Die religiösen Rollen von Frauen im Judentum sind Thema eines Vortrags, den die aus den USA stammende Judaistik Professor Dr. Judith Frishman am Mittwoch in Erfurt hält. Die Wissenschaftlerin, die derzeit in Belgien und den Niederlanden lehrt, spricht über das Thema "Her Noblest Work Will Be at Home. Religious Roles of Jewish Women in Modernity". Der öffentliche Vortrag auf Einladung der Soziologin Prof. Dr. Theresa Wobbe und des Theologen Prof. Dr. Benedikt Kranemann findet am Mittwoch, dem 8. Juni 2005, um 19.30 Uhr, im Hörsaal Kiliani, Domstr. 10, statt (Zugang ist über den Eingang Domstraße 10).
Religionen sind durch ein ebenso differenziertes wie sensibles Gefüge unterschiedlicher Rollen geprägt. Dieses variiert je nach Religionsgemeinschaft, ist also im Judentum anders ausgeprägt als im Christentum. Solche Rollengefüge sind in Geschichte und Gegenwart immer wieder Wandel und Reform unterworfen gewesen. Sie sind in ihrer Komplexität nur schwer zu erfassen. Der Vortrag wird sich mit den Rollen von Frauen im heutigen Judentum beschäftigen, wird die theologischen Voraussetzungen erläutern und die gesellschaftlichen Implikationen behandeln.
Judith Frishman, die aus New York stammt, studierte studierte Religionswissenschaften am Barnard College (Columbia University), an der School of Oriental and African Studies und am Leo Baeck College, beide in London. 1992 erwarb sie den PhD in Aramäisch an der Universität Leiden, wo sie von 1990-1997 am Departement für semitische Sprachen unterrichtete. Seit 1995 hat sie einen speziellen Lehrstuhl für die Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen in der Moderne an der Theologischen Fakultät der Universität Leiden inne. 1998 wurde sie auf den Lehrstuhl für rabbinische Geschichte und Literatur an der Katholisch-Theologischen Universität in Utrecht, Niederlande, berufen.
Von Judith Frishman stammen Arbeiten aus ganz unterschiedlichen Feldern der Judaistik. 1992 veröffentlichte sie "The Ways and Means of the Divine Economy. An Edition, Translation and Study of Six Biblical Homilies by Narsai", 1997 gab sie mit L. Van Rompay zusammen den Sammelband "The Book of Genesis in Jewish and Oriental Christian Interpretation" heraus. Ein weiterer Sammelband befasste sich 1996 mit zweihundert Jahren jüdischer Emanzipation in den Niederlanden. 1991 erschien ein Aufsatz, der dem Vortragsthema nahekommt: "Als Mann und Frau erschuf sie sie. Feminismus und Tradition".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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