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18.05.1999 14:38

RUB-Workshop zu Geschlechterforschung

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Angesichts der tiefgreifenden gesellschaftlichen Umwälzungen durch die weltweite Tendenz zur Globalisierung und aus dem Anlaß, daß mit dem australischen Professor Dr. Robert W. Connell der erste Mann die "Gastprofessur für internationale Frauenforschung" besetzt, veranstaltet die Marie-Jahoda-Gastprofessur der RUB einen Workshop über "Geschlechterforschung und Geschlechterdemokratie" (2. Juni, 10 bis 18 Uhr, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum, Wittener Str. 61).

    Bochum, 18.05.1999
    Nr. 108

    Globalisierung und Männlichkeit
    Neoliberale Politik eröffnet auch neue Handlungsspielräume
    RUB-Workshop thematisiert Geschlecht und veränderte Identität

    "Am Ende des Jahrtausends leben wir in einer Zeit, in der Geschlechtergleichheit zum (rhetorischen) Alltagsverständnis gehört - allerdings ist die praktische Umsetzung alles andere als befriedigend." Angesichts der tiefgreifenden gesellschaftlichen Umwälzungen durch die weltweite Tendenz zur Globalisierung und aus dem Anlaß, daß mit dem australischen Professor Dr. Robert W. Connell der erste Mann die "Gastprofessur für internationale Frauenforschung" besetzt, veranstaltet die Marie-Jahoda-Gastprofessur der RUB einen Workshop über "Geschlechterforschung und Geschlechterdemokratie" (2. Juni, 10 bis 18 Uhr, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bochum, Wittener Str. 61).

    Veranstalterinnen

    Der Workshop führt erstmalig Wissenschaftler/innen zusammen, die in der Frauen- und Geschlechterforschung institutionell bzw. organisatorisch arbeiten, und er wird in Kooperation mit der Berliner Heinrich-Böll-Stiftung, dem Recklinghauser Forschungsinstitut für Arbeiterbildung (FIAB) und der Bochumer Gleichstellungsstelle durchgeführt. Die Vormittagsveranstaltungen werden in englisch, die Arbeitsgruppen am Nachmittag auf deutsch sein. Anmeldungen sind frühzeitig erbeten (s.u. Information), die Teilnahmegebühren betragen DM 20, ermäßigt DM 10.

    Gleichheit der Geschlechter nicht umgesetzt

    Globalisierung gilt als kontrovers diskutierter politischer Prozeß, der mit internationaler Ungleichheit, dem Scheitern des klassischen Wohlfahrtsstaates und dem Triumph ausbeutender neoliberaler Politik gleichgesetzt wird. Globalisierung findet in einer historischen Phase statt, die vom Schwund überlieferter Geschlechteridentitäten geprägt ist und die auch Spuren bei der männlichen Geschlechterrolle hinterläßt. Der Globalisierungsprozeß offenbart aber auch neue, unbekannte Randgruppen, mit denen politische Bündnisse möglich sind und die so die Aktionen der sozialen Bewegungen verändern.

    Männer machen Männlichkeit
    Inhaltlicher Ausgangspunkt des Workshops sind die Arbeiten des australischen Gastprofessors Dr. Robert Connell zu "Männlichkeit/en und Geschlechterverhältnissen". Connell's Anliegen ist, Wissenschaft für ein demokratisches Zusammenleben nutzbar zu machen. Seine Untersuchungen versteht er als Schritt auf dem immer noch weiten Weg zur Gleichheit der Geschlechter. Er selbst betrachtet sich als Teil einer "New Wave" der Männerforschung in einer Zeit der Krise der Mas-kulinität. Seine Fragestellungen lauten deshalb: Wie stellen Männer "Männlichkeit" her? Welchen Veränderungen unterliegt sie im Leben des einzelnen Mannes und dem ganzer Bevölkerungsgruppen? Wie wird "Männlichkeit" durch die fortschreitende Globalisierung beeinflußt?

    Veränderte Theorien, neue Bündnisse

    Ebenso wird sich der Workshop den Grenzen der post-strukturalistischen Ansätze widmen. In den letzten Jahren hat die feministische Diskussion der Geschlechterverhältnisse zunehmend von der internationalen und kritischen Männerforschung profitiert. Der Workshop möchte Impulse für die Geschlechterverhältnis-Diskussion und die Entwicklung von Strategien geben. Er verspricht sich eine Re-Politisierung der Geschlechterforschung und sucht nach neuen Bündnis- und Solidaritätspartner/innen.

    Weitere Informationen

    Dr. Paula Villa, RUB, Fakultät für Sozialwissenschaften, 44780 Bochum,
    Tel. 700-2986, Fax 700-7094 502, E-mail: paula.f.villa@ruhr-uni-bochum.de, femsoz@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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