Helmholtz-Gemeinschaft und Gesellschaft für Schwerionenforschung fördern junge Forschergruppe zur Bestimmung von Atomkern-Eigenschaften
(Mainz, 6. Juni 2005, lei) Am Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird eine junge Forschergruppe eingerichtet, die sich mit der Bestimmung von Grundzustandseigenschaften von Atomkernen mittels Laserspektroskopie beschäftigt. Die Leitung der neuen Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe liegt bei Dr. Wilfried Nörtershäuser, derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Tübingen und seit 5 Jahren an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt tätig. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat die Einrichtung der Gruppe für die Dauer von fünf Jahren genehmigt.
Mit der Unterstützung von Hochschul-Nachwuchsgruppen will die Helmholtz-Gemeinschaft das Potenzial exzellenter Forschung an Hochschulen mit dem der Helmholtz-Zentren zusammenführen. Von besonderer Bedeutung ist dabei, den wissenschaftlichen Nachwuchs an den Hochschulen in die Helmholtz-Forschung einzubeziehen und auf diese Weise das Potenzial der kreativen jungen Köpfe für den Forschungsstandort Deutschland noch besser zu nutzen. Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppen werden auf Themengebieten eingerichtet, die für die jeweils beteiligten Partner aus den Hochschulen und Helmholtz-Zentren besonders wichtig sind.
Dr. Nörtershäuser wird im Rang eines Juniorprofessors seine Arbeit mit der neuen Hochschul-Nachwuchsgruppe Anfang September in Mainz beginnen. Die mit jährlich 250.000 € ausgestattete Nachwuchsgruppe wird zur Hälfte von der Helmholtz-Gemeinschaft und zur anderen Hälfte von der GSI finanziert. Das Arbeitsgebiet ist die Präzisions-Laserspektroskopie an Wenigelektronensystemen. Dabei handelt es sich sowohl um neutrale leichte Elemente als auch um schwere, hochgeladene Ionen. Messungen der Isotopieverschiebung erlauben die Bestimmung von Ladungsradien exotischer Atomkerne wie z.B. Li-11 und Be-11. Diese kurzlebigen Kerne werden bei der GSI durch Projektilfragmentation hergestellt. Die Spektroskopie an hochgeladenen Ionen ermöglicht die Überprüfung der fundamentalen Theorie der Quantenelektrodynamik (QED) im Grenzbereich extrem starker elektrischer und magnetischer Felder. Solche Tests können an der GSI an hochgeladenen Ionen bis hin zum wasserstoffähnlichen Uran U91+ entweder am bestehenden Speicherring ESR oder in der zur Zeit im Aufbau befindlichen Ionenfallenanlage HITRAP durchgeführt werden.
Kontakt und Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Jens Volker Kratz
Institut für Kernchemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-25704
Fax 06131 39-24510
E-Mail: jvkratz@uni-mainz.de
http://www.kernchemie.uni-mainz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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