Ringvorlesung lädt zum Rundgang durch die Zoologische Sammlung ein
"Tierisch" geht es im wahrsten Sinne des Wortes am Mittwoch, dem 25. Mai 2005, um 18.00 Uhr, am Zoologischen Institut der Universität Greifswald zu. Prof. Dr. Gerd Müller-Motzfeld wird an diesem Abend im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichten zum Sammeln - zu den Schätzen der Universität Greifswald aus Kunst, Kultur und Wissenschaft" das "Zoologische Museum in Lehre & Forschung" vorstellen und dabei verraten, "wie man neue Arten entdeckt". Im Anschluss daran wird der Lehrstuhlinhaber für Spezielle Zoologie an der Universität Greifswald alle interessierten Besucher des Vortrages zu einem "an-schaulichen" Rundgang durch die Schätze der Zoologischen Sammlung eingeladen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
Besonders stolz ist das "Zoologische Institut und Museum" auf die ca. 800 "Typen", das sind jene weltweit einmaligen Exemplare, nach denen eine Art beschrieben wurde, und auf die Belege von inzwischen ausgestorbenen Arten, wie Beutelwolf (Foto), Huja und Wandertaube. Noch heute entdecken und beschreiben Greifswalder Forscher durch Expeditionen in verschiedene Länder Europas, Westafrikas, Kaukasiens und Zentralasiens insbesondere in den verschiedenen Gruppen der Insekten und Spinnentiere neue Arten. Neben diesen wissenschaftlich und kulturhistorisch bedeutsamen Stücken beherbergt das Zoologische Museum allein etwa 3 Mio. Exemplare genadelter Insekten, darunter über 15.000 verschiedene Käfer-Arten (Insecta, Coleoptera). Die Käfer gelten allgemein als die artenreichste Tiergruppe der Erde. Die hier in Greifswald vorhandenen Käferarten entsprechen etwa 4 % des Weltbestandes dieser Gruppe, bedeutender ist noch der Anteil der Laufkäfer, die hier mit 4.400 Arten (14 % des Weltbestandes) vertreten sind. Darüber hinaus ist das Zoologische Institut und Museum international anerkannte Verwahrstätte für die Reste ausgestorbener und bedrohter Arten sowie von Belegen gefährdeter Arten, wie Brückenechse, Eulenpapagei, Kaka, Kagu, Paradiesvögel, Kolibris, aber auch zahlreicher Arten wirbelloser Tiere (z. B. > 4.500 Weichtier-Arten: vor allem Schnecken und Muscheln), die meist weniger bekannt sind.
Nachdem das Zoologische Museum 1836 aus dem Hauptgebäude der Universität herausgelöst und in das heutige Gebäude der Bachstraße umgesiedelt wurde, erfolgte in Greifswald erstmals die Trennung von Zoologie und Botanik. Damit begann die Geschichte des Zoologischen Museums, das heute den Namen "Zoologisches Institut und Museum" trägt. Es umfasst sechs verschiedene Teile, zu denen eine wissenschaftliche Insektensammlung, ein wissenschaftliches Magazin (mit Nassmaterial und Skeletten), eine Lehr- und Bestimmungssammlung, ökologisches Belegmaterial, wissenschaftliche Arbeitssammlungen sowie eine Schau- und Demonstrationssammlung gehören. Letztere wurde auf Grund der großen Bedeutung für die Hochschulausbildung eingerichtet. Sie enthält eine nach dem natürlichen System der Stammesverwandtschaft geordnete Auswahl durch alle Tierstämme. Dazu zählt auch die so genannte "Pommernsammlung", eine vollständige Belegsammlung aller in Vorpommern und auf Rügen nachgewiesenen Vogelarten.
Durch die Ringvorlesung möchte die Universität Greifswald auf ihr riesiges Potenzial an Schätzen aus sechs Museen und mehr als 17 wissenschaftlichen Sammlungen aufmerksam machen und im Rahmen eines Fundraising-Projekts Spendengelder in Höhe von 5 Mio. Euro für ein Universitätsschauhaus einwerben. Bereits jetzt sind die Türen des noch virtuellen Schauhauses im Internet unter www.schau-haus.de geöffnet.
Für die Vorlesungsreihe werden noch fünf weitere Male die wertvollen Schatzkammern der Universität Greifswald geöffnet:
Geschichten zum Sammeln - Ringvorlesung zu den Schätzen
der Universität Greifswald aus Kunst, Kultur und Wissenschaft
Mittwoch, 25. Mai 2005, 18.00 Uhr
"Zoologisches Museum in Lehre & Forschung - wie entdeckt man neue Arten?"
Prof. Dr. Gerd Müller-Motzfeld, Universität Greifswald
Zoologisches Institut, Johann-Sebastian-Bach-Str. 11/12, Greifswald
Mittwoch, 1. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Die Geologische Landessammlung und weitere Schätze des Planeten Erde"
Dr. Gösta Hoffmann, Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie, Jahnstraße 16, Greifswald
Mittwoch, 8. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Kartographische Kunstwerke - Wahrheit oder Phantasie?"
Hannelore Sattler, Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie, Jahnstraße 16, Greifswald
Mittwoch, 22. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Vom Doppelkammer-Eichelkondom bis zum Scheidenpulverbläser - Kontrazeption vor 100 Jahren: Die Geburtshilflich-gynäkologische Sammlung an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe"
Prof. Dr. Günter Köhler, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald
Mittwoch, 6. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Klassische Antiken: Die Archäologische Studiensammlung des Instituts für Altertumswissenschaften"
Dr. Jutta Fischer, Universität Greifswald
"Zwischen Highlight und Heimatkunde - 182 Jahre Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer"
Dr. Thomas Terberger, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald
Mittwoch, 13. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Erntekamm und Hochzeitskleid - wie das Heilige Land nach Greifswald kam"
Prof. Dr. Julia Männchen, Universität Greifswald (Anschließend Besuch der Gustaf-Dalman-Sammlung)
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
Leiterin: Sabine Große
J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 11 74
F +49 (0)3834/86 11 43
M +49 (0) 160-90 31 70 20
E fundraising@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de
http://www.schau-haus.de
Zoologische Sammlung
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Zoologisches Institut und Museum
Prof. Dr. Gerd Müller-Motzfeld
Johann-Sebastian-Bachstr. 11/12, 17489 Greifswald
T +49 (0)3834/86 42 72
F +49 (0)3834/86 42 52
E kaefermm@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~zoologie/
Standpräparat des zur Gruppe der Säugetiere gehörenden und längst ausgestorbenen Beutelwolfs
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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