Manche Menschen sind schon mit 20 kahl, andere hören bei 145 Zentimetern auf zu wachsen. Sind solche Verstöße gegen die Norm nur ein kosmetisches Problem? Oder müssen sie therapiert werden? Eine exklusive Runde von 15 Nachwuchswissenschaftlern aus ganz Deutschland geht vom 24. März bis 2. April 2006 in Bonn Fragen wie diesen nach. Bewerbungsschluss für die Klausurwochen "Jenseits der Therapie" ist der 15. August 2005. Organisiert wird die Veranstaltung vom Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn in Verbindung mit dem Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften.
Wer seine Altersfalten mit Botulinus-Toxin glätten lässt, kann dafür bei seinen Mitmenschen nicht unbedingt auf Verständnis rechnen. Wer unter einem auffällig roten Feuermal im Gesicht leidet, dem wird es dagegen niemand anlasten, wenn er sich einer Laserbehandlung unterzieht. Ganz im Gegenteil: Vielleicht muss er sich sogar Kritik anhören, wenn er das störende Mal nicht entfernen lassen möchte.
Kaum ein Gebiet der Medizin ist so umstritten wie gezielte Verbesserung menschlicher Eigenschaften, neudeutsch "Enhancement". In kaum einem Gebiet verlaufen die Grenzen aber auch so unklar: Ist Kleinwuchs ein Merkmal oder ein Makel? Wer kann beurteilen, wie sehr jemand unter seiner geringen Körpergröße leidet? Und ist nicht die Verlangsamung des natürlichen Alterungsprozesses ein sehr erstrebenswertes Ziel? Andererseits: Erzeugt der medizinische Fortschritt nicht auch ein neues Körperbild, einen "Zwang zum Machbaren"? Wer sich damit abfindet, er selbst zu sein, dem kann man schließlich entgegenhalten: "Wenn du nur wolltest, könntest du ganz anders sein!"
15 Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland werden sich im kommenden Frühjahr zehn Tage lang mit diesen Fragen auseinandersetzen. Thema ist dabei ebenfalls der Bereich Doping: Auch hier geht es schließlich um eine Verbesserung von Leistungen mit Hilfe der Medizin. In diesem Zusammenhang ist eine Exkursion zum Kompetenzzentrum für präventive Dopingforschung der Sporthochschule Köln geplant.
Bewerben können sich Postdoktoranden und herausragend qualifizierte Doktoranden. Bewerbungsschluss ist der 15. August 2005. Eine Publikation der Vorträge ist geplant. Die Veranstaltung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.
Weitere Informationen gibt es unter http://www.iwe.uni-bonn.de
Kontakt:
Thomas Runkel
Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE)
Telefon: 0228/3364-1927
E-Mail: runkel@iwe.uni-bonn.de
http://www.iwe.uni-bonn.de - Weitere Informationen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Gesellschaft, Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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