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08.06.2005 10:20

Arzneimittelversorgung: Günstiger gesund?

Bianca Stamm Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Europa Fachhochschule Fresenius

    Prof. Dr. Gudrun Neises von der Europa Fachhochschule Fresenius sieht Einsparpotenziale bei der Medikamentenversorgung

    Idstein. Prof. Dr. Gudrun Neises von der Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) sieht erhebliche Einsparpotenziale im deutschen Gesundheitswesen. Während einer Podiumsdiskussion mit Politikern und Experten bei der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin erläuterte sie die Bedeutung von Generika für die Arzneimittelversorgung.

    Generika sind Nachahmerpräparate von Medikamenten, deren Patent abgelaufen ist. "Sie haben die gleiche Wirkungsweise und Qualität wie die Originalpräparate, sind aber in der Regel wesentlich günstiger," erklärt Neises. Generika statt Originalpräparate: Mit dieser Formel haben die gesetzlichen Krankenkassen 2004 rund 2,8 Milliarden Euro eingespart. "Eine weitere Milliarde Euro wäre drin. Voraussetzung ist allerdings, dass Ärzte, Apotheker und Patienten mitspielen und sich alle konsequent für Generika entscheiden", sagt die Gesundheitsökonomin.

    Anreize zum Sparen schaffen

    Neises fordert daher Anreize, Generika in der Arzneimitteltherapie noch stärker zu berücksichtigen. Krankenhäuser, Versorgungszentren und niedergelassene Ärzte sollten eine Budgetverantwortung auch für Arzneimittel übernehmen: "Damit hätten sie die notwendigen betriebswirtschaftlichen Impulse für eine rationale und wirtschaftliche Verordnungsweise. Wer mehr Geld für vergleichsweise teure Medikamente ausgibt, belastet dann das eigene Gesamtbudget", folgert Neises.

    Auch die derzeitige Zuzahlungsregelung müsse geändert werden. Kassenpatienten bezahlen zurzeit zehn Prozent des Apothekenverkaufspreises aus eigener Tasche, maximal zehn Euro, mindestens jedoch fünf Euro. "Wenn ein Originalpräparat 50 Euro kostet und eine preiswertere Alternative 30 Euro, ändert sich nach dem jetzigen Modell für die Patienten nichts. Sie müssen in beiden Fällen fünf Euro dazubezahlen, haben also keine Sparanreize", kritisiert Neises.

    Weitere Informationen unter (06126) 93520.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-fresenius.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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