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18.05.1999 15:05

Blasen auf der Haut durch Autoantikörper

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Auf Verbrennungen und schwere Allergien reagiert die Haut mit einer Blasenbildung. Daneben können aber auch vom eigenen Organismus produzierte Antikörper Blasen hervorrufen. Wissenschaftler von der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten der Universität Würzburg haben herausgefunden, dass Antikörper, die nur ein einziges Protein der Haut angreifen, an einer Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen beteiligt sind.

    Bei besagtem Hautprotein handelt es sich laut Dr. Detlef Zillikens um das "Bullöse Pemphigoid Antigen", kurz BP 180. Es liegt in der untersten Schicht der Hautzellen und verbindet diese mit dem Hautbindegewebe. Woher die Bezeichnung für dieses Protein stammt? Sie leitet sich ab von einer Erkrankung namens bullöses Pemphigoid, bei der sich am ganzen Körper pralle, juckende Blasen bilden. Bei solchen Patienten treten Antikörper gegen das Hautprotein BP 180 auf. Mediziner sprechen in einem solchen Fall von Autoantikörpern, weil diese sich gegen den eigenen Organismus richten.

    Die Autoantikörper sind sowohl in Hautproben als auch im Blut der Patienten nachweisbar. Untersuchungen der Arbeitsgruppe von Dr. Zillikens zeigten, dass eine Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen mit Autoantikörpern gegen BP 180 einhergehen. In einem von der Münchner Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Projekt geht die Arbeitsgruppe nun der Frage nach, warum so unterschiedliche klinische Bilder verursacht werden, obwohl das Zielantigen dasselbe ist.

    Zu diesem Zweck haben die Würzburger Wissenschaftler verschiedene Abschnitte des Hautproteins BP 180 rekombinant hergestellt. Mit diesen Fragmenten untersuchen sie, wo genau die bei den verschiedenen Erkrankungen vorkommenden Autoantikörper binden. Das Forschungsprojekt geht der Hypothese nach, dass die Bindung von Autoantikörpern an unterschiedliche, dicht beieinanderliegende Orte auf BP 180 und die Zugehörigkeit der Autoantikörper zu einer bestimmten Klasse von Immunglobulinen jeweils zur Ausbildung der unterschiedlichen Krankheitsbilder beitragen. Die Forscher wollen durch ihre Untersuchungen zu einer exakteren Klassifizierung und spezifischeren Therapie dieser Erkrankungen beitragen. Außerdem streben sie an, die Entstehung auch anderer Autoimmunerkrankungen besser verstehen zu lernen. Dabei handelt es sich ganz allgemein um Erkrankungen, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift.

    Weitere Informationen: Dr. Detlef Zillikens, T (0931) 201-2718, Fax (0931) 201-2700, E-Mail:
    zillikens-d.derma@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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