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24.05.2005 09:53

Weltfrieden als Vision und religiöse Vielfalt: Vier RUB-Projekte im NRW-Exzellenzwettbewerb

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Sie erforschen den Weltfrieden als Vision und politische Strategie, die religiöse Vielfalt in NRW, die Deutungen von Krankheiten sowie Lesen und Schreiben im Alter: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB, die sich erfolgreich beim NRW-Exzellenzwettbewerb "Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven" beworben haben. Vier Projekte der RUB unterstützt das NRW-Wissenschaftsministerium, davon zwei mit einer Vollfinanzierung. Landesweit liegt die RUB damit gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen auf Platz zwei.

    Bochum, 24.05.2005
    Nr. 156

    Religiöse Vielfalt in NRW und Weltfrieden als Vision
    Vier RUB-Projekte im NRW-Exzellenzwettbewerb
    Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven

    Sie erforschen den Weltfrieden als Vision und politische Strategie, die religiöse Vielfalt in NRW, die Deutungen von Krankheiten sowie Lesen und Schreiben im Alter: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB, die sich erfolgreich beim NRW-Exzellenzwettbewerb "Geisteswissenschaften gestalten Zukunftsperspektiven" beworben haben. Vier Projekte der RUB unterstützt das NRW-Wissenschaftsministerium, davon zwei mit einer Vollförderung. Landesweit liegt die RUB damit gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen (ebenfalls vier Projekte) auf Platz zwei hinter der Universität Münster (sechs Projektförderungen). Insgesamt fördert das MWF 28 Forschungsvorhaben aus den beiden Themengebieten "friedfertige Gesellschaft" und "alternde Gesellschaft".

    Religiöse Vielfalt in NRW

    Ziel des Projekts "Religiöse Vielfalt in NRW" ist, einen Überblick über das Ausmaß, die Differenzierung und die Struktur religiöser Pluralität im bevölkerungsreichsten Bundesland zu bekommen. Bochumer Forscher um Prof. Dr. Volkhard Krech (Evangelisch-Theologische Fakultät) erheben statistische Daten und untersuchen exemplarisch Einzelfälle von interreligiöser Kommunikation und typischen Konfliktsituationen. Sie wollen die Frage klären, ob sich die verschiedenen Religionen in NRW im Wettstreit befinden, friedlich nebeneinander existieren oder ob es sich um einen "Zusammenprall der Kulturen" handelt. Wissenschaftlich aufbereitet sollen die Daten Erkenntnisse liefern, die im weiteren europäischen Zusammenwachsen und der fortschreitenden Globalisierung hilfreich sind.

    Deutungen von Krankheit

    Ebenfalls voll finanziert wird das Projekt "Deutungen von Krankheit in der postsäkularen Gesellschaft" (Prof. Dr. Günter Thomas, Evangelisch-Theologische Fakultät der RUB). Im Blickpunkt stehen Menschen in der so genannten vierten Lebensphase (Betagte und Hochbetagte), die zumeist mit einschränkenden Krankheiten leben müssen und entsprechende Verlusterfahrungen machen. Das Projekt geht der Frage nach, wie Menschen Krankheit im Kontext unumkehrbarer Verfallsprozesse deuten - auch und gerade in einer Zeit, in der ein hauptsächlich naturwissenschaftliches Verständnis von Krankheit vorherrscht. So untersuchen die Forscher zum Beispiel, wie Menschen den Eintritt in diese Lebensphase interpretieren und welche Deutungshilfen die christlich-jüdische Tradition bereitstellt. Die Wissenschaftler gehen dabei historisch, sozialwissenschaftlich und psychologisch vor.

    Weltfrieden als Vision

    Eine Teilfinanzierung erhalten Forscher vom Institut für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität (IDG) um Dr. Mihran Dabag für ihr Projekt "Weltfrieden als Vision und politische Strategie". Sie hinterfragen den - teils überstrapazierten - Begriff des Weltfriedens neu. Ziel ist, gegenwärtige und historische Vorstellungen von Weltfrieden detailliert und fachübergreifend zu prüfen. Die Grundannahme ist, dass es nicht nur unterschiedliche Visionen von Frieden gibt, sondern auch voneinander abweichende Vorstellungen von Welt. So kommt mithilfe historischer und semantischer Methoden ein Begriff auf den Prüfstand, der bereits seit dem Ende des Ersten Weltkriegs existiert und seit den 1970er-Jahren die internationale Friedensforschung bestimmt. Das IDG arbeitet in diesem Projekt mit dem Institut für soziale Bewegungen (ISB, Prof. Dr. Klaus Tenfelde) der RUB zusammen.

    Lesen und Schreiben im Alter

    Germanisten der RUB um Prof. Dr. Jost Schneider erforschen gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Bonn das Lese- und Schreibverhalten von älteren Menschen. Die über 60-Jährigen lesen und schreiben anders, anderes und vor allem deutlich weniger als jüngere Menschen. Hingegen nimmt ihr TV-Konsum beständig zu, er übersteigt die Nutzung von Printmedien um den Faktor drei bis vier. Der Wandel von Schreib- und Lesekompetenzen hat sowohl für die Betroffenen als auch für ihre soziale Umgebung eine Reihe negativer Konsequenzen, zum Beispiel eine verringerte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ziel des Projekts ist, fünf Maßnahmen zu erarbeiten, um die Lese- und Schreibkompetenz der 60- bis 78-Jährigen langfristig zu verbessern.

    Weitere Informationen

    Anke Kujawski, Referat Forschung und Wissenstransfer der RUB, Tel. 0234/32-23923, E-Mail: anke.kujawski@uv.rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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