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18.05.2005 10:19

Lehrerräte sollen mehr Verantwortung übernehmen

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Zwischenergebnisse eines Kooperationsprojektes von Schulministerium, Bertelsmann Stiftung und Deutschem Gewerkschaftsbund (NRW)

    Düsseldorf/Gütersloh, 18. Mai 2005. Lehrerräte sollen mehr Verantwortung bei der Interes­senvertretung von Lehrerinnen und Lehrern und bei der Verbesserung der Schulqualität über­nehmen. Dies ist das Zwischenergebnis des Projektes "Mitwirkung, Mitbestimmung und Mit­gestaltung in Schulen", das in Kooperation zwischen dem Schulministerium, der Bertelsmann Stiftung und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (NRW) durchgeführt wird. Dabei wurde im Rahmen der landsweiten Initiative "Selbstständige Schule" an sechs Schulen erprobt, ob sich aus dem Lehrerrat eine stärker mitwirkende Institution entwickeln lässt.

    Nach dem Konzept des so genannten Co-Managements erhält der Lehrerrat als Partner der Schulleitung mehr Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten beim Schulmanage­ment und bei der Schulentwicklung. Ziel ist die Verbesserung der Qualität von Schule. Dabei werden die Lehrerräte vergleichbar mit einem Betriebsrat, der etwa in Krisensituationen mehr Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens übernimmt.

    Mit der größeren Verantwortung kommen auf den Lehrerrat auch neue Aufgaben zu. Neben der herkömmlichen Rolle als "Sprachrohr" des Lehrerkollegiums übernimmt er im neuen Modell auch Aufgaben der Personalvertretung. Dazu gehört vor allem die Mitbestimmung bei der Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern. Darüber hinaus sollen Lehrerräte bei der Per­sonalplanung, bei der Haushaltsbewirtschaftung, bei Organisationsmaßnahmen und Projekten der Schule sowie bei der Aufgabenverteilung und der Festsetzung der individuellen Stunden­zahl der Lehrerinnen und Lehrer mitwirken. Dabei können sie ihr Initiativrecht wahrnehmen und mit der Schulleitung Dienstvereinbarungen abschließen.

    "Die partnerschaftliche und ergebnisorientierte Zusammenarbeit von Schulleitung und Leh­rerrat hat sich an den sechs Erprobungsschulen bewährt", erklärte Schulministerin Ute Schä­fer. "Wir empfehlen deshalb allen selbstständigen Schulen, dieses Modell im Rahmen der für das Projekt zur Verfügung gestellten Ressourcen weiter zu erproben."

    "Wir haben unsere Kompetenz in das Projekt ,Selbstständige Schule' eingebracht, weil wir davon überzeugt sind, dass qualifizierte Mitbestimmung einen Beitrag zur Schulentwicklung und zur Verbesserung von Unterrichtsqualität leisten kann", sagte Walter Haas, Vorsitzender des DGB NRW. Der Gewerkschafter verwies darauf, dass bei einem Transfer der vorliegen­den Ergebnisse die Rahmenbedingungen wie Arbeitsentlastung und die Finanzierung von Fortbildungen verbessert werden müssten.

    "Selbstständige Schulen sind nur dann erfolgreich, wenn starke Schulleiter mit selbstbe­wuss­ten Lehrerräten konstruktiv zusammenwirken", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertels­mann Stiftung, Professor Heribert Meffert. "Schulen können von erfolgreichen Unterneh­menskulturen, in denen Mitverantwortung und Mitbestimmung eine wichtige Rolle spielen, lernen."

    "Selbstständige Schule" ist das größte deutsche Reformprojekt für mehr Eigenverantwortung an Schulen. 278 Schulen in 19 nordrhein-westfälischen Regionen sind an der gemeinsamen Initiative von Bertelsmann Stiftung und Schulministerium beteiligt.

    Rückfragen an: Dr. Detlev Schnoor, Bertelsmann Stiftung
    Telefon: 0 52 41 / 81-81 250
    E-Mail: detlev.schnoor@bertelsmann.de

    Norbert Wichmann, DGB Bezirk NRW
    Telefon: 0 211 / 4301-239
    E-Mail: Norbert.Wichmann@dgb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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