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27.05.2005 10:00

Auch selbstgedrehte Zigaretten endlich höher besteuern!

Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Deutsche Herzstiftung fordert konsequente Ausweitung der Tabak-Steuer

    (Frankfurt am Main, 27. Mai 2005) Nach den Erfolgen der ersten beiden Stufen der Tabaksteuer-Erhöhung fordert die Deutsche Herzstiftung anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai, die für September geplante dritte Stufe konsequent durchzuziehen. Außerdem müssen die Steuern nun endlich auch für selbstgedrehte Zigaretten angemessen erhöht werden, auf die viele, insbesondere auch jugendliche Raucher, zunehmend ausweichen. Die Deutsche Herzstiftung begrüßt die Umsetzung des Tabakwerbeverbots entsprechend den EU-Richtlinien ab Juni diesen Jahres.

    Die Deutsche Herzstiftung ruft insbesondere dazu auf, sich nicht von aktuellen Diskussionen beirren zu lassen, wonach die für September geplante dritte Stufe der Tabaksteuer-Erhöhung aus finanziellen Gründen abzulehnen sei. Da gerade Kinder und Jugendliche stark auf Preiserhöhungen reagieren, wird hierdurch eine langfristig wirksame vorbeugende Wirkung erzielt.
    Zwar hatten die ersten beiden Stufen im letzten Jahr in der Tat zu Rückgängen der Tabaksteuer-Einnahmen geführt, da weniger Zigaretten verkauft wurden, allerdings stehen die Steuer-Ausfälle in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Folgekosten des Rauchens. Denn während die Zigaretten-Abhängigkeit in Deutschland jedes Jahr zu Behandlungskosten und krankheitsbedingten Arbeitsausfällen in Höhe von rund 17 bis 18 Milliarden Euro führt, waren die Einnahmen der Tabaksteuer des Jahres 2004 im Vergleich zum Vorjahr gerade mal um 460 Millionen Euro auf 13,6 Milliarden gesunken.

    Darüber hinaus warnt die Deutsche Herzstiftung eindringlich davor, die Zigaretten-Problematik ausschließlich unter finanziellen Gesichtspunkten zu betrachten. Vielen Verantwortlichen scheinen die gesundheitlichen Folgen des Rauchens, das zweifelsfrei zu den heimtückischsten Gesundheitskillern gehört, nicht bewusst oder sogar egal zu sein. "Neben Krebs-Erkrankungen und Lungenemphysem drohen den Rauchern vor allem gefährliche Herzkreislauf-Erkrankungen, wie etwa Herzinfarkte oder Schlaganfälle, die oft zu einer jahrelangen Invalidität führen", mahnt Professor Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. "Nicht selten ist das Herz nach einem Herzinfarkt so massiv geschwächt, dass die Pumpleistung nicht einmal mehr für einfachste Tätigkeiten wie normales Treppensteigen ausreicht. Nicht zu vergessen sind auch die weit mehr als 140.000 Menschen, die in Deutschland jedes Jahr an den Folgen des Rauchens häufig qualvoll sterben", so Gohlke weiter. Die Deutsche Herzstiftung appelliert daher an die Verantwortlichen aus der Politik, die Gesundheit der Bevölkerung endlich ernst zu nehmen und die geplante Tabaksteuer-Erhöhung auf keinen Fall in Frage zu stellen.

    Zudem müssen auch endlich die Steuern für selbstgedrehte Zigaretten, bzw. für den dafür verwendeten Feinschnitt-Tabak erhöht werden. Derzeit wird jede Fertig-Zigarette mit etwa 15 Cent besteuert, während es bei selbstgedrehten nur rund vier Cent sind, sodass ein Ausweichen auf diese Zigaretten weiter zu befürchten ist.

    Dass solche steuerlichen Maßnahmen grundsätzlich sinnvoll sind, zeigen die Erfolge der ersten beiden Stufen der Tabaksteuer-Erhöhung im letzten Jahr. Eine Repräsentativbefragung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ergab zum Beispiel, dass 7,9 % der Raucher aufgrund der Preiserhöhung ihren Tabakkonsum aufgaben. Und auch bei Jugendlichen, die bevorzugt zu Opfern des Nikotin-Missbrauchs werden und dann ihr Leben lang nicht mehr von der Zigaretten-Sucht loskommen, ist ein deutlicher Rückgang spürbar. Einer repräsentativen Befragung zufolge verringerte sich die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen von 28 % im Jahr 2001 auf immerhin 20 % im Jahr 2005.

    10/2005

    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle
    Pierre König
    Tel. 069/95 51 28-140
    Fax: 069/95 51 28-313
    E-Mail: koenig@herzstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.herzstiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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