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17.05.1999 13:53

Attempto-Preise 1999 für Fortschritte in der Neurobiologie

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Attempto-Preise 1999 für Fortschritte in der Neurobiologie

    Am morgigen Dienstag, den 18. Mai 1999 werden im Rahmen der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen e. V. (Universitätsbund) um 15.30 Uhr die Attempto-Preise 1999 verliehen. Die mit jeweils 15.000 DM dotierten Preise für wichtige Fortschritte auf den Gebieten der Neurobiologie oder der biologischen Psychiatrie, die von jungen Wissenschaftler/innen erzielt wurden, gehen in diesen Jahr gleichrangig an Dr. Susanne Kohl und Dr. Sandra Single.

    Die Preise werden seit 1983 von der "Attempto-Stiftung zur Förderung der Forschung an der Universität Tübingen" an junge Wissenschaftler/innen verliehen. Die Stiftung wurde vom Ehepaar Maria-Dorothea und Konrad Ernst ins Leben gerufen.

    Dr. Susanne Kohl (Jahrgang 1970) arbeitet am Molekulargenetischen Labor der Abteilung für Pathophysiologie des Sehens und Neuroophtalmologie (Augenklinik). Ausgezeichnet wird sie für die Entdeckung eines neuen Gens für einen Farbsehdefekt, der nicht durch Veränderungen in den Opsin-Genen verursacht wird wie die häufigere Rot-Grün-Blindheit. Die von ihr untersuchte Krankheit bedeutet von Geburt an eine komplette Farbenblindheit, verbunden mit einer starken Beeinträchtigung der Sehschärfe und einer extremen Lichtempfindlichkeit. Bekannt war bislang lediglich, daß die Erkrankung erblich ist, Susanne Kohl hat erstmals das verantwortliche Gen identifiziert. Ihre Arbeit wurde in Nature Genetics publiziert.

    Dr. Sandra Single (Jahrgang 1968) arbeitet am Friedrich-Miescher-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft in Tübingen. Prämiert wird ihre Beitrag zur Aufklärung der zellulären Mechanismen, die der Berechnung von Bewegungsinformationen im Sehsystem von Fliegen zugrundeliegen. Bislang war unbekannt, wie auf zellulärer Ebene die Detektion sich ständig verschiebender Netzhautbilder geleistet wird, wenn sich ein Lebewesen im Raum bewegt. Durch Injektion eines Farbstoffs, der sich bei Reizung verändert, in Nervenzellen und Aufnahmen der Verästelungen dieser Zellen mit einer hochempfindlichen Kamera, ist es Sandra Single gelungen, ein Modell zu überprüfen und zu verifizieren, das von Werner Reichert, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts, vor längerer Zeit vorgeschlagen worden war. Ihre Arbeit ist in Science publiziert worden, für ihre Arbeit wird ihr nach der Auszeichnung mit dem Attempto-Preis am 5. Juni in Dortmund auch die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft verliehen werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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