Die Bilder des leidenden Papstes Johannes Paul II. gingen vor einigen Wochen um die ganze Welt. Die Sprachlosigkeit des Papstes kontrastierte mit dessen medialer Allgegenwart. Die Bilder scheinen in der medialen Vermittlung ihre eigenen Geschichten fortzuschreiben. Bilder durchdringen unseren Alltag, bestimmen unser Denken und Handeln und unser Bild von der Welt. Seit den 1990er Jahren sprechen die Wissenschaften daher von der Wende zum Bild, dem 'iconic turn' oder 'pictorial turn'. Die Präsenz der Bilder nimmt kontinuierlich zu. Doch wie können wir diesen Bildern begegnen?
Die Koblenzer Veranstaltungsreihe "Bilder, die lügen" geht nun den Erscheinungsweisen der Bilder in acht Vorträgen nach. Neben den Bildern des Papstes kommen dabei Bilder des Irakkriegs und des D-Day ebenso in den Blick wie Bilder des Ozonlochs und Computerbilder in der Medizin. Die Vortragsreihe geht zugleich auf das Phänomen der Wende zum Bild sowie auf Fragen der Wahrheit der Bilder und das Spiel mit der Täuschung ein.
Konzipiert wurde die Vortragsreihe von der Universität in Koblenz und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz als Begleitprogramm zur Wanderausstellung "Bilder, die lügen", die von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung erarbeitet wurde. Die Koblenzer Veranstaltungsreihe beginnt am Dienstag, 31. Mai 2005. Veranstaltungsort ist die Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Nord, Medienladen, Kurt-Esser-Haus, Markenbildchenweg 38, 56068 Koblenz. Die Wanderausstellung "Bilder, die lügen" ist noch bis zum 3. Juli im ZDF Sendezentrum in Mainz zu sehen.
Die Vorträge:
Wörter lügen manchmal, Bilder immer Wissenschaft nach der Wende zum Bild Dienstag, 31. Mai 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Clemens Albrecht, Institut für Soziologie, Koblenz
D-Day Zur Geschichte der Bilder des 6. Juni 1944
Dienstag, 7. Juni 2005, 19 Uhr
JProf. Dr. Christian Geulen, Institut für Geschichte, Koblenz
Krieg im Wohnzimmer Fernsehzuschauer im Kreuzfeuer von Propaganda und Wahrheitsfindung
Dienstag, 14. Juni 2005, 19 Uhr
Markus Lohoff, M.A. Institut für Kunstwissenschaft, Koblenz
Das ästhetische Spiel mit der Täuschung Optische Täuschungen und unmögliche Bilder
Dienstag, 21. Juni 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Dietrich Grünewald, Institut für Kunstwissenschaft, Koblenz
Fotos vom Ozonloch Wissenschaftliche Darstellungen in den Massenmedien Dienstag, 28. Juni 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert, Institut für Germanistik, Koblenz
Die Wirklichkeiten der Bilder Philosophische Überlegungen zur Wahrheit der Bilder
Mittwoch, 6. Juli 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Rudolf Lüthe Seminar Philosophie, Koblenz
Krankheitsbilder Der erweiterte Blick des Arztes Dienstag,
12. Juli 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Dietrich Paulus, Institut für Computervisualistik, Koblenz
Das Leiden des Papstes betrachten Die erste globale Eucharistie
Dienstag,19. Juli 2005, 19 Uhr
Prof. Dr. Heinrich Assel, Institut für Ev. Theologie, Koblenz
Ausstellung "Bilder, die lügen"
Diese Wanderausstellung ist ein Projekt der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie fragt nach der Objektivität von Bildern und zeigt Grundmuster der Manipulation von und mit Bildern. Der Besucher taucht in ein "Lügen-ABC" ein. Rund 300 Objekte veranschaulichen die Bandbreite des Themas.
ZDF Sendezentrum Meistermannhalle ZDF-Straße 1 55127 Mainz-Lerchenberg
Mo-Fr 10-17.30 Uhr Sa, So, Feiertage 13-17.30 Uhr www.ausstellung.zdf.de Eintritt frei
Konzeption der Koblenzer Veranstaltungsreihe
Dr. Rüdeger Schlaga (LpB) Thomas Metten (Universität Koblenz-Landau)
Kontakt :
Thomas Metten Referat für Öffentlichkeitsarbeit Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Tel. 0261-287 1766 Fax 0261-287 1701
E-Mail: metten@uni-koblenz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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