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26.05.2005 13:17

Neue Epilepsie-Monitoring-Station am Uniklinikum Jena eröffnet

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Moderne Anlage in der Neurologie verbessert diagnostisches und therapeutisches Angebot

    (Jena) Eine hochmoderne Video-Überwachungsstation für Epilepsiepatienten ist jetzt an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena eröffnet worden. Die technisch aufwändige Anlage ermöglicht das gleichzeitige lückenlose Video-Monitoring von bis zu vier Patienten, mit paralleler Aufzeichnung der Hirnaktivität im EEG (Elektroenzephalogramm). Die dadurch mögliche genaue Analyse von Anfällen ist einerseits hilfreich, um die Diagnose "Epilepsie" zu sichern und gibt andererseits Hinweise darauf, welches Hirnareal für die Anfälle verantwortlich ist. Damit wird zudem in interdisziplinärer Kooperation mit den Kliniken für Neuropädiatrie und Neurochirurgie das Therapiespektrum des Klinikums um die operative Behandlung von Epilepsien bei Kindern und Erwachsenen erweitert.

    Bei einer Epilepsie kommt es zu Störungen der Erregbarkeit im Gehirn, was sich sehr variabel bemerkbar machen kann und nicht immer mit den allgemein bekannten und als typisch geltenden krampfartigen Bewegungen einhergehen muss. Es können sehr diskrete Wahrnehmungsstörungen oder auch bizarre Bewegungsmuster auftreten. Nicht immer werden diese Anfälle vom Patienten selbst oder seiner Umgebung bemerkt und als solche erkannt. Die Diagnostik kann daher schwierig sein und gehört in Zweifelsfällen immer in die Hand eines Spezialisten. Epileptische Anfälle können jederzeit und an jedem Ort auftreten - und so das Leben der Erkrankten massiv einschränken. Sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen ist in der Regel eine längerfristige medikamentöse Therapie notwendig, die aber deutliche Nebenwirkungen haben kann.

    "Epilepsie ist mit Medikamenten zwar behandelbar, aber nicht heilbar", erklärt Prof. Dr. Otto Witte, Direktor der Jenaer Uni-Klinik für Neurologie. "Eine Heilung, also dauerhafte Anfallsfreiheit, kann nur durch einen Epilepsiechirurgischen Eingriff erreicht werden." Die möglichst frühzeitige Klärung, ob für einen Patienten eine Operation in Frage kommt, ist eine der zentralen Aufgaben des Teams der Epilepsie-Monitoring-Station um Oberarzt Dr. Georg Hagemann. "Auf unserer Epilepsie-Station erfolgt die vorbereitende Diagnostik, um zum einen die Möglichkeit eines neurochirurgischen Eingriffs abzuklären und zum anderen diesen optimal vorzubereiten", erläutert Dr. Hagemann. Dazu kann es notwendig werden, mit operativ eingebrachten Elektroden die Hirnaktivität direkt von der Gehirnoberfläche oder aus dem Gehirn zu messen. Diese vorbereitenden Operationen, wie auch ein notwendig werdender Epilepsiechirurgischer Eingriff selbst erfolgen durch die Klinik für Neurochirurgie. "Wir sind hierfür bestens vorbereitet", betont Prof. Dr. Rolf Kalff, Direktor der Klinik für Neurochirurgie.

    Der bereits seit Jahren am Jenaer Klinikum etablierte Schwerpunkt in der Diagnostik und Therapie von Kindern und Erwachsenen mit Epilepsien kann durch die jetzt eröffnete Einrichtung weiter ausgebaut werden und ermöglicht durch die Zusammenarbeit aller notwendigen Fachdisziplinen eine optimale Betreuung. Dieses Angebot schließt jetzt eine regionale Versorgungslücke und wird sich in Zukunft auch durch die Etablierung eines interdisziplinären Epilepsiezentrums niederschlagen.

    Ansprechpartner:
    Privat-Dozent Dr. med. Georg Hagemann
    Oberarzt der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9323421
    E-Mail. hagemann@med.uni-jena.de


    Bilder

    Im Monitoring-Raum der neuen Überwachungsstation der Neurologie am Uniklinikum Jena können gleichzeitig vier Patienten lückenlos überwacht werden.
    Im Monitoring-Raum der neuen Überwachungsstation der Neurologie am Uniklinikum Jena können gleichzei ...
    Foto: Schröder/UKJ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Im Monitoring-Raum der neuen Überwachungsstation der Neurologie am Uniklinikum Jena können gleichzeitig vier Patienten lückenlos überwacht werden.


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