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Presseinformation
Nr. 75 vom 17. Mai 1999
Wissenschaftskonferenz an der Viadrina eröffnet -
Fragen eines erweiterten Europa im Mittelpunkt der Diskussion
Mit rund 150 Teilnehmern aus 15 Ländern begann am Montag eine zweitägige Konferenz an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zum Thema "Ein erweitertes Europa verstehen - Die Rolle der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften". Diese Wissenschaftskonferenz im Rahmen der deutschen Präsidentschaft des EU-Rates wird von der Viadrina mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung veranstaltet.
"Die Integration Mittel- und Osteuropas in die EU setzt eine gewisse europäische Identität voraus und hat gleichzeitig eine Diversifizierung dieser Identität zur Folge. Die Frankfurter Konferenz möchte dieses Spannungsfeld ausleuchten und die Bedingungen für einen Beitrag der Wissenschaften zur Reform der europäischen Öffentlichkeit bestimmen", so die Veranstalter. Der Tagungsort Viadrina Frankfurt (Oder) - ein Ort an der Schnittstelle zwischen Ostmittel- und Westeuropa - habe symbolische Bedeutung, gingen doch von hier Impulse für eine wissenschaftliche und kulturelle Integration aus.
In seiner Begrüßungsrede betonte der Rektor der Viadrina, Prof. Dr. Hans N. Weiler: "An diesem Ort verknüpfen sich die Enttäuschungen der europäischen Geschichte mit der Hoffnung auf eine europäische Zukunft. Diesen Fluß, der immer schon mitten durch Europa geflossen ist, und der dann zu einer harten, schwierigen, umstrittenen Grenze wurde - diesen Fluß überspannen heute Brücken, auf denen eine neue europäische Begegnung stattfindet." Die Gründung der Europa-Universität im Jahre 1991 sei einer der mutigsten Brückenschläge gewesen. Weiler betonte, daß vor eine Diskussion um die Rolle einer europäischen Wissenschaft das Eingeständnis gehöre, daß gerade erst begonnen worden sei, mit dieser neuen Herausforderung umzugehen. Es gehe um die Fragen des Verhältnisses der politischen Kulturen zueinander in einem erweiterten Europa, die Frage nach den Identitäten, nach der wirtschaftlichen Integration und nach der wechselseitigen Transparenz der Rechtssysteme. Am Ende solle die Konferenz zu einer Verständigung über künftige Prioritäten in der Verbindung von europäischer Wissenschaft und europäischer Politik beitragen, so Weiler.
Als Aufgaben der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wurden die Analyse der Probleme (z. B. Mobilität und Beschäftigung, Vereinheitlichung unterschiedlicher Rechtstraditionen, Wettbewerb und Harmonisierung, Grenzen und Wanderungen), der Chancen (Innovation und Diversifikation) und die Beschreibung und Messung der vergleichbaren und zu vergleichenden Variablen herausgestellt.
Die Eröffnungsreferate hielten Philippe C. Schmitter (Stanford/Florenz) "Europäisierung und Globalisierung", Karl Schlögel (Frankfurt/Oder) "Re-Mapping Europe" und Janusz Reiter (Warschau) "Ost- und Mitteleuropa - eine eigenständige Region?". Die Konferenz wird mit der Diskussion in vier Arbeitskreisen, einer Plenumsveranstaltung am Dienstag ab 9 Uhr und einer Diskussion mit Politikern, darunter den Bildungsministern Polens, Rumäniens, Deutschlands und Ungarns ab 11 Uhr fortgesetzt.
Informationen im Tagungsbüro unter Tel.: 0335 / 5534 708; Fax: 0335 / 5534 709
Informationen im Internet: http://www.euv-frankfurt-o.de/eu-konferenz/
Der Presse steht ein Arbeitsbüro im Uni-Flachbau, Logenstraße 2, Raum 14, zur Verfügung.
Achtung Redaktionen
Pressekonferenz am Dienstag, 18. Mai 1999, 13.00 - 13.45 Uhr
mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn,
sowie den Bildungsministern Polens, Rumäniens und Ungarns
im Hauptgebäude, Raum 109, Große Scharrnstraße 59.
http://www.euv-frankfurt-o.de/eu-konferenz/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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