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11.05.2005 07:30

1.500. Patient im Tumorboard besprochen

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Interdisziplinäre Expertenkonferenz dient auch
    der praxisnahen Ausbildung von Medizinstudenten

    Der 1.500. Patient und seine Therapiemöglichkeiten wurden in dieser Woche in der Tumorkonferenz der Klinik und Poliklinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald besprochen. Darüber informierte heute der Leiter des Tumorboards, Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke. Bei den wöchentlichen Sitzungen kommen alle Experten zur Behandlung von Krebsleiden zusammen und entscheiden gemeinsam über das weitere Vorgehen. Das bereits 2001 in Greifswald eingeführte Tumorboard-Konzept dient gleichzeitig der praxisnahen Ausbildung von Medizinstudenten.

    Über 88 Prozent der Patienten, deren Befund in der Tumorkonferenz beraten wurde, waren älter als 50 Jahre (1.321), der Anteil der Männer überwog dabei mit 929 deutlich (Frauen 571). Die größte Gruppe mit 336 betraf Patienten mit einem Alter über 75 Jahre. Die Anzahl der Vorstellungen stieg jährlich. Wurden im Startjahr lediglich 106 Fälle besprochen, rechnen die Mediziner in diesem Jahr schon mit 650 Krebsbefunden im Tumorboard (2002: 314, 2003: 406, 2004: 457). Besonders komplizierte Erkrankungen und Karzinome werden mehrfach und in Einzelfällen über fünfmal in dem Expertenforum erörtert, bei zwei Drittel der Krebsbefunde kommen die Mediziner jedoch beim ersten Mal zu einer Therapieentscheidung. Im Greifswalder Tumorboard werden vorrangig Krebsherde im Magen, Darm, Leber, der Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und der Lunge sowie Metastasen in Leber und Lunge behandelt.

    Auf Grund der Zunahme von bösartigen Erkrankungen kommt der Bündelung von Fachwissen aus den unterschiedlichen Bereichen immer größere Bedeutung zu. Die Tumorkonferenz bietet ein beispielgebendes Podium, auf dem Pathologen, Chirurgen, Internisten, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pneumologen sowie weitere Spezialisten vor allem außergewöhnliche Fälle besprechen können, für die die Erfahrungen eines Arztes oder einer Fachklinik oftmals nicht ausreichen. In diesen Runden werden die konkreten Patienten-geschichten vorgestellt, Röntgenbilder und Ergebnisse von Gewebeproben gemeinsam gesichtet und anschließend interdisziplinäre Behandlungskonzepte festgelegt, die sich an den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen von Therapiestudien orientieren. Jeder Patient bedarf einer spezifischen, meist sogar individuellen Betreuung, insbesondere, wenn es sich um Menschen mit mehreren Begleiterkrankungen und einem damit potenziell verbundenen höheren Operationsrisiko handelt. Insofern erhalten insbesondere Medizinstudenten in Greifswald einen wesentlich tieferen Einblick in das ganzheitliche therapeutische Spektrum, das sich in der Krebsmedizin rasant entwickelt.

    Die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit im Tumorboard und die einvernehmliche Therapieempfehlung sichert für die Patienten eine optimale medizinische Versorgung und Qualitätskontrolle auf höchstem Niveau. Das Tumorboard wird künftig an allen onkologischen Zentren unverzichtbar sein. Das Universitätsklinikum Greifswald plant, künftig unter Einbeziehung der Telemedizin weitere Lehrkrankenhäuser und medizinische Einrichtungen an das Greifswalder Tumorboard anzubinden.

    Klinik und Poliklinik für Chirurgie
    Direktor: Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke
    Friedrich-Loeffler-Straße 23 b, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 60 00
    F +49 (0)3834/86 60 02
    E heidecke@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Tumorboard an der Universität Greifswald
    Tumorboard an der Universität Greifswald

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Tumorboard an der Universität Greifswald


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