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06.06.2005 12:41

Mobilfunk-Risiken richtig beurteilen

Martin Schütz Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Aus Anlass des Volksbegehrens "Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk" erinnert die Bayerische Akademie der Wissenschaften - Forum Technologie - mit einer Stellungnahme an die Ergebnisse ihres wissenschaftlichen Symposiums "Mobilfunk: Fakten, Nutzen, Ängste" im Jahr 2004.

    Der im Juni 2003 gegründete Ständige Ausschuss für Ingenieur- und Angewandte Naturwissenschaften der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, kurz "BAdW Forum Technologie", hat im April 2004 ein Symposium "Mobilfunk: Fakten, Nutzen, Ängste" in München durchgeführt. Dabei haben Physiker, Nachrichtentechniker, Mediziner, Soziologen, Psychologen und Juristen Fakten zur Mobilfunkthematik diskutiert. Vor etwa 250 Teilnehmern fand abschließend eine Podiumsdiskussion statt, an der Vertreter der TU München, der Umweltbehörden, der Ministerien und des Bundes Naturschutz teilnahmen. Restbestände des Tagungsbandes sind bei der Pressestelle der Akademie erhältlich unter: presse@badw.de

    Aus diesem Symposium und aus eigenen Erkenntnissen ziehen die Mitglieder des "Forums Technologie" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften folgende Schlussfolgerungen:

    · Die elektromagnetischen Wellen des Mobilfunks gehören zu den weichen, nicht-ionisierenden Strahlen im Gegensatz etwa zu den härteren Röntgenstrahlen. Analoge Fernseh- und Rundfunksender strahlen oft mehr als die 10.000fache Leistung eines Mobilfunksenders ab.

    · Die Energiedichte der elektromagnetischen Wellen ist bereits wenige Meter von einer Basisstation entfernt wesentlich geringer (um den Faktor 100 bis 1000) als beim Betrieb eines Handys in Kopfnähe.

    · Außer einer geringfügigen (0.1 Grad) thermischen Gewebeerwärmung etwa durch das dauernd betriebene Handy in Kopfnähe sind in der Wissenschaft bei Einhaltung der gültigen Grenzwerte derzeit keine merkbaren negativen oder gar Krankheiten auslösende Faktoren bekannt. Dies wird erneut bestätigt durch eine Anfang Mai 2005 veröffentlichte umfangreiche Studie von 25 deutschen und schweizerischen Experten der Programmgruppe Mensch-Umwelt-Technik (MUT) des Forschungszentrums Jülich.

    · Wegen der benötigten minimalen Empfangsleistung beim mobilen Teilnehmer bedeutet eine Herabsetzung der Grenzwerte, dass mehr Basisstationen aufgestellt werden müssten, um die Mobilfunkversorgung aufrechtzuerhalten.

    · Es sollte selbstverständlich sein, dass man das Handy ohne Außenantenne nicht in abgeschirmten Räumen, wie etwa im PKW, benutzt, weil dann dessen Sender auf volle Leistung regelt. Die größte Gefahr durch den Mobilfunk entsteht im Übrigen durch die Autounfallgefahr, wenn der Fahrer verbotenerweise sein Handy benutzt.

    · Der Staat erfüllt nach allgemeiner Rechtssprechung seine Vorsorgepflicht, wenn er die Einhaltung der nach dem Stand der Wissenschaft festgelegten Grenzwerte überwacht.

    Weiter Auskünfte:
    Prof. Dr. Joachim Hagenauer, TUM-LNT, D-80290 München
    Tel. (+49) (0)89-2892-3490, Fax: (+49) (0)89-2892-3490,
    E-mail: Hagenauer@tum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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