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19.05.2005 13:27

Lagebericht der Familien im Ruhrgebiet - erste Ergebnisse der RUB-Studie mit kommunalen Partnern

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Der demografische Wandel und das Schrumpfen der Städte im Ruhrgebiet sind in aller Munde - entgegenwirken soll unter anderem eine verbesserte Familienpolitik. Was aber wünschen sich die Familien im Ruhrgebiet, woran mangelt es ihnen? Das ermittelt das Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier im Auftrag des NRW-Familienministeriums. Wohnsituation, Wohnumfeld, Familienzusammensetzung und finanzielle Lage von über 5.000 Haushalten wurden schon 2003 ermittelt, in den nächsten Tagen erhalten weitere 6.250 Familien Post. Die ersten Auswertungen liegen vor; bis 2006 wird ZEFIR für alle beteiligten Kommunen einen schriftlichen Bericht vorlegen.

    Bochum, 19.05.2005
    Nr. 152

    ZEFIR stellt Lagebericht der Familien im Ruhrgebiet vor
    Regionale Unterschiede in Familienform, Zufriedenheit, Einkommen
    RUB-Studie mit kommunalen Partnern

    Der demografische Wandel und das Schrumpfen der Städte im Ruhrgebiet sind in aller Munde - entgegenwirken soll unter anderem eine verbesserte Familienpolitik. Was aber wünschen sich die Familien im Ruhrgebiet, woran mangelt es ihnen? Das ermittelt das Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier im Auftrag des NRW-Familienministeriums. Wohnsituation, Wohnumfeld, Familienzusammensetzung und finanzielle Lage von über 5.000 Haushalten wurden schon 2003 ermittelt, in den nächsten Tagen erhalten weitere 6.250 Familien Post. Die ersten Auswertungen liegen vor; bis 2006 wird ZEFIR für alle beteiligten Kommunen einen schriftlichen Bericht vorlegen.

    Einverdiener-Haushalte dominieren überall

    In allen Kommunen sind Paare mit nur einem berufstätigen Elternteil die dominierende Familienform. Regionale Unterschiede gibt es aber bei der Anzahl der Kinder: Familien dieser Lebensform mit nur einem Kind finden sich häufiger in Bottrop (27 Prozent) und Herten (23 Prozent); in Oberhausen und im Kreis Unna hingegen sind besonders häufig Paarfamilien mit zwei oder mehr Kindern anzutreffen( 39 bzw. 36 Prozent). Die - insgesamt deutlich kleineren - Anteile der doppelverdienenden Eltern mit Kindern sind in Bottrop und Oberhausen mit 27 und 29 Prozent am niedrigsten, vergleichsweise hoch ist der Anteil doppelverdienender Eltern mit nur einem Kind in Gelsenkirchen und Herten (je 18 Prozent).

    Familienarmut in Gelsenkirchen und Oberhausen

    Darüber hinaus zeigen sich für bestimmte Lebensformen deutliche lokale Unterschiede in der Einkommensverteilung. Während in Bottrop, Oberhausen und Unna ein höherer Anteil von Paaren mit nur einem berufstätigen Elternteil unter den eher Einkommensarmen (weniger als 1250€ monatlich) anzutreffen ist, gehören in Gelsenkirchen und Herten sogar doppeltberufstätige Paare zu den anteilig stark vertretenen Familienformen im unteren Einkommensbereich. In Gelsenkirchen und Oberhausen leben relativ viele Familien, die Sozialhilfe beziehen (je 8 Prozent), in Herten, Unna und Bottrop trifft dies nur auf je vier bis fünf Prozent der befragten Familien zu. In Gelsenkirchen und Oberhausen steht außerdem vergleichsweise vielen Familien weniger als ein Zimmer pro Kopf zur Verfügung (23 bzw. 26 Prozent), und ein Viertel der Oberhausener und ein Fünftel der Gelsenkirchener Familien gaben an, dass das Geld überhaupt nicht für wichtige Dinge wie Wohnung, Kleidung oder Lebensmittel reicht. In den anderen Städten gaben das weit weniger Familien an, in Unna z.B. 14 Prozent.

    Wo die Kinder draußen spielen können

    Mit ihrer Wohnung und dem Wohnumfeld sind die meisten Familien trotzdem zufrieden, besonders wohl fühlen sich die Familien in Herten (79 Prozent sind zufrieden mit der Wohnung, 70 Prozent mit dem Umfeld) und Unna (83 Prozent zufrieden mit der Wohnung, 74 Prozent mit dem Umfeld). Lediglich in Gelsenkirchen gaben 45 Prozent der Befragten an, mit ihrem Wohnumfeld unzufrieden zu sein. Dort schätzten die Befragten auch die Kinderfreundlichkeit des Umfelds am geringsten ein: 33 Prozent der Gelsenkirchener gaben an, dass ihre Kinder nicht draußen spielen können. In Oberhausen sieht es ähnlich aus (32 Prozent), während in Unna nur 18 Prozent der Familien angeben, dass ihre Kindern nicht draußen spielen können. Folgerichtig schmieden 30 Prozent der Gelsenkirchener und 31 Prozent der Oberhausener Familien Umzugspläne. In Herten und Unna trifft das nur auf je 21 Prozent der Befragten zu.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier, Dipl. Soz.-Wiss. Holger Wunderlich, ZEFIR, Ruhr-Universität Bochum, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum, Telefon: 0234/32-24675, Fax: 0234/32-14253, E-Mail: zefir@ruhr-uni-bochum.de, ausführliche Ergebnisse und aktuelle Informationen im Internet: http://www.familienberichterstattung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.familienberichterstattung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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