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02.06.2005 08:37

RUB-Transplantations-Experten fordern ergänzendes Gesetz zur Organspende

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Zum Tag der Organspende am 4. Juni 2005 machen die Transplantations-Experten des RUB-Klinikums auf die alarmierend schlechte Spendebereitschaft in Deutschland und Nordrhein-Westfalen aufmerksam: NRW, das bevölkerungsreichste Bundesland, bildet in Deutschland und Mitteleuropa das Schlusslicht der Spendebereitschaft. Hier werden pro Million Einwohner jährlich nur 8,6 Organspenden durchgeführt, in ganz Deutschland sind es immerhin 13, in Spanien über 30. "Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere liegt bei fünf Jahren, Tendenz steigend", so Prof. Dr. Richard Viebahn, Direktor des Transplantationszentrums im RUB-Klinikum Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Er fordert neben der besserer Information der Öffentlichkeit ein Ausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz, das die Krankenhäuser in NRW zur Kooperation bei der Organspende verpflichtet.

    Bochum, 02.06.2005
    Nr. 168

    Bei der Organspende ist NRW deutsches Schlusslicht
    RUB-Transplantations-Experten fordern ergänzendes Gesetz
    Der 4. Juni 2005 ist Tag der Organspende

    Zum Tag der Organspende am 4. Juni 2005 machen die Transplantations-Experten des RUB-Klinikums auf die alarmierend schlechte Spendebereitschaft in Deutschland und Nordrhein-Westfalen aufmerksam: NRW, das bevölkerungsreichste Bundesland, bildet in Deutschland und Mitteleuropa das Schlusslicht der Spendebereitschaft. Hier werden pro Million Einwohner jährlich nur 8,6 Organspenden durchgeführt, in ganz Deutschland sind es immerhin 13, in Spanien über 30. "Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Niere liegt bei fünf Jahren, Tendenz steigend", so Prof. Dr. Richard Viebahn, Direktor des Transplantationszentrums im RUB-Klinikum Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Er fordert neben der besserer Information der Öffentlichkeit ein Ausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz, das die Krankenhäuser in NRW zur Kooperation bei der Organspende verpflichtet.

    Viele erleiden den Tod auf der Warteliste

    Trotz verbesserter Erfolge der Organtransplantation kommt die Organspende in Deutschland nicht von der Stelle: Seit vielen Jahren werden hier nur ca. 13 Organspenden pro Jahr und Million Einwohner vorgenommen, während diese Zahl in Österreich bei 24, in Belgien bei 26 und in Spanien bei über 30 liegt. Am deutlichsten wird dieser Missstand bei der Nierentransplantation: Während im Jahr 2004 in Deutschland 1989 Nierentransplantationen nach Organspende von verstorbenen Menschen durchgeführt wurden, kamen in derselben Zeit 3500 Patienten neu auf die Warteliste bei Eurotransplant. Dort warten derzeit fast 10.000 deutsche Patienten auf eine Nierenspende. Ähnlich dramatisch ist die Lage bei der Lebertransplantation mit 810 Transplantationen bei 1100 Neuanmeldungen, und bei Herztransplantationen mit 318 Transplantationen bei 900 Anmeldungen. Die Folge ist eine unvertretbar lange Wartezeit. Immer mehr Patienten erleiden den "Tod auf der Warteliste".

    Krankenhäuser müssen zur Kooperation verpflichtet werden

    Im nationalen Vergleich ist Nordrhein-Westfalen mit 8,6 Organspenden pro Jahr und Millionen Einwohnern das Schlusslicht in Deutschland und Mitteleuropa. "Vor dem Hintergrund der Bestrebungen, besonders im bevölkerungsreichsten Bundesland Spitzenmedizin in allen Bereichen anzubieten, ist diese Entwicklung als bedenklich einzustufen", so Prof. Viebahn. Abhilfe könne nur durch breiteste Information der Öffentlichkeit und ein Ausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz geschaffen werden, das die in Nordrhein-Westfalen zur Krankenversorgung zugelassenen Krankenhäuser zur Kooperation bei der Organspende verpflichtet. Eine Vielzahl von Veranstaltungen, Aktionen und Informationsständen soll zum Tag der Organspende am 4. Juni darauf aufmerksam machen, dass durch die Organspende vielen Menschen ein neues Leben geschenkt wird.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Richard Viebahn, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, Transplantationszentrum, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, In der Schornau 23- 25, 44892 Bochum, Tel: 0234/299-3201, Fax.:0234/299-3209, E-Mail: richard.viebahn@kk-bochum.de, Internet: http://www.dso.de, http://www.transplant.org, http://www.organspende-kampagne.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dso.de
    http://www.transplant.org
    http://www.organspende-kampagne.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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