Samstag, 4. Juni 2005, 9.00 Uhr, Schloss Saarbrücken, Festsaal
Auf Einladung von Professor Dr. Michael Böhm (Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin III - Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin) und Privatdozent Dr. Christian Mewis treffen sich Mediziner aus Homburg, Aachen und Hannover, um sich umfassend über Bewährtes, Neues und Zukünftiges auf dem Gebiet der Elektrophysiologie, dem Reizleitungssystem des Herzens, auszutauschen. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer des Saarlandes statt, deren Präsident, San. Rat. Dr. Franz Gadomski, die Anwesenden begrüßen wird.
Das Zusammenziehen und Ausdehnen der Herzmuskulatur und damit auch das Pumpen von Blut beruhen auf elektrophysiologischen Vorgängen, d.h. auf der Leitung und Verarbeitung von Reizen der Zellen: Die Zellen des Herzens besitzen eine elektrische Spannung zwischen dem Zellinneren und Zelläußeren. Das Reizleitungssystem des Herzens kann elektrisch, aber auch chemisch oder mechanisch beeinflusst werden.
Wie kein anderer Bereich in der Kardiologie hat sich das Gebiet der Elektrophysiologie in den letzten Jahren explosionsartig entwickelt. So versucht dieses Symposium einen Bogen zu spannen zwischen den neuesten experimentellen Erkenntnissen zur Entstehung des Vorhofflimmerns und den enormen Fortschritten in der interventionellen Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Wenn das Herz stolpert, zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt, kann eine Katheterablation angezeigt sein. Spezielle Katheter greifen dort am Herzen ein, wo die Rhythmusstörungen ausgelöst werden. Ermittelt wird diese Stelle durch elektrophysiologische Voruntersuchungen.
Die Experten gehen auch der Frage nach, ob beim plötzlichen Herztod bestimmte Grunderkrankungen eine Rolle spielen und diskutieren mögliche Primärpräventionen. Darüber hinaus versuchen die Mediziner, den stetig erweiterten Indikationen des plötzlichen Herztodes mittels eines implantierten Defibrillators (eine Art Kombination von Schrittmacher und Mini-Elektroschocker) Rechnung zu tragen. Der Defibrillator arbeitet ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Schlägt das Herz zu langsam, übernimmt er die Schrittmacherfunktion. Gerät das Herzen vollständig aus dem Takt, stößt der Defibrillator einen kleinen Stromschlag aus, der das Herz wieder in einen regelmäßigen Rhythmus bringt.
Auch die elektrische Therapie der Herzschwäche stößt zur Zeit in ungeahnte Bereiche vor, so dass die so genannte Resynchronisationstherapie (mittels Herzschrittmacher) bereits zur Routinetherapie bei immer mehr Patienten im Universitätsklinikum des Saarlandes geworden ist. Die Mediziner beleuchten hierzu auch die Frage der vorbeugenden Indikation.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Professor Dr. Michael Böhm (Direktor der Klinik für Innere Medizin III - Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin - des Universitätsklinikums des Saarlandes, Tel. (06841) 16-23372
Programm
Moderation: Prof. Dr. med. Michael Böhm / Priv.-Doz. Dr. med. Christian Mewis
9.00 Uhr Begrüßung und Einleitung.
San. Rat Dr. med. Franz Gadomski, Saarbrücken; Prof. Dr. med. Michael Böhm, Homburg
9.15 Uhr Update der Therapie. supraventrikulärer Tachykardien. Wann abladieren ?
Dr. med. Stephanos Siaplaouras, Homburg
9.45 Uhr Pathophysiologie des Vorhofflimmerns: Neue Konzepte für die Therapie ?
Dr. med. Hans-Ruprecht Neuberger, Homburg
10.15 Uhr Katheterablation von Vorhofflimmern. Wer profitiert ?
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Mewis, Homburg
10.45 Uhr - 11.15 Uhr Pause
11.15 Uhr Primärprävention des plötzlichen Herztodes. Spielt die Grunderkrankung eine Rolle ?
Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink, Aachen
11.45 Uhr Ventrikuläre Tachykardien. Gibt es eine Differentialtherapie oder ist immer ein ICD indiziert ?
Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Korte, Hannover
12.15 Uhr Resynchronisationstherapie der Herzinsuffizienz. Gibt es schon prophylaktische Indikationen ?
Prof. Dr. med. Gerd Fröhlig, Homburg
12.45 Uhr Resumee und Verabschiedung.
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Mewis, Homburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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