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24.05.2005 11:20

Erster Workshop zu schonenden Hüftgelenksoperationen

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg bildet Orthopäden und Unfallchirurgen in minimal invasiven Implantationstechniken aus

    "So risikoarm und schonend wie möglich", lautet die Vorgabe für jeden Chirurgen. Was sich jedoch so leicht und selbstverständlich sagt, verlangt von Operateuren langjährige Erfahrung, umfangreiche medizinische und anatomische Kenntnisse und nicht zuletzt eine ständige Weiterbildung. Eine solche fundierte Weiterbildung für Klinikärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie bietet jetzt die Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg an. Am 1. und 2. Juni findet der erste Workshop zur minimal invasiven Implantation von künstlichen Hüftgelenken statt.
    12 ausgesuchte Fachärzte aus ganz Europa haben die Gelegenheit einen minimal invasiven Zugang die sogenannte "MIS(tm) anterolateral Single Incision" zu trainieren.

    Für die wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck, Direktor der Abteilung Orthopädie I, und PD Dr. med. Dominik Parsch, Leitender Oberarzt der Orthopädischen Universitätsklinik, ist der neue Workshop ein unverzichtbarer Bestandteil der fachlichen Weiterbildung: "Jeder Operateur - und sei er auch noch so erfahren - sollte vor der ersten minimal invasiven Implantation eines Hüftgelenks ein intensives Training durchlaufen." Das Erlernen neuer Techniken ist für die Heidelberger Spezialisten ebenso wichtig wie der offene Erfahrungsaustausch unter Kollegen.

    Seit 2004 führt die Orthopädische Universitätsklinik erfolgreich minimal invasive Hüftgelenkimplantationen durch. Die Operateure setzen die neuen Gelenke durch wesentlich kleinere Hautschnitte als bei herkömmlichen Eingriffen ein.

    Gastreferent Dr. med. Heinz Röttinger von der Orthopädischen Chirurgie in München entwickelte den "MIS(tm) anterolateralen Zugang". Während der zwei Trainingstage wird gezeigt, dass es mittels besonderer Operationstechnik und spezialisierter Instrumente möglich ist, auf die Ablösung umliegender Muskeln zu verzichten.
    "Die verkleinerten Hautschnitte sind nicht das Entscheidende", kommentiert Prof. Dr. Ewerbeck das minimal invasive Vorgehen, "die eigentlichen Vorteile liegen in der Schonung des tiefer liegenden Gewebes." Je weniger Muskeln bei der Implantation eines künstlichen Gelenks verletzt werden, desto geringer fallen in der Regel Blutverlust und Schmerzen aus. Schnellere Mobilität und raschere Rehabilitation der Patienten sind möglich.

    Dennoch warnen Prof. Dr. Ewerbeck und Dr. Parsch vor übereilter Euphorie auf Seiten der Mediziner und Patienten: "Der Trend zu weniger invasiven Verfahren kann dazu führen, dass die neuen Techniken zu schnell und unkontrolliert eingeführt werden. Auch sind die minimal invasiven Verfahren zwar für einige Patienten sehr gut, aber längst nicht für alle, geeignet. Die transparente und seriöse Darstellung der neuen Möglichkeiten mit all ihren Vor- und auch Nachteilen ist uns daher sehr wichtig."

    Der Heidelberger Workshop soll dies fördern und dazu beitragen feste Ausbildungsstandards zu sichern. Unterstützt wird das Heidelberger Chirurgen-Training durch das "Zimmer Institute" des Medizintechnik-Unternehmens Zimmer Germany GmbH. Der weltweite Marktführer im Bereich der Endoprothetik entwickelt die speziellen OP-Instrumente, die den Operateuren die minimal invasiven Eingriffe erleichtern. In Kooperation mit renommierten akademischen Einrichtungen betreibt Zimmer Trainingszentren auf der ganzen Welt. Die Qualitätsmaßstäbe für die Trainings sind hoch angesetzt.

    Die Abteilung I der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg implantiert jährlich über 400 Hüft- und etwa 300 Kniegelenke. In Ergänzung zum Klinikalltag und der wissenschaftlichen Forschung und Lehre veranstaltet die Klinik zahlreiche nationale sowie internationale Kongresse und Weiterbildungsseminare. Der neue Workshop ist fester Bestandteil des Aus- und Weiterbildungskonzeptes von Fachärzten und Spezialisten im gesamten Fachbereich der Orthopädischen Chirurgie.

    Ansprechpartner
    Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck
    Direktor Orthopädie I
    Privatdozent Dr. med. Dominik Parsch
    Leitender Oberarzt Orthopädie I
    Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
    06221 / 96 - 6302
    dominik.parsch@ok.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse - Pressemitteilung online


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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