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08.12.1997 00:00

Leukämie bei Kleinkindern beginnt schon vor der Geburt

Ulrich Thimm Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    bitte Sperrfrist beachten: 9. Dezember, 0:00 Uhr

    8. Dezember 1997 Nr. 147

    Leukämie bei Kleinkindern beginnt schon vor der Geburt Möglicher Vorsorgetest für Neugeborene

    Eine britisch-deutsche Forschergruppe hat jetzt die ersten klaren Beweise vorgelegt, daß eine Form akuter Kinderleukämie - die häufigste Krebsart von Kindern in entwickelten Ländern - schon vor der Geburt im Mutterleib beginnt. Diese sogenannte "lymphoblastische Leukämie" wird durch eine nicht-vererbliche Mutation verursacht, bei der zwei Gene verschmelzen und in der Folge ein abnormes Hybridprotein produziert wird.

    Eine Arbeitsgruppe um Prof. Mel Greaves vom Institute of Cancer Research der Chester Beatty Laboratories in London und Prof. Fritz Lampert vom Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Gießen berichtet in der heute veröffentlichten Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), daß drei Patienten, deren akute lymphoblastische Leukämie im Alter zwischen fünf Monaten und zwei Jahren diagnostiziert wurde, die notwendige Mutation schon bei Geburt besaßen. Sie ließ sich in den Blutproben nachweisen, die den scheinbar gesunden Neugeborenen routinemäßig abgenommen wurde. Normalerweise werden diese Proben für die Suche nach Stoffwechselstörungen verwendet, und wurden bisher noch nie auf Mutationen untersucht, die Krebs im Kindheitsalter auslösen. Die Methode müßte auch auf Mutationen anwendbar sein, die üblicherweise mit anderen Formen von Kinderleukämien verbunden sind. Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, daß ungeborene Kinder bereits im Mutterleib Mutationen erfahren, die Leukämien auslösen können.

    Der Anteil der Gießener Autoren Privatdozent Dr. Reinald Repp, Dr. Arndt Borkhardt und Claudia Keller bestand vor allem in der Methode, mit der die verhängnisvolle Mutation aufgespürt wird. Bei der Geburt sind die Leukämiezellen noch relativ selten. Mit Hilfe der Polymerasenkettenreaktion (PCR) gelang es ihnen trotzdem nachzuweisen, daß bereits in einigen Zellen die beiden Gene fusioniert waren.

    Kontaktadressen:

    Prof. Dr. Fritz Lampert Zentrum für Kinderheilkunde Abteilung Allgemeine Pädiatrie, Hämatologie und Onkologie Feulgenstraße 12 35385 Gießen Telefon (0641) 99-43420 Fax (0641) 99-43429 e-mail fritz.h.lampert@paediat.med.uni-giessen.de

    Prof. Mel Greaves Institute of Cancer Research Chester Beatty Laboratories 237 Fulham Road London SW3 6JB Großbritannien phone 0044 (171) 352-8133 fax 0044 (171) 352-3299 e-mail m.greaves@icr.ac.uk

    WWW-Adresse: http://www.pnas.org

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Thimm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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