentliche Hand muß auf ihre Verantwortung für den Verbraucherschutz hingewiesen werden. Sie darf ihre hoheitlichen Aufgaben im Gewässerschutz nicht dem Budgetdiktat der Finanzverantwortlichen opfern. Das Lebensmittel Nr. 1 ist gefährdet."

    Die Fachgruppe Wasserchemie wies darauf hin, daß im internationalen Gewässerschutz vor der sehr bald in Kraft tretenden Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Bewirtschaftungspläne für die großen Flüsse und das Grundwasser zu erarbeiten und umzusetzen seien. Dieses werde ausdrücklich als positiver Beitrag zur vorausschauenden Wasserbewirtschaftung begrüßt. Hierzu seien Fachleute in der Verwaltung und auch in der Privatwirtschaft unverzichtbar. "Es kann nicht sein, dass Deutschland bei der Umsetzung dieser Wasserrahmenrichtlinie wieder vor den Europäischen Gerichtshof gezerrt wird, nur weil jetzt die Wasserchemiker ungezielt wegrationalisiert werden", so Frimmel. Durch die Einstellungsstops und den Personalabbau sei zudem der Know-how-Transfer zur jüngeren Fachgeneration nicht mehr gesichert.

    "Deutschland muss den hohen Standard im Gewässerschutz und bei der Trinkwasserversorgung halten, damit das Lebensmittel Nr. 1 an jedem Zapfhahn ohne Bedenken getrunken werden kann." Dies forderte Professor Frimmel auf der Tagung in seinem nachdrücklichen Appell an die Verwaltungen, die Wasserversorgungsunternehmen und an die politischen Entscheidungsträger.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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