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06.05.2005 13:39

"Verboten und verbrannt - Wider den (un)deutschen Geist"

Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Köln

    Köln erinnert mit einer Groß-Veranstaltung in der Historischen Treppenhalle der "Alten Universität" an die Bücherverbrennung von 1933
    Dienstag, 17. Mai 2005, um 19.00 Uhr
    Elf Kölner Schriftstellerinnen und Schriftsteller werden am Ort des Geschehens Texte von Autorinnen und Autoren vortragen, deren Bücher damals verbrannt wurden. Zu den damals verfemten Künstlerinnen und Künstlern zählten auch Komponisten, Musiker und Dirigenten. Musikalisch eingerahmt wird die Veranstaltung von Musikstücken, damals als entartet verbotener Musik, gespielt vom Trio Con Fusion der Hochschule für Musik, Köln. Dazu zählt u.a. das Divertissement für Holzbläser des Komponisten Erwin Schulhoff, der in Leipzig und Köln studiert hat und 48-jährig im bayerischen Konzentrationslager Wülzburg gestorben ist.

    Am 17. Mai 2005 jährt sich zum 72. Mal die von den Nationalsozialisten veranlasste und inszenierte Bücherverbrennung vor der "Alten Universität" in Köln. Die in zahlreichen deutschen Universitätsstädten durchgeführten Bücherverbrennungen waren im Zuge der Machtergreifung ein Höhepunkt der Nazi-Kampagne gegen sogenanntes "undeutsches Schrifttum". Die als "Wider den undeutschen Geist" bezeichnete Aktion war ein Verbrechen gegen den deutschen Geist, gegen die Freiheit des Wortes, gegen die Prinzipien der Aufklärung und Humanität, gegen eine liberale Entwicklung der Gesellschaft, gegen Demokratie und Parlamentarismus. Die Bücherverbrennungen dokumentierten die Verachtung des Geistes und der Autonomie der Kultur, die für den Nationalsozialismus charakteristisch ist. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "1945 Köln wird befreit - Befreiung und Neubeginn- 60 Jahre nach Kriegsende" findet am 17. Mai 2005 um 19.00 Uhr eine große Gedenkveranstaltung anlässlich der Bücherverbrennung von 1933 in der historischen Treppenhalle des Gebäudes "Alte Universität"in der Kölner Südstadt statt, dem heutigen Sitz der Fachhochschule Köln (Am Römerpark, Claudiusstr. 1, 50678 Köln). Eröffnet wird die Gedenkveranstaltung mit einer Begrüßung durch den Rektor der Fachhochschule Köln, Prof., Dr. Joachim Metzner. Journalistinnen und Journalisten sind im Anschluss an die Veranstaltung (ca. 21.10 Uhr) herzlich zu einem Empfang des Rektorats in den Senatssaal eingeladen.

    Elf Kölner Schriftstellerinnen und Schriftsteller werden am Ort des Geschehens Texte von Autorinnen und Autoren vortragen, deren Bücher damals verbrannt wurden. Zu den damals verfemten Künstlerinnen und Künstlern zählten auch Komponisten, Musiker und Dirigenten. Musikalisch eingerahmt wird die Veranstaltung von Musikstücken, damals als entartet verbotener Musik, gespielt vom Trio Con Fusion der Hochschule für Musik, Köln. Dazu zählt u.a. das Divertissement für Holzbläser des Komponisten Erwin Schulhoff, der in Leipzig und Köln studiert hat und 48-jährig im bayerischen Konzentrationslager Wülzburg gestorben ist. Moderiert wird die Veranstaltung von Jürgen Keimer.

    Wie bereits in den Jahren 2001 und 2003 werden am 17. Mai 2003 weitere elf Autorinnen und Autoren, deren Bücher 1933 verbrannt wurden, geehrt. Die Gedenkveranstaltung vereint Nachdenkliches, Kritisches mit Humorvollem und wird mit manchen Textauszügen zeigen, wie aktuell diese noch heute sind. In diesem Jahr werden folgende Kölner Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus den Werken der verfemten Autorinnen und Autoren lesen:
    o Tilman Röhrig Alfred Döblin
    o Dieter Kühn Walter Hasenclever
    o Dieter Wellershoff Franz Kafka
    o Barbara Beuys Annette Kolb
    o Ingeborg Drews Gertrud von Le Fort
    o Anna Dünnebier Erika Mann
    o Werner Jung Hans Mayer
    o Wolfgang Schiffer Robert Musil
    o Erasmus Schöfer Carl von Ossietzky
    o Gert von Paczensky Joseph Roth
    o Walter Vitt Paul Westheim

    Die Veranstaltung "verboten und verbrannt - Wider den (un)deutschen Geist" wird von der Fachhochschule Köln, dem Kunstkritiker Walter Vitt, dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, der Universität zu Köln, der Hochschule für Musik Köln und dem Berufskolleg Ulrepforte gemeinsam durchgeführt. Schirmherren der Veranstaltungsreihe "1945 Köln wird befreit" sind Alfred Neven DuMont, Fritz Pleitgen und Fritz Schramma.

    Die Namen der in diesem Jahr geehrten Autorinnen und Autoren wurden zu den bereits vorhandenen von Steinmetzlehrlingen des Berufskollegs Ulrepforte in die Bodenplatten vor dem Haupteingang des Gebäudes eingemeißelt. Diese "neuen" Stein-platten werden im Rahmen der Veranstaltung am 17. Mai offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Die Idee zu diesem Bodendenkmal, das ein sichtbares Zeichen gegen das "Vergessen" setzen soll und im Laufe der Jahre immer weiter wächst, stammt von Walter Vitt.

    Ort: Gebäude "Alte Universität" in der Kölner
    Südstadt, dem heutigen Sitz der Fachhochschule Köln
    Am Römerpark, Claudiusstr. 1, 50678 Köln
    Beginn: 19.00 Uhr
    Der Eintritt ist frei.

    Weitere Informationen
    Pressestelle der Fachhochschule Köln
    Tel: 0221-8275 3119
    E-Mail: petra.schmidt_bentum@fh-koeln.de

    Walter Vitt
    E-Mail: w.vitt@t-online.de

    http://www.17-mai.de


    Bilder

    Fahnen an der "Alten Universität" weisen auf den Gedenktag anlässlich der Kölner Bücherverbrennung im Vorfeld der Veranstaltung hin
    Fahnen an der "Alten Universität" weisen auf den Gedenktag anlässlich der Kölner Bücherverbrennung i ...
    Foto: Jutta Velten
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    Fahnen an der "Alten Universität" weisen auf den Gedenktag anlässlich der Kölner Bücherverbrennung im Vorfeld der Veranstaltung hin
    Fahnen an der "Alten Universität" weisen auf den Gedenktag anlässlich der Kölner Bücherverbrennung i ...
    Foto: Jutta Velten
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Fahnen an der "Alten Universität" weisen auf den Gedenktag anlässlich der Kölner Bücherverbrennung im Vorfeld der Veranstaltung hin


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