Candida - muss der Mensch diesen Pilz fuerchten?
Immer wieder werden AErzte von Patienten aufgesucht, die Angst davor haben, "verpilzt" zu sein. Diese Unsicherheit wird oft noch dadurch unterstuetzt, dass sich die Betroffenen nicht selten aus laienhaften Quellen informieren. Ist die Angst vor den Pilzen nun begruendet oder nicht?
Wenn von Pilzen beim Patienten gesprochen wird, ist meistens der zu den Hefen zaehlende Pilz Candida albicans gemeint. Er gehoert durchaus zur normalen Keimflora des Menschen, kann aber unter bestimmten Bedingungen zum Krankheitserreger werden. Was also machen, wenn der Arzt Candida im Rachen oder im Stuhl feststellt? Und wie wandelt sich der harmlose Besiedler der Haut und der Schleimhaeute zum krankmachenden Erreger?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der internationalen Tagung "Interdisciplinary Forum on Candidosis". Sie findet am Freitag und Samstag, 17. und 18. April, im Institut fuer Rechtsmedizin der Universitaet Wuerzburg, Versbacher Strasse 3, statt. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft fuer Hygiene und Mikrobiologie, die Federfuehrung liegt bei Prof. Dr. Uwe Gross und Dr. Fritz Muehlschlegel vom Institut fuer Hygiene und Mikrobiologie der Universitaet Wuerzburg. Es werden mehr als 100 Teilnehmer erwartet. Den Veranstaltern zufolge haben renommierte Fachleute aus mehreren Laendern zugesagt.
So werden unter anderem Prof. Ruechel aus Goettingen und PD Dr. Kappe aus Heidelberg eroertern, welchen Stellenwert die mikrobiologische Diagnostik bei der Candidose einnimmt. Dr. Weig aus Wuerzburg wird ueber die Rolle von Hefen im Verdauungstrakt sprechen. Neben ihm werden Kliniker wie Prof. Nolting aus Muenster und PD Dr. Ruhnke aus Berlin intensiv auf den Stellenwert des Pilznachweises sowohl bei Patienten mit intaktem als auch mit unterdruecktem Immunsystem eingehen.
Prof. Romani aus Perugia (Italien) wird ueber die Wechselbeziehung zwischen dem Immunsystem und Candida sprechen, da die Immunabwehr offensichtlich eine zentrale Rolle beim UEbergang dieses Pilzes vom harmlosen Besiedler zum aggressiven Erreger spielt. Wie dieser UEbergang genetisch reguliert wird, haben unter anderem die Molekularbiologen Prof. Fonzi aus Washington (USA) und Prof. Haynes aus London (UK) untersucht. Prof. Sanglard aus Lausanne (Schweiz) und Dr. Morschhaeuser aus Wuerzburg untersuchen die Resistenzmechanismen gegen bisher uebliche Therapeutika.
Wie diese Beispiele aus dem Programm zeigen, werden bei der Tagung aktuelle Ergebnisse der Hefepilz-Forschung aus Klinik, Diagnostik, Therapie und Grundlagenforschung zusammenfliessen. Wo aber bleibt der verunsicherte Patient? Um auch ihm Informationen aus erster Hand zu geben, haben die Veranstalter fuer Samstag, 18. April, ab 15.00 Uhr die Moeglichkeit vorgesehen, bei einem oeffentlichen "Rundtischgespraech" mit Experten zu diskutieren. Zudem ist eine Pressekonferenz vorgesehen, zu der eine gesonderte Einladung erfolgt.
Kontakt: Prof. Dr. Uwe Gross, Telefon (0931) 201-3949 oder -5160, Fax (0931) 201-3445, E-Mail: ugross@hygiene.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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