Nr. 45/2.6.05/as
Feuchtemessung - ein sensibles Verfahren
Neue Forschergruppe / Überwachung von Deichen und Mülldeponien
Hält der Deich oder hält er nicht? Diese Frage müssen Verantwortliche immer in sehr angespannten Situationen beantworten - dann nämlich, wenn das Hochwasser immer weiter steigt. Eine Entscheidungshilfe wären exakte Angaben über den Feuchtigkeitsgehalt des Deichs. Doch wer jetzt an ein Messinstrument denkt, das man einem Thermometer gleich in den Deich schieben und die Feuchtigkeit ablesen kann, irrt, denn: Die Messung der Feuchtigkeit ist im Gegensatz zur Temperatur stets von der Beschaffenheit des Mediums, in dem gemessen werden soll, abhängig.
Die Details der Feuchtemesstechnik untersuchen Wissenschaftler einer neu gegründeten Forschergruppe "Feuchtemesstechnik" (Soil Moisture Group), die sich zum ersten Mal offiziell präsentiert während der
Tagung "Innovative Feuchtemessung in Forschung und Praxis"
am Mittwoch, 8. Juni, ab 13.30 Uhr
im kleinen Hörsaal des Kollegiengebäude am Durlacher Tor (Geb. 10.50),
Reinhard Baumeister-Platz 1.
Journalisten sind zur Tagung herzlich eingeladen. Ein
Pressegespräch findet
um 14.30 Uhr im kleinen Hörsaal statt.
Die Forschergruppe ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern der Universität Karlsruhe, von der sechs Institute beteiligt sind, des Forschungszentrums Karlsruhe und den Fachhochschulen Karlsruhe und Mannheim.
Derzeit gibt es in Deutschland noch keinen Deich, der mit einer Technik zur Feuchtemessung ausgestattet ist. Eine Lösung präsentiert Dr. Alexander Scheuermann vom Institut für Bodenmechanik und Felsmechanik der Universität Karlsruhe während der Tagung. Zusammen mit dem Forschungszentrum Karlsruhe haben Wissenschaftler der Fridericiana ein Flachbandkabel entwickelt mit dessen Hilfe sie die Feuchte in einem bestimmten Medium messen können. Scheuermann: "Legt man an das Kabel eine Spannung an, entsteht eine elektromagnetisches Feld. Grob gesagt, verändert sich dieses Feld in Abhängigkeit von der umgebenden Feuchtigkeit." Nach Installation dieses Messsystems könnten die Deich-Betreiber also dessen Feuchtigkeit entlang des Kabels ablesen. Im Frühjahr kommenden Jahres möchten die Wissenschaftler einen ersten Deich mit dieser Technik probeweise ausstatten.
Doch auch in anderen Bereichen ist die Überwachung der Feuchte unabdingbar. Ein Projekt unter Leitung von Dr. Rainer Schuhmann vom Forschungszentrum Karlsruhe beschäftigt sich mit der Überwachung von geschlossenen Mülldeponien. Derzeit läuft für die noch betriebenen Mülldeponien in Deutschland die Uhr ab: Seit dem 1. Juni diesen Jahres ist es nicht mehr zulässig, biologisch abbaubare Abfälle ohne Vorbehandlung auf Deponien zu lagern. Die Folge: Nach und nach müssen die Betreiber ihre Deponien dicht machen. Zu diesem Zweck wird der Müllberg mit einem ausgeklügelten Foliensystem abgedichtet, sodass keine weitere Feuchtigkeit mehr eindringt. Für die Überwachung dieser Abdichtungselemente hat die Arbeitsgruppe um Schuhmann ein Sensorsystem entwickelt, das anzeigt, ob durch die Abdichtung Feuchtigkeit eindringt. Testfelder haben die Wissenschaftler bereits in Bochum und Magdeburg eingerichtet, in Rastatt wird derzeit eine weitere Deponie mit dem Dichtungskontrollsystem ausgestattet. "Seit 1997 haben wir auch auf der Mülldeponie im Karlsruher Rheinhafen ein Testfeld mit unseren Sensoren ausgestattet." Er ist optimistisch, was die Zukunft des Systems betrifft, denn es hat neben der reinen Anzeige von Feuchtigkeit noch einen weiteren Vorteil: "Der Betreiber kann aus der Schadensmeldung entnehmen, wie groß das Leck ist und dann entscheiden, ob eine Sanierung notwendig ist". Schuhmann hofft, dass ein Großteil der Deponiebetreiber in den nächsten Jahren auf dieses Sensorsystem zurückgreifen wird, wenn die Deponie abgedichtet wird.
Das detaillierte Programm des Symposiums ist im Internet unter www.smg.uni-karlsruhe.de zu finden.
Weitere Informationen:
Angelika Schukraft
Universität Karlsruhe (TH)
Presse und Kommunikation
Telefon: 0721/608-6212
E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de
Antwort bis Dienstag, 7. Juni 2005 , erforderlich!
Fax: 0721/608-3658
Am Pressegespräch
am Mittwoch, 8. Juni 2005, 14.30 Uhr,
an der Universität Karlsruhe
nehme ich
o teil
o nicht teil.
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Universität
Karlsruhe (TH)
Presseinformation
Presse und Kommunikation ž Leiterin: Dr. Elisabeth Zuber-Knost
Kaiserstr. 12 ž 76131 Karlsruhe ž Tel.: (07 21) 6 08-0 ž Durchwahl 6 08-20 89 ž Fax (07 21) 6 08-36 58
E-Mail: presse@verwaltung.uni-karlsruhe.de ž www.uni-karlsruhe.de/~presse
http://www.presse.uni-karlsruhe.de/3459.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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