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19.05.2005 14:35

Demokratie in der islamischen Welt

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Schweizer Journalist Arnold Hottinger spricht über das "Schwierige Verhältnis Islamischer Staaten zur Demokratie"

    "Der Orient kennt eine sehr alte, mehrfach tausendjährige Tradition der Herrschaft durch einen weltlichen Machthaber, König, Kaiser, Khalifen, Sultan oder Pharao, der sich auf eine religiöse Hierarchie stützt und seinerseits von ihr legitimiert wird", so der Schweizer Journalist Arnold Hottinger. "Sie hat sich erhalten bis zur Absetzung des letzten Khalifen durch Atatürk im Jahr 1924, und sie lebt in Restbeständen bis heute fort", behauptet der fließend sprachkundige Arabist und Orientalist. Er wird am Dienstag, dem 24. Mai 2005 um 18.00 Uhr im Rahmen der Ringvorlesung der Universität über das "Schwierige Verhältnis islamischer Staaten zur Demokratie" in der Michaeliskirche (Universitätskirche) vortragen.

    Europa habe eine Sonderentwicklung durchgemacht, die mit der Trennung von Kaiser- und Papsttum begann und nach der Aufklärung in die Trennung von Kirche und Staat mündete. "Ohne diese Trennung kann es, wegen dem absoluten Wahrheitsanspruch der Religionen, schwerlich Demokratie geben", stellt Hottinger fest. Im, heute weitgehend islamischen, Nahen Osten sei Demokratie bisher nie dauerhaft zustande gekommen. Doch in der heutigen Zeit, "mit dem tiefen Eindringen westlicher, heute globalisierter Institutionen und Vorstellungen in die nahöstliche Welt", sei eine Herrschaftsform, die Meinungsfreiheit und pluralistische Diskussion zulässt, unumgänglich geworden. "Die nahöstlichen Bevölkerungen erkennen diese Zusammenhänge immer deutlicher, je mehr Unglück sie erleiden und möchten heute ihre `Einmannherrschaften` loswerden. Doch diese wenden alle erdenkbaren Mittel an, um sich an der Macht zu erhalten".

    Arnold Hottinger, geboren 1926, betrat als junger Mann noch vor der Suez-Krise zum ersten Mal den Libanon, um seine Studien der arabischen Sprache zu vervollkommnen und die islamische Welt aus nächster Nähe kennen zu lernen. Die Region nahm ihn gefangen und ließ ihn nie wieder los. Von 1961 bis 1991 war er Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung im Nahen Osten.

    Die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt, mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtmission und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche; Allerheiligenstraße) in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten der Universität wie auch prominenter Fachleute von außerhalb.

    Nächster Termin der Reihe:
    Dienstag, 31.05.2005, 18.00 Uhr, Michaeliskirche/ Universitätskirche (Allerheiligenstraße); "Der Islam und Europa";
    Prof. Dr. Jamal Malik, Universität Erfurt


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/nahe_osten.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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