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Der Verband Baden-Württembergischer Busunternehmen (WBO) hat zusammen mit dem baden-württembergischen Ministerium für Umwelt und Verkehr und dem Wirtschaftsministerium den Modellversuch "Berufskraftfahrer mit 18" entwickelt. Dabei geht es um die Erstausbildung von Schulabgängern zum Busfahrer oder zur Busfahrerin. Diese Ausbildung konnte bisher erst mit dem 21. Lebensjahr abgeschlossen werden. Der seit 2002 laufende Modellversuch wird vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität in Landau in einer dreijährigen Studie wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Jetzt liegen die ersten bedeutsamen Ergebnisse vor.
Die Psychologin Doris Jäger-Flor und Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, die beide für die wissenschaftliche Begleitung verantwortlich sind, kommen in einem Resümee derzeit zu folgenden Aussagen:
- Die bislang erfolgreich verlaufende Ausbildung schafft Ausbildungsplätze, auf die angesichts der zu geringen Anzahl von Ausbildungsplätzen in der Bundesrepublik Deutschland nicht verzichtet werden kann.
- Die im Rahmen des Modellversuchs ausgebildeten Jugendlichen besitzen ein hohes motivationales und Fähigkeitspotential, das für die Branche genutzt werden muss, um damit gut ausgebildete Busfahrer für eine möglichst große Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung zu haben.
- Alle Ausbilder und Auszubildenden bewerten den bisherigen Verlauf und die erreichten Resultate als positiv. Die Auszubildenden verfügen über ein Können, das Ausbilder in anderen Ausbildungsberufen gerne erreichen würden.
- Eine Abstimmung der Ausbildung insbesondere auf das Thema "Bus" ist sehr wichtig; sie wird als vorrangige Aufgabe der Berufsschule angesehen und steigert aus der Ausbildungssicht die berufliche Motivation.
- Die Fahrschulausbildung ist ein bedeutsamer Part zur Ausbildung eines umfassenden Könnens in der Verzahnung zwischen Fahrschule und Berufsschule.
- Interesse, Neugier und Motivation der jugendlichen Azubis stellen eine gute Basis zum Einstieg in die Ausbildung und zum Erreichen des Ausbildungsziels dar.
Die beiden Forscher stellen zugleich fest: "Um den bisherigen Erfolg im Modellprojekt auch langfristig zu sichern, ist eine Auswahl der Ausbildungskandidaten und -kandidatinnen durch ein geeignetes Verfahren notwendig. Wird dies gewährleistet, dann sind die anfangs öffentlich geäußerten Bedenken gegen das Führen eines Busses mit 18 unbegründet, wenn zugleich die im Modellversuch erzielte Ausbildungsqualität gehalten werden kann. Denn dort wird das Training fahrerischer Fähigkeiten in Ergänzung zu persönlichen Kompetenzen durch eine intensive Begleitung der Auszubildenden erzielt."
Nach Meinung der beiden Forscher ist der Gesetzgeber bereits jetzt aufgefordert, die entsprechenden Schritte einzuleiten, um den Modellversuch in eine Regelausbildung zu überführen.
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
Telefon: +49 (0) 6341-906-175
Fax: +49-(0) 6341-906-166
Email: jaeger@zepf.uni-landau.de
http://www.zepf.uni-landau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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