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23.05.2005 14:05

Ausgezeichnete Fortbildungen für kardiologisches Assistenzpersonal am Uniklinikum des Saarlandes

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Urban Moritz, Funktionsbereichsleitung im Herzkatheterlabor, und Aloisia Micka, Pflegedienstleitung der Klinik für Innere Medizin III (Direktor: Professor Dr. Michael Böhm) vom Universitätsklinikum des Saarlandes wurden mit dem Preis der Bundesarbeitsgemeinschaft des Assistenzpersonals in der Kardiologie e.V. geehrt.

    Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 71. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. in Mannheim. Hier präsentierten Urban Moritz und Aloisia Micka das Konzept ihrer Fortbildungen, die sie für Assistenzpersonal in der interventionellen Kardiologie anbieten.

    Gerade im Zuge der raschen medizinischen Entwicklung, und dem hoch technisierten Arbeitsplatz eines Herzkatheterlabors gewinnen Fortbildungen des Assistenzpersonals immer mehr an Bedeutung. Nur wenn das Fachpersonal umfassend über neue Behandlungsmethoden und technische Vorgänge informiert ist, kann es auch auf die Patienten eingehen und fachlich gesicherte Informationen weitergegeben: Was geschieht im Herzkatheterlabor mit dem Patienten? Kann sich der Patient auf die Untersuchungen im Herzkatheterlabor optimal vorbereiten? Wie kann man Patienten, besonders Kindern, die Angst nehmen? Die Patienten profitieren in besonderem Maße von einem guten Wissensstand des behandelnden Personals.

    "In der Regel wenden sich interessierte Kliniken oder Arztpraxen, Schulen usw. an uns, mit der Bitte, Fortbildungsveranstaltungen aus dem Bereich Herzkatheterlabor durchzuführen", so Aloisia Micka.
    Vermittelt werden die Vorträge per Power-Point-Präsentation, größtenteils mit bewegten Bildern aus dem Herzkatheterlabor. "In einem umfassenden Lichtbildvortrag zeigen wir den Kollegen verschiedene diagnostische sowie therapeutische Methoden. Beispielsweise, wie es aussieht, wenn eine Herzklappe undicht ist und das Kontrastmittel durchläuft oder wie Stents gesetzt werden und ein Ballon aufgeblasen wird", erklärt Urban Moritz. "Ein Ballon, der dazu dient, Kalkablagerungen in den Arterien zu lösen, arbeitet mit einem Druck von 8 bis 10 bar. Ein Autoreifen wird im Vergleich mit rund 2 bar bedruckt". Interessant sei es auch, das Herz in voller Funktion dreidimensional abgebildet zu sehen, so Moritz weiter: "Wir arbeiten im Herzkatheterlabor mit zwei Röntgenröhren, die sich um den Patienten drehen".

    Je nachdem, wie der aktuelle Wissensstand der Kursteilnehmer ist, wird entweder Basiswissen vermittelt oder auch spezielle Veranstaltungen durchgeführt, etwa um neue interventionelle Behandlungsmethoden vorzustellen, wie beispielsweise Verschlüsse von ASD (Vorhofseptumdefekte mit einem Loch in der Herzscheidewand zwischen beiden Vorhöfen), VSD (Ventrikelseptumdefekt mit einem Loch in der Herzscheidewand zwischen beiden Herzkammern) oder offenem Ductus Botalli (offene Verbindung zwischen der Hauptschlagader (Aorta) und der Pulmonalarterie (Lungenschlagader). Erläutert werden auch neue Möglichkeiten von Verschlüssen des Punktionskanals, um so eine möglichst schnelle Mobilisation der Patienten und damit verbunden eine Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes zu erreichen.

    Die Fortbildungen können optimalerweise mit Besichtigungen der Herzkatheterlabore kombiniert werden. Bei entsprechendem Interesse besteht die Möglichkeit einer Hospitation. "Großes Interesse findet erfahrungsgemäß ein kleiner Ausflug in die Materialkunde. Dabei wird den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, Gefäßschleusen, Herzkatheter, Stents, PFO- oder ASD- Occluder in Augenschein zu nehmen und einmal selbst anzufassen", erklärt Urban Moritz.

    Das Besondere am Homburger Fortbildungskonzept: Offene Fragen können in einer anschließenden Diskussion erörtert werden. "Unser Bestreben liegt immer darin, die Fortbildungen individuell an die Bedürfnisse der jeweiligen anfragenden Abteilungen anzupassen und die Kurse auch ständig zu verbessern", betont Aloisia Micka. Hierzu wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem die Teilnehmer Inhalt, Verständlichkeit und Präsentation des Vortrags beurteilen. Die Bögen werden ausgewertet und dienen als Qualitätsnachweise.

    Die Fortbildungsveranstaltungen stoßen auf große Resonanz. In den letzten Jahren wurden sie in neun verschiedenen Kliniken, auf drei verschiedenen Kongressen und sechs Mal intern im Universitätsklinikum durchgeführt. Speziell für die Krankenpflege fanden drei, für die Funktionsdiagnostik-Schule neun Veranstaltungen statt und sechs Mal wurde ein Kurs im Rahmen der Röntgen-Verordnungs-Fortbildung angeboten. Insgesamt haben schon über 700 Teilnehmer die Fortbildungen besucht; nicht mitgerechnet seien hierbei die Kongressteilnehmer, da von diesen keine Qualitätssicherungsbögen vorlägen und die Teilnehmerzahl nur geschätzt werden könne, so Urban Moritz.

    Sie haben Fragen? Wenden Sie sich bitte an

    Aloisia Micka, Pflegedienstleitung Innere Medizin III Kardiologie / Angiologie des Universitätsklinikums des Saarlandes, Tel: (06841) 16 23371, E-Mail: osr@med-in.uni-sb.de

    oder an Urban Moritz, Funktionsleitung Herzkatheterlabor, Tel. (06841) 16-23364, E-Mail: moritz@med-in.uni-sb.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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