Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke wendet sich gegen Tendenzen in der Politik, die dem Wesen der universitären Forschung nicht gerecht werden - "Wenn wir heute nicht zweckfrei forschen, gibt es in zehn Jahren keinen Technologietransfer mehr"
Beim diesjährigen "Professorium" in der Aula der Alten Universität stellten sich 13 neu nach Heidelberg berufene Wissenschaftler jetzt der universitären Öffentlichkeit vor. Von einem "eindrucksvollen Spektrum modernster Grundlagenforschung", das durch die Kurzvorträge präsentiert wurde, sprach Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke im Anschluß an die Veranstaltung bei seinem Schlußwort in der Alten Aula. Siebke wandte sich vor diesem Hintergrund gegen Tendenzen in der Politik, die dem Wesen der universitären Forschung nicht gerecht werden und angewandte Forschung zu sehr in den Vordergrund stellen. "Ohne Grundlagenforschung ist der Standort Deutschland nicht zukunftsfähig", faßte der Heidelberger Rektor zusammen. "Wenn wir heute nicht zweckfrei forschen, gibt es in zehn Jahren keinen Technologie- und Wissenstransfer mehr." Hier forderte Siebke einen Gesinnungswandel bei Politikern in Bund und Land.
Die 13 neuberufenen Wissenschaftler, die spannende Einblicke in ihre aktuelle Forschung und ihre akademische Herkunft gaben, stammten aus drei Fakultäten und einer "Zentralen Einrichtung". Mit den Professoren Heiko Becher, Manfred Cierpka, Thomas Diepgen, Wolfgang Herzog, Michael Lanzer, Thomas Strowitzki und Thomas Wetter stellte die Medizinische Fakultät Heidelberg den größten Teil der Neuberufenen.
Grundlagenforschung:
höchste gesellschaftliche Relevanz
Aus der Philosophisch-Historischen Fakultät präsentierte der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Merkel seine Schwerpunkte, aus der Fakultät für Physik und Astronomie die Professoren Norbert Herrmann, Volker Lindenstruth und Kurt Roth. Gerade Roth, der neu nach Heidelberg gekommene Umweltphysiker, führte durch seinen Kurzvortrag über die ökologischen Folgen der Kontamination der Süßwasserreserven auf der Erde plastisch vor Augen, daß Grundlagenforschung höchste gesellschaftliche Relevanz besitzt.
Aus dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, dessen Ruf im Ausland als Ort der Spitzenforschung mehrere Redner hervorhoben, stellten sich die Professoren Jeremy Smith und Gabriel Wittum der universitären Öffentlichkeit vor. Smith machte in seinem pointierten englischen Vortrag selbst dem fachfremden Zuhörer klar, welche Relevanz sein Fach "Biocomputing" im kommenden Jahrhundert besitzen wird.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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