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19.05.2005 15:15

Parkinson: Internationale Experten diskutieren in Göttingen

Dr. Kerstin Mauth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DFG Forschungszentrum für Molekularphysiologie des Gehirns

    International renommierte Forscherinnen und Forscher treffen sich am 27. und 28. Mai zu einem Symposium in Göttingen, um neueste Erkenntnisse zu Ursachen und Therapien neurodegenerativer Erkrankungen vorzustellen. Mit der Tagung wird gleichzeitig die Eröffnung der Abteilung "Neurodegeneration und Neurorestaurationsforschung" am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen gefeiert. Die Abteilung unter Leitung von Prof. Dr. Jörg B. Schulz wurde vom DFG Forschungszentrum 'Molekularphysiologie des Gehirns' gemeinsam mit dem Bereich Humanmedizin eingerichtet. Sie hat vor einem halben Jahr ihre Arbeit aufgenommen.

    Der Kongress mit dem Titel "Parkinson's disease and other neurodegenerative disorders: From genes to molecular mechanisms and therapy" soll eine Brücke zwischen genetischer und molekularer Grundlagenforschung und klinischer Anwendung schlagen. Er stellt neue Ansätze in der klinischen Forschung vor. "Das Symposium deckt eine thematische Spannbreite ab, die so in den letzten Jahren nur selten aufgegriffen wurde", betont Prof. Dr. Jörg B. Schulz die Teilnahme national und international herausragender Kollegen.

    In seinem Eröffnungsvortrag "Clinical Research in Germany" befasst sich DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Johannes Dichgans mit den aktuellen Rahmenbedingungen und der Bedeutung klinischer Forschung in Deutschland. Professor Dichgans ist einer der Pioniere, die die Verknüpfung von grundlagenorientierter, krankheitsorientierter und patientenorientierter Forschung maßgeblich mit gestaltet haben.

    Weitere Themen des Symposiums sind: genetische und molekulare Ursachen für neurodegenerative Erkrankungen, Zelltodmechanismen in Nervenzellen sowie der neueste Stand der experimentellen Gen- und Stammzelltherapie. Vorgestellt werden Beispiele einer bereits gelungenen Übersetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Des Weiteren wird über die Einsatzmöglichkeiten der Tiefenhirnstimulation bei Parkinson-Patienten und über den Stand der Impfung gegen die Alzheimer-Erkrankung berichtet. Professor Schulz: "Ich hoffe auf einen intensiven Meinungsaustausch, der die Fortschritte und die noch bestehenden Grenzen der jeweiligen Forschungsansätze herausstellt und möglicherweise neue Kooperationen anstoßen wird."

    Das Konzept des Symposiums, Grundlagen- und klinische Forscher an einen Tisch zu bringen, spiegelt den Ansatz der neuen Abteilung "Neurodegeneration und Neurorestaurationsforschung" am Bereich Humanmedizin wider. Im Zentrum steht die Frage: Welche Rolle spielen Proteinaggregate beim Zerfall von Nervenzellen. Beim Morbus Parkinson entstehen diese Proteinansammlungen vor allem in Nervenzellen des Mittelhirns. Bekannt ist, dass diese in Wechselwirkung mit anderen Faktoren wie z. B. einer Fehlfunktion des Proteinabbaus, oxidativem Stress oder bestimmten Entzündungsreaktionen zu dem bekannten Dopamindefizit im Gehirn führen. Typische Symptome wie Tremor, Muskelsteifheit oder allgemeine Bewegungsarmut sind die Folge. Neu an dem Ansatz von Professor Schulz ist, dass er untersuchen will, wie genau die verschiedenen genetischen und molekularen Faktoren zusammenwirken, um letztlich zu einem Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen zu führen. "Um effektive Therapien entwickeln zu können, müssen wir die Ursachen und komplexen Entstehungsmechanismen neurodegenerativer Krankheiten verstehen. Dann können wir möglichst früh eingreifen und den Verlauf der Krankheit entscheidend beeinflussen.", so Schulz.

    Mit seinem Anspruch repräsentiert Schulz den zentralen Aspekt des DFG Forschungszentrums 'Molekularphysiologie des Gehirns'. Das Forschungszentrum hat die neue Abteilung zusammen mit dem Bereich Humanmedizin Göttingen vor einem halben Jahr eingerichtet. "Das Zentrum gibt uns die Möglichkeit, die breite neurowissenschaftliche Expertise in Göttingen zu bündeln und im Sinne des Leitspruchs 'vom Labor zum Krankenbett und wieder zurück ins Labor' eine wechselseitige Kooperation zwischen Grundlagenforschern und Klinkern aufzubauen, um eine 'Translationale Medizin' zu etablieren," sagt der Sprecher des DFG-Forschungszentrums Prof. Dr. Diethelm Richter, Direktor der Abteilung Neuro- und Sinnesphysiologie am Bereich Humanmedizin.

    Der Kongress findet an zwei Tagen an verschiedenen Orten statt:

    Freitag, den 27. Mai 2005, Hörsaal des MPI für Experimentelle Medizin, Hermann-Rein-Str. 3, 37075 Göttingen, Beginn: 8:30 Uhr.

    Samstag, den 28. Mai 2005, Hörsaal 81 im Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Beginn: 9:00 Uhr.

    Interviewanfragen / Bildmaterial / Informationen:

    DFG Forschungszentrum
    Molekularphysiologie des Gehirns
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Kerstin Mauth
    Waldweg 33
    37073 Göttingen
    Tel.: 0551/39-7065
    Fax: 0551/39-91246
    kmauth@gwdg.de
    www.cmpb.uni-goettingen.de

    oder

    Georg-August-Universität Göttingen
    Bereich Humanmedizin
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Stefan Weller
    Robert-Koch-Str. 42
    37075 Göttingen
    Briefpost: 37099 Göttingen
    Tel.: (0551) 399959
    Fax: (0551) 399957
    www.humanmedizin-goettingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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