Zum ersten Mal in Deutschland findet am kommenden Samstag am Essener Universitätsklinikum eine wissenschaftliche Tagung über die Behandlung von Gefäßverschlüssen mit der neuen Methode der "Kardiovaskulären Brachytherapie" statt. Diese Behandlungsform wird in Deutschland bislang nur in Essen, Frankfuret am Main und Kiel eingesetzt.
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27. Mai 1999
Eine Kombination aus kardiologischen Behandlungsverfahren und einer lokalen Strahlenbehandlung im Inneren der Arterie senkt entscheidend das Risiko eines wiederkehrenden Gefäßverschlusses. Nach der klinischen Erprobung gehen die Ärzte davon aus, daß mit der "Kardiovaskulären Brachytherapie" gute Langzeitergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit einem Verschluß der Herzkranzgefäße zu erzielen sind. Am kommenden Samstag (29. Mai) findet im Essener Universitätsklinikum zum ersten Mal in Deutschland ein Workshop statt, der sich mit dem Einsatz der Strahlentherapie in der Kardiologie befaßt. Diese ganztägige Veranstaltung ab 9 Uhr im Hörsaal des Operativen Zentrums II macht die Schrittmacherdienste deutlich, die Essener Wissenschaftler bei der Entwicklung der Kardiovaskulären Brachytherapie geleistet haben. Wesentliche Vorarbeiten wurden hier geleistet, und das Essener Klinikum gehört europaweit zu den wenigen medizinischen Zentren, in denen diese neue Behandlungsform angewendet wird. In Deutschland gibt es neben Essen nur noch die Standorte Frankfurt am Main und Kiel.
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind in den westlichen Ländern die Haupt-Todesursache. Sie sind meistens begründet durch einen Verschluß der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen müssen. Minimal eingreifende kardiologische Behandlungsverfahren ermöglichen es seit langem, diese Verschlüsse zu öffnen und die Gefäße wieder durchgängig zu machen - zumindest für einige Monate. Aber die Gefäße verschließen sich trotz des Einbaus von koronaren Stützen bei bis zu 30 v. H. der Patienten erneut und müssen - in manchen Fällen mehrfach - wieder aufgeweitet werden.
Bei der Brachytherapie, bei der die Strahlenbehandlung im Inneren der Arterie mit niedrigen Dosen erfolgt, konnte in der klinischen Erprobung erstmals das Risiko eines wiederkehrenden Gefäßverschlusses signifikant gesenkt werden. Therapiebedingte Komplikationen sind in den zahlreichen experimentellen und klinischen Studien nicht beobachtet worden.
Dieser Erfolg ist erst durch die interdisziplinäre Kooperation von Kardiologen, Strahlentherapeuten und Medizin-Physikern möglich geworden. In Essen waren unter Federführung der Professoren Raimund Erbel, Horst Sack und Ulrich Quast Wissenschaftler der Abteilung für Kardiologie sowie der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie beteiligt. Die Organisation des Workshops haben der Kardiologe Erbel und der Medizin-Physiker Quast übernommen.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Professor Dr.Raimund Erbel, Telefon (02 01) 7 23-24 93,
Professor Dr. Ulrich Quast, Telefon (02 01) 7 23-20 90.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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