Mit der Wirtschaft und Gesellschaft am römischen Niederrhein befaßt sich ein deutsch-niederländisches Kolloquium unter der Leitung des Duisburger Priv.-Doz. Dr. Thomas Grünewald. Zu dem Wissenschaftlertreffen vom 21. - 24. September 1999 im Regionalmuseum Xanten werden etwa 40 Althistoriker und Archäologen erwartet.
Das Niederrheingebiet spielte als Kommandobezirk Germania inferior in der römischen Antike stets eine besondere Rolle. Kaiser Augustus plante, von hier aus das freie Germanien bis zur Elbe zu erobern. Der Niederrhein war damit ein wichtiger Schauplatz der römischen Politik und damit der Weltpolitik.
Zum römischen Weltreich gehörte das Niederrheingebiet seit der Eroberung unter Caesar. Kaiser Augustus schuf den militärischen Kommandobezirk Germania inferior, von dem aus das freie Germanien bis zur Elbe erobert werden sollte. Der Niederrhein wurde jedoch nach und nach zur nördlichen Reichsgrenze und übernahm mit massiver Militärpräsenz die später oft heikle Aufgabe des Grenzschutzes gegen die Germanen.
200 Jahre Frieden
Seit etwa 85 nChr. war die Germania inferior selbständige Provinz. Sie umfaßte das Gebiet des heutigen linksrheinischen Nordrhein-Westfalens und die gesamte Niederlande mit den Städten Köln, Xanten und Nijmwegen sowie drei Dutzend kleinstädtischer Siedlungen. Etwa 200 Jahre lang konnten sich die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen unter den günstigen Bedingungen dauerhaften Friedens vielfältig entwickeln.
Aus dieser Zeit stammen viele eindrucksvolle Zeugnisse von zivilen Wohngebäuden bis zu militärischen Anlagen. Bei ihren Grabungen fanden die Archäologen beispielsweise zahlreiche Geräte, Gefäße, Waffen, Schmuckstücke, Münzen und Inschriften. Dr. Grünewald: "Das ständige Anwachsen des reichhaltigen archäologischen Fundmaterials macht es schwer, den Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu behalten."
Reichhaltiges Fundmaterial
Auf der Niederrheintagung wird deshalb eine Liste mit 2.000 bibliographischen Titeln über die Literatur zum römischen Niederrhein vorgestellt werden, die seit 1945 veröffentlicht worden ist. Darüber hinaus sind die Fundorte auch weit verstreut, so daß das Kolloquium eine notwendige übergreifende Bestandsaufnahme ermöglicht.
Zu dem Treffen kommen die besten Kenner der Geschichte und Archäologie des Raumes. Niederländer und Deutsche präsentieren ihre jüngsten Forschungsergebnisse. Themenschwerpunkte sind unter anderem Raum und Besiedlung, soziale Schichtung und Wirtschaftsstrukturen.
Wirtschaft und Gesellschaft am römischen Niederrhein
Deutsch-niederländisches Kolloquium im Regionalmuseum Xanten
21.-24. September 1999
Veranstalter:
- Niederrhein-Akademie/Academie Nederrijn e.V.
- Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung der Mercator-Universität Duisburg
- Landschaftsverband Rheinland - Archäologischer Park/
- Regionalmuseum Xanten
Weitere Infos:
Priv.-Doz. Dr. Thomas Grünewald
Tel: 0203/379-2252, -2279
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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