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25.05.1999 17:12

TU Clausthal erhält eines der ersten drei europäischen Graduiertenkollegs

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Im Europäischen Graduiertenkolleg "Mikrostrukturelle Kontrolle in der freien radikalischen Polymerisation "werden sich Doktoranden an den Universitäten Clausthal und Göttingen sowie Amsterdam und Eindhoven mit aktuellen Problemen der radikalischen Polymerisation beschäftigen. Radikalische Polymerisationen sind von außerordentlicher technischer Bedeutung, so daß für die Absolventen des Kollegs sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten in der Industrie gesehen werden.

    An der Technischen Universität Clausthal startet zum Wintersemester 1999/2000 eines von dreien Europäischen Graduiertenkollegs, welche die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erstmals zum Wintersemester 1999/2000 eingerichtet hat. Frau Professor Dr. habil. Gudrun Schmidt, Sprecherin dieses Graduiertenkolleges der Universitäten Amsterdam, Clausthal, Eindhoven und Göttingen, zu den Zielen des Graduiertenkollegs: "Führungskräfte in der chemischen Industrie arbeiten heute in einem weltweiten Verbund der Kooperation und Konkurrenz. Mit der Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes arbeiten auch Chemiker aus den Mitgliedsländern der Europäischen Union in Deutschland. Für uns an der Universität bedeutet dies, daß wir bereits das Studium internationalisieren müssen. Eine gemeinsame europäische Graduiertenausbildung trägt der zunehmenden Vernetzung im Innovationsprozeß Rechnung und stellt neue Anforderungen hinsichtlich Qualität und Interdisziplinarität in der Aus- und Weiterbildung."
    Für die TU Clausthal, ist das Europäische Graduiertenkolleg ein wichtiger Meilenstein bei der Durchsetzung des reformierten Bachelor/Master-Studienganges. Damit werden die Bemühungen der TU Clausthal wirksam, die als erste deutsche Hochschule die Erwartungen der Industrie in Anlehnung an das "Würzburger Modell" mit dem WS 98/99 verwirklichte.

    Im Europäischen Graduiertenkolleg "Mikrostrukturelle Kontrolle der freien radikalischen Polymerisation "werden sich Doktoranden an den Universitäten Clausthal und Göttingen sowie Amsterdam und Eindhoven mit aktuellen Problemen der radikalischen Polymerisation beschäftigen. Radikalische Polymerisationen sind von außerordentlicher technischer Bedeutung, so daß für die Absolventen des Kollegs sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten in der Industrie gesehen werden. In Deutschland werden mehr als 10 Mill.Tonnen Kunststoffe jährlich hergestellt und verbraucht. Die Kunststoffindustrie ist eine Wachstumsbranche. Mit einem Produktionswert von rund 95 Milliarden DM zählt die Kunststoffindustrie mit zu den großen Industriesparten Deutschlands.

    Die interdisziplinär mit vertieften Kenntnissen ausgebildeten Polymerchemiker werden sowohl in der chemischen Großindustrie als auch in den vielen mittelständischen Betrieben der kunststoffverarbeitenden und Anwenderindustrie, wie z.B. Textil-, Lack-, Automobil-, Medizintechnik- und Gummiindustrie, der Recycling-, Verpackungs-, Elektro- und Elektronikindustrie sehr gefragt sein.

    Dem Graduiertenkolleg werden ca. 30 Kollegiaten angehören, davon werden sieben Doktoranden und ein Postdoc sowie Mittel für die Forschungsaufenthalte der Stipendiaten, Reisekosten, Gastwissenschaftler usw. zur Realisierung des gemeinsamen Studienprogrammes durch die DFG gefördert.
    Das Nederlandse Organisatie voor Wetenschppelijk Onderzoek (NWO) übernimmt eine analoge Förderung. Zwischen der DFG und der NWO wurde ein bilateraler Kooperationvertrag geschlossen.

    Ein besonderer Gewinn wird in der Doppelbetreuung (Deutschland/Niederlande) gesehen. Die Stipendiaten sollten durch diese fächerübergreifende Ausbildung zu erhöhten Forschungsleistungen geführt werden. Die wissenschaftlich breit angelegte Schwerpunktbildung, die gemeinsame Diskussion und Wertung der Ergebnisse fördern kritischen Sachverstand und interdisziplinäre Fähigkeiten.

    Mit den Kollegiaten werden jeweils individuelle Dissertationsprojekte festgelegt, wobei die Kollegiaten ihre Promotionsarbeiten unter Anleitung von mindestens je einem Hochschullehrer aus den Niederlanden und aus Deutschland durchführen. Die Themenauswahl ist dabei so zu treffen, daß in einzelnen Promotionen die zentralen Forschungsinteressen der beteiligten Hochschullehrer verknüpft werden.

    Diese internationale interdisziplinäre Zusammenarbeit eröffnet Möglichkeiten zu einer ungewöhnlich vielseitigen Ausbildung, die gleichermaßen moderne experimentelle und theoretische Aspekte erfaßt. Somit wird einer einseitigen spezialisierten Ausbildung entgegengewirkt. Jeder Kollegiat absolviert ein speziell konzipiertes Studienprogramm unter Beteiligung aller im Graduiertenkolleg mitwirkenden Hochschullehrer, d.h. auch unter Nutzung aller Potenzen der beteiligten Institute.

    Das Lehrangebot reicht weit über die an den einzelnen beteiligten Hochschulen gegebenen Möglichkeiten hinaus und ermöglicht den Kollegiaten in Blockveranstaltungen, Workshops und Exkursionen eine vertiefte Ausbildung auf einem zukunftsfähigen Gebiet.

    Am Beispiel des im Aufbau befindlichen Europäichen Graduiertenollegs sollen die vorteilhaften Möglichkeiten der Telekommunikation zur interdisziplinären und ortsübergreifenden Zusammenarbeit erprobt und intensiv genutzt werden. Derzeit wird ein Antrag im Rahmen Multimedia-Förderprogramm für die Hochschulen in Niedersachsen von den Universitäten Clausthal und Göttingen vorbereitet. Hieraus sollen sich Erkenntnisse ergeben, wie bei Unterstützung durch Telekommunikation erfolgversprechende neue Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereiche und Forschergruppen unter Beteiligung von nicht an einem Ort tätigen, aber durch ein leistungsfähiges Datenübertragungsnetz verbundene Arbeitskreise eingerichtet werden können.

    Weitere Informationen:
    Institut für Technische Chemie
    Prof. Dr. rer. nat. habil. Gudrun Schmidt
    Erzstraße 18
    38678 Clausthal-Zellerfeld
    Telefon: (0 53 23) 72 20 36
    Telefax: (0 53 23) 72 36 55
    EMail: gudrun.schmidt@itc.tu-clausthal.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de/aktuell/pressemitteilungen/neue_programme/presse_1999_15.html
    http://www.itc.tu-clausthal.de/


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    Die TU  Clausthal verwirklichte als erste deutsche Hochschule das neue Bachelor/Master-Studienmodell
    Die TU Clausthal verwirklichte als erste deutsche Hochschule das neue Bachelor/Master-Studienmodell

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    10 Mio. Tonnen Kunststoffe werden jährlich in Deutschland produziert - die Kunststoffindustrie ist eine Wachstumsbranche.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Die TU Clausthal verwirklichte als erste deutsche Hochschule das neue Bachelor/Master-Studienmodell


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