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17.05.2005 15:37

Saubere Energie aus der Lausitz: CLEAN-COAL Symposium der BTU Cottbus am 19./20. Mai

Margit Anders Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    Rund 250 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet / Präsident und CEO der Vattenfall AB, Lars G. Josefsson erhält Honorarprofessur an der BTU

    Am 19./20. Mai veranstaltet die Brandenburgische Technische Universität Cottbus mit Unterstützung von Vattenfall Europe Mining & Generation das Symposium "Clean Coal - Strategien für eine nachhaltige Nutzung der Kohle". Die BTU, insbesondere der Lehrstuhl Kraftwerkstechnik, stellt gemeinsam mit dem Unternehmen Vattenfall neueste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse aus dem Bereich der emissionsarmen Energiewandlung vor. Wissenschaftler aus Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie Vertreter des Energieunternehmens Vattenfall werden vor rund 250 Teilnehmern aus dem In- und Ausland zu Unternehmensentwicklungen und Forschungsarbeiten auf dem Weg zum emissionsfreien Kraftwerk referieren. Ein Höhepunkt des Symposiums wird die Verleihung der Honorarprofessur an den Präsidenten und CEO der Vattenfall AB, Lars G. Josefsson durch die BTU Cottbus sein (19. Mai, 17 Uhr, Audimax).

    Der BTU-Lehrstuhl Kraftwerkstechnik (Prof. Hans-Joachim Krautz) forscht seit Jahren an der Entwicklung neuer effizienter und emissionsarmer Energieumwandlungstechnologien. Mit der Entwicklung des "Oxyfuelprozesses" und der druckaufgeladenen Vortrocknung von grubenfeuchten Braunkohlen wird gegenwärtig im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten an zwei Verfahren gearbeitet, die insbesondere wesentlich zur CO2-Emissionsminderung beitragen.

    Die CO2- Minderung mit dem "Oxyfuel-Prozeß" wird dadurch erreicht, dass - im Gegensatz zur konventionellen Prozessführung - statt Luft Sauerstoff als Reaktionsgas dem Prozess zugeführt wird. Ohne die sonst reichlich im Abgas vorhandenen Stickoxyde besteht das Abgas somit nur noch aus CO2 und geringen Anteilen an Wasserdampf. Die Prozessführung wird so gestaltet, dass nach Kondensation des Wasserdampfanteils ein hochkonzentrierter CO2-Strom als Abgas anfällt, der teilweise abgeschieden wird. Der andere Teilstrom wird durch Sauerstoff wieder angereichert und in den Verbrennungsraum zurück geleitet. Der Lehrstuhl Kraftwerkstechnik untersucht mit Unterstützung des Unternehmens Vattenfall an einer 500 kW-Verbrennungsanlage für Rohbraunkohlen diese neue innovative Prozessführung. Letztlich kann durch weitere Optimierungen dieser Prozessführung eine nahezu CO2-freie Energiewandlung von Braunkohlen erreicht werden.

    Die stetige Wirkungsgraderhöhung von Kraftwerksblöcken trägt gleichfalls zur Emissionsminderung und Ressourcenschonung bei. Gegenwärtig realisieren die neuesten braunkohlebasierten Kraftwerksblöcke der Energieversorgungsunternehmen Vattenfall Europe Mining & Generation in Boxberg, Schwarze Pumpe oder Lippendorf Wirkungsgrade über 40%. Die Vortrocknung der grubenfeuchten Braunkohle mit Wassergehalten von 53 bis 56 Prozent auf Restfeuchtegehalte von 12 bis 19 Prozent ermöglicht bei Nutzung der Brüden-Enthalpie einen Wirkungsgradzuwachs bis zu 5 Prozent-Punkten, wodurch eine Verringerung der CO2-Emissionen von annähernd 10 Prozent erreicht wird. Am Lehrstuhl wird dazu gegenwärtig die technische Machbarkeit des druckaufgeladenen Dampfwirbelschichtprozesses erprobt und die Integration der Vortrocknung in ein neues Kraftwerkskonzept untersucht. Dieses F+E-Vorhaben wird von dem BMWA, Unternehmen des Anlagenbaus (Babcock, ALSTOM) und von Energieunternehmen (Vattenfall, MIBRAG) unterstützt. Mit der Integration der Vortrocknung in ein neues Kraftwerkskonzept wäre für zukünftige konventionelle Braunkohlekraftwerke der Wirkungsgradbereich über 50% erschließbar, der bisher nur den gas- oder ölbasierten Kraftwerksblöcken vorbehalten war.

