TU Darmstadt verleiht hohe Auszeichnung an Magdeburger Forscher
Die Technische Universität Darmstadt verleiht am Mittwoch, dem 11. Mai 2005, den Karl-Küpfmüller-Ring an Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Ernst Dieter Gilles, Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg. Die Auszeichnung wurde 1977 aus Anlass des 80. Geburtstags von Karl Küpfmüller gestiftet. Sie wird in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen.
Der Karl-Küpfmüller-Ring soll, so die Satzung, "als außerordentliche Ehrung an Wissenschaftler verliehen werden, die durch ihre Forschungstätigkeit die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch außerhalb ihres Fachgebietes gefördert und die wissenschaftliche oder technische Entwicklung maßgeblich beeinflusst haben". Die TU Darmstadt würdigt mit dieser Auszeichnung Gilles "Wirken zur interdisziplinären Vernetzung von Elektrotechnik, Regelungstechnik, Chemie und Verfahrenstechnik mit den herausragenden Ergebnissen".
Gilles spezielles Fachgebiet ist die Regelungstechnik. Dort hat er u.a. die automatische Navigation von Flussschiffen systematisch entwickelt: Diese komplexe Aufgabe beinhaltet die Zusammenführung verschiedenartiger Sensorik, wie Radar, GPS, Ultraschall-Doppler-Log, Kreisel und Laser-Scanner mit elektronischen Karten der Flüsse, Modellierung des Schiffsverhaltens und regelungstechnischer Verfahren und hat damit ihre Schwerpunkte in der Informationsverarbeitung, Nachrichten- und Automatisierungstechnik. Die automatische Navigation ist von großer praktischer Bedeutung - mit ihr kann der Schiffsführer unter den üblichen Verkehrsbedingungen (Gegenverkehr, Fahrkanäle, Witterung) sein Schiff automatisch und autonom fahren, d.h. er wird von ermüdenden Routinearbeiten entlastet und gerade in schwierigen Situationen wesentlich unterstützt.
Ein zweiter Schwerpunkt von Gilles wissenschaftlichen Arbeiten liegt in der Chemie und der Verfahrenstechnik. Mit seinen wesentlichen Untersuchungen zur Modellierung von Vorgängen in Rohrreaktoren und Destillationskolonnen und seinen Methoden zur Früherkennung gefährlicher Zustände in diesen Anlagen hat er die Analyse dieser Abläufe und ihre Simulation erheblich erleichtert.
Ernst Dieter Gilles hat durch seine Forschungstätigkeit die wissenschaftlichen Erkenntnisse sowohl in seinem Fachgebiet Regelungstechnik als auch in seinen weiteren Schwerpunkten wesentlich gefördert und die wissenschaftlich-technische Entwicklung maßgeblich beeinflusst.
Gilles, geboren 1935 in St. Goarshausen, hat von 1954 bis 1960 an der damaligen TH Darmstadt Elektrotechnik studiert, 1964 promoviert und sich 1966 im Fach Regelungstechnik habilitiert. Seit 1997 ist Ernst Dieter Gilles Direktor am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg.
Die bisherigen Preisträger des Karl-Küpfmüller-Rings sind u.a. Hermann Haken (1990), Manfred Eigen (1994) und Erwin Neher (2004).
Wann: Mittwoch, 11. Mai 2005, 17.00 Uhr
Wo: Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus, Dieburger Str. 241, 64287 Darmstadt
map, den 4. Mai 2005, PM-Nr. 69/2005
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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