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23.05.2005 12:37

Erfolgreicher Hochwasserschutz braucht Versicherungspflicht und Risikokommunikation

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Experten plädieren bei Fachgespräch für stärkere Eigenvorsorge
    Die Hochwasserschäden in Deutschland erreichten in den letzten Jahren erhebliche Summen; allein das Elbehochwasser im August 2002 verursachte einen Schaden von etwa 10 Milliarden Euro. Eine Versicherungspflicht für Elementarschäden könnte helfen, die Höhe der Schäden zu reduzieren. Darüber diskutierten am 10. Mai im Umweltbundesamt (UBA) 30 Experten aus Wissenschaft und Verwaltung in einem Fachgespräch. Sie hoben die Notwendigkeit hervor, ökonomische Instrumente und Anreize zum vorbeugenden Hochwasserschutz einzusetzen. Eine besondere Bedeutung hat dabei - neben der besseren Information der Bevölkerung über Hochwasserrisiken - eine größere Eigenvorsorge derjenigen, die diesen Risiken ausgesetzt sind.

    Die Fachleute regen eine zweigleisige Strategie an: Zunächst empfehlen sie, durch eine bessere Risikoaufklärung das Bewusstsein für Hochwassergefahren zu stärken. Eine wichtige Grundlage hierfür liefert das Hochwasserschutz-Artikelgesetz - es trat am 10. Mai in Kraft -, das die Kartierung von überschwemmungsgefährdeten Gebieten und Überschwemmungsgebieten vorsieht. Zweitens sollten umfassende Verhaltensanreize geschaffen werden. Diese sind zum Beispiel mit einer Elementarschadenspflichtversicherung erreichbar . Die Versicherungsbeiträge sollten dabei nicht nur das Risiko für einen Schaden - zum Beispiel durch Hochwasser, Sturm, Starkregen - widerspiegeln, sondern auch spezielle Rabatte für selbst durchgeführte Hochwasserschutzmaßnahmen bereithalten. Ergänzend könnten Fördermöglichkeiten für private Investitionen - wie etwa in einen hochwassergerechten Gebäudeumbau - verstärkt werden. Die Fachleute waren sich einig: Die Bereitschaft des Einzelnen, für einen verbesserten Hochwasserschutz im eigenen Bereich zu sorgen, nimmt bei gerechtem Ausgleich für entstandene Hochwasserschäden zu.
    Das Fachgespräch am 10. Mai war das zweite von drei Expertentreffen, die das Institut für Organisationskommunikation (IFOK) im Auftrag des UBA im Forschungsprojekt "Wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des vorbeugenden Hochwasserschutzes" veranstaltet. Ziel ist es, einen intensiven Austausch und offenen Dialog mit der Wissenschaft zu führen, um frühzeitig zukünftige Handlungsfelder des vorbeugenden Hochwasserschutzes zu identifizieren. Zentraler Gegenstand des zweiten Fachgesprächs waren ökonomische Fragen. Neben den Möglichkeiten zur Stärkung der Hochwasservorsorge durch jeden Einzelnen wurden Instrumente zur besseren strategischen Entscheidung im Flusseinzugsgebiet sowie die Rolle ökonomischer Anreize zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes auf kommunaler Ebene diskutiert.
    Das dritte Fachgespräch wird im September 2005 stattfinden. Zentrale Themen sind dann die möglichen Synergien zwischen Hochwasserschutz und Wasserrahmenrichtlinie sowie neue Anforderungen durch stärkere internationale Kooperation in den Flussgebieten. Hierzu wird erneut ein interdisziplinärer Teilnehmerkreis eingeladen.
    Die Ergebnisse des zweiten Fachgesprächs werden demnächst im Internet unter der Adresse http://www.umweltbundesamt.de/wasser bereitgestellt. Für weitere Informationen zum Forschungsprojekt "Wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des vorbeugenden Hochwasserschutzes" senden Sie eine e-mail an wasser@uba.de.
    Berlin, den 23.05.2005
    (3.421 Zeichen)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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