idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.05.2005 11:00

Kinder geben Auskunft / Erste Ergebnisse aus dem DJI-Kinderpanel

Dr. Barbara Keddi Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    medieninformation

    Sperrfrist: 9. Mai 2005, 11.00

    Wie Kinder in Deutschland leben und aufwachsen ist Thema der großen repräsentativen Verlaufsuntersuchung des Deutschen Jugendinstituts, des DJI-Kinderpanel. Ergebnisse der ersten Befragungswelle mit über 2.000 Familien sind nun in zwei Publikationen veröffentlicht. Befragt wurden nicht nur mehr als 1.000 Kinder, sondern auch 2.200 Mütter und 1.300 Väter.

    Gutes Familienklima und Reibereien
    Die Ergebnisse zeigen, dass das emotionale Klima in den meisten Familien recht positiv ist. Die meisten Kinder fühlen sich in Familie und Freundeskreis wohl. In der positiven Einschätzung des Familienklimas unterscheiden sich weder Einzel- und Geschwisterkinder noch Kinder aus traditionellen oder alternativen Familienformen. Jedoch gehören auch Konflikte zum Familienalltag: Neun von zehn Müttern, Vätern und Kindern berichten von häuslichen Auseinandersetzungen, die sich oft am Aufräumen des Kinderzimmers entzünden.

    Positives Selbstbild überwiegt
    Fast alle 8- bis 9-Jährigen finden sich selbst "okay" und sind meist gut gelaunt. Sie erleben sich sozial und kognitiv als sehr aufgeschlossen, probieren gerne Neues aus, lernen gerne neue Kinder kennen, haben viele Ideen und glauben, sich gut in andere hinein versetzen zu können. Auch die befragten Eltern beschreiben ihre Kinder ähnlich positiv. Für viele Kinder sind jedoch auch Kummer und Enttäuschung eine normale Erfahrung: Drei Viertel der 8- bis 9-Jährigen sind manchmal traurig oder ängstlich, die Hälfte fühlt sich manchmal allein. Die Eltern nehmen diese Gefühle bei ihren Kindern nicht so häufig wahr, ganz im Gegensatz zu Ausdrucksformen wie Wut auf andere, die ein Viertel der Kinder äußert, oder Lust am Raufen, die ein Drittel der Jungen und jedes sechste Mädchen äußern.

    Aufwachsen zwischen Villenviertel und Trabantenstadt
    Im räumlichen Umfeld der Kinder und der Region, in der sie leben, manifestiert sich soziale Ungleichheit sehr deutlich. Das Wohnumfeld ist bei einem Drittel der Kinder nicht kindgerecht: die elterliche Wohnung ist klein und schlecht ausgestattet, die nähere Umgebung bietet wenig Spielmöglichkeiten, das Umfeld enthält eine hohe Verkehrsbelastung. Ein weiteres Drittel der Kinder wächst dagegen in ausgesprochen günstigen Verhältnissen auf. Die Wohnqualität hängt in hohem Maße vom Einkommen der Eltern ab. Kinder aus einkommensschwachen Familien sind häufig benachteiligt. Auf dem Land und in Westdeutschland finden Kinder darüber hinaus oft günstigere Wohnverhältnisse vor als in der Stadt und im Ostteil des Bundesgebietes.

    Als zentrales Ergebnis des DJI-Kinderpanel kann schon jetzt festgehalten werden: Ein positives Familienklima und eine günstige Wohnumgebung gehen mit einem positiveren Selbstbild und größerer Aufgeschlossenheit der Kinder einher. (2801 Zeichen einschl. Leerzeichen)

    Weitere Informationen:
    www.dji.de/kinderpanel
    Christian Alt (Hrsg.)
    Kinderleben - Aufwachsen zwischen Familie, Freuden und Institutionen
    Band 1: Aufwachsen in Familien.
    ISBN 3-8100-4097-5. 26,90 €
    Band 2: Aufwachsen zwischen Freunden und Institutionen. ISBN 3-531-14630-4. 29,90 €
    VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005
    Kontakt: Deutsches Jugendinstitut e.V., Dr. Barbara Keddi, Nockherstr. 2, 81541 München, Telefon 089/62306-281 oder 244, E-Mail keddi@dji.de, www.dji.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).