Die Neue Deutsche Biographie (NDB) ist das maßgebliche historisch-biographische Lexikon für den deutschen Sprach- und Kulturraum. Bei den 829 Artikeln des neuen Bandes handelt es sich ausnahmslos um namentlich gezeichnete Originalbeiträge, die von über 550 Autorinnen und Autoren zahlreicher Disziplinen verfasst, den jeweiligen Stand der Forschung repräsentieren. Damit gehört die NDB zu den am intensivsten recherchierten biographischen Lexika der Welt. Am 3. Juni 2005 wird der neue Band in München vorgestellt.
Alle 46.000 Artikel der NDB sowie ihrer Vorgängerin, der Allgemeinen Deutschen Biographie (1875-1912) erschließt das digitale ADB & NDB-Gesamtregister, das dem neuen Band als CD-ROM beiliegt oder über das Internet eingesehen werden kann.
Das Spektrum der im neuen Band behandelten bekannten Persönlichkeiten reicht von den Schriftstellern Joseph Roth und Friedrich Schiller über Politiker wie Philipp Scheidemann, der 1918 die Republik ausrief, den Widerstandskämpfer Claus Graf Schenck von Stauffenberg, Industrielle wie Ernst Schering, Edouard Sandoz oder Grete Schickedanz, den Chemiker und Nobelpreisträger Leopold Ruzicka, den Mediziner Ferdinand Sauerbruch, den Humanisten Hartmann Schedel, Familien wie die Rothschilds, die Salier, den Quizmaster Hans Rosenthal, den Schauspieler Heinz Rühmann oder den Räuber Schinderhannes bis zu Kaiser Rudolf II., dem Komponisten Antonio Salieri, dem Maler Egon Schiele oder dem Architekten Karl Schinkel. Dabei ist die NDB keine "Ruhmesgalerie", sondern ein historisch-kritisches Werk. So enthält der neue Band auch einen Artikel zu Fritz Sauckel, der für die Rekrutierung von Millionen Zwangsarbeitern für die deutsche Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg verantwortlich war.
Die 1953 begründete NDB verzeichnet Personen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, insbesondere auch aus den Naturwissenschaften, der Wirtschaft und dem Bereich der Technik. "Die biographische Forschung boomt", bestätigt Prof. Hans Günter Hockerts, der auch den neuen Band für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben hat. Beim breiteren Publikum stehe das Genre der Biographie ohnehin hoch im Kurs, denn es gebe der Geschichte Gesichter. Grundsätzlich gilt für die NDB: Lebende werden nicht aufgenommen. Dabei reicht das Spektrum chronologisch vom 7. Jahrhundert bis zum Stichtag 1. Juli 2004, so dass zum Beispiel die 2003 verstorbene Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel noch berücksichtigt werden konnte.
Eine zentrale Aufgabe der Redaktion ist es, neben den Namen, die jeder kennt, diejenigen Persönlichkeiten aus der zweiten Reihe herauszufiltern, die zwar weniger bekannt sind, deren Leistungen jedoch wesentlichen Einfluss hatten oder haben. Beispiele aus dieser Gruppe sind etwa Karl Sarg, der unter anderem die Zahnpastatube erfand, und Rudolf Scheller, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als erster Trockensuppen in Tafeln produzierte, jedoch wegen der erfolgreicheren Konkurrenten wie Maggi oder Knorr heute niemandem mehr ein Begriff ist. Das gilt wohl gleichermaßen für den Begründer der heute in aller Welt boomenden Fitness-Studios, Eugen Sandow.
Die einzelnen Artikel bieten nicht nur verlässliche Fakten, sondern zahlreiche zusätzliche Serviceleistungen und Informationen. Ein Aushängeschild der NDB sind beispielsweise die ausführlichen genealogischen Angaben, die komplexe familiäre Zusammenhänge transparent machen. Auf diese Weise findet man auch den Bundesinnenminister Otto Schily im neuen Band der NDB und zwar als Sohn des Hüttendirektors Franz Schily.
Am 3. Juni 2005 wird der Band 22 um 11 Uhr gemeinsam von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, vertreten durch ihren Präsidenten, Prof. Dr. Lothar Gall, und dem Verlag Duncker & Humblot, vertreten durch den Verleger, Dr. Florian Simon (LL.M.), im Historischen Kolleg, Kaulbachstraße 15, in München präsentiert. Der Herausgeber der NDB, Prof. Dr. Hans Günter Hockerts, wird den Band vorstellen. Prof. Dr. Frank-Rutger Hausmann, Universität Freiburg, spricht anschließend zum Thema "Europäische Schriftsteller zwischen Demokratie und Kollaboration 1941-1945".
Journalisten, die eine persönliche Einladung wünschen, können sich an die Geschäftsstelle der Historischen Kommission wenden (Histkomm@hk.badw.de).
Bibliographische Angaben:
Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Hans Günter Hockerts, redigiert von Franz Menges, Bernhard Ebneth, Stefan Jordan, Claus Priesner, Maria Schimke und Regine Sonntag, 22. Band: Rohmer-Schinkel, mit ADB & NDB-Gesamtregister auf CD-ROM, zweite Ausgabe; Verlag Duncker & Humblot, Berlin 2005, XVI und 816 S., Lw. € 138,-, Hldr. € 158,-, ISBN 3 428 11203-2 bzw. 3 428 11291-1
http://mdz1.bib-bvb.de/~ndb Gesamtregister von ADB und NDB
Im Band 22 der Neuen Deutschen Biographie: Friedrich Schiller (1759-1805)
Ölgemälde von Ludovike Simanowiz 1793/94, DLA Marbach
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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