    Mit der Zusammenführung der "Oxyfuel"- Technologie und der Braunkohlenvortrocknung ist ein hoch innovatives Kraftwerkkonzept auf Braunkohlenbasis gegeben, mit dem letztlich ein CO2-freies und weiterhin effizientes Kraftwerk möglich ist. Den Stand der Forschungsarbeiten und die Perspektiven neuer Technologien für die neue Kraftwerksgeneration werden im Rahmen des Symposiums von Prof. Lars Strömberg, Prof. Bernd Meyer, Prof. Günter Borm und Prof. Hans-Joachim Krautz vorgestellt. Ausblicke auf die strategische Ausrichtung des Energieunternehmens Vattenfall geben Dr. Klaus Rauscher, Reinhardt Hassa und Heinrich Breuer von Vattenfall Europe.

    Ein Höhepunkt des Symposiums ist die Verleihung einer Honorarprofessur an den Präsidenten und CEO der Vattenfall AB , Lars G. Josefsson durch die BTU Cottbus. Der 54-Jährige ist seit August 2000 geschäftsführender Direktor und Konzernchef für die
    schwedische Firma Vattenfall AB. Unter seiner Führung hat sich das Unternehmen zu einem nordeuropäischen Energiekonzern entwickelt, der seine Schwerpunkte in
    Deutschland, Polen, Finnland sowie in Schweden hat. Vor seinem Einstieg bei Vattenfall war Lars G Josefsson über 20 Jahre in führenden Positionen im Ericcson-Konzern tätig, so unter anderem vier Jahre lang als Chef von Ericcson in Österreich.

    Gleichfalls wird im Rahmen dieses Festaktes die neue Studienrichtung "Kraftwerkstechnik und -management" im BTU-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen vorgestellt, die durch das Unternehmen Vattenfall Europe Mining & Generation mit der Durchführung von Vorlesungen und Praktika in nationalen und internationalen Unternehmensteilen, sowie durch die Übernahme von Absolventen unterstützt wird. Diese Zusammenarbeit soll durch einen Rahmenvertrag zu beiderseitigen Vorteil vereinbart werden.

    Weitere Informationen zu "Clean Coal" aus der BTU Cottbus:
    Lehrstuhl Kraftwerkstechnik, Dr. Herbert Ristau, Tel. 0355/69-3512, Fax. 0355/69-4011
    E-Mail: ristau@tu-cottbus.de; www.kwt.tu-cottbus.de

    Hinweise für Medienvertreter:
    Das Symposium wird am Donnerstag, 19. Mai, um 14 Uhr von BTU-Präsident Prof. Ernst Sigmund im Audimax eröffnet. Die Festveranstaltung zur Verleihung der Honorarprofessur an Lars G. Josefsson beginnt um 17 Uhr.
    Am Freitag, 20. Mai, wird das Symposium ab 9 Uhr fortgesetzt.
    Journalisten sind herzlich zur Teilnahme am Symposium bzw. an einzelnen Veranstaltungen des Symposiums eingeladen. Für Anmedlungen bzw. weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an das Tagungsmanagement: Nadine Meitke, Tel. 0355 / 590 29 24; E-Mail: congress@kleitz-wirth.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kwt.tu-cottbus.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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