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09.06.2005 09:47

Neuer Lehrstuhl für Methoden und Statistik an der Universität Flensburg

Julia Boecker Hochschulkommunikation
Universität Flensburg

    "Die Methodenausbildung an der Universität Flensburg neu zu konzipieren" ist die Aufgabe von Volker Müller-Benedict, Professor für Methoden und Statistik. Mit der Einrichtung des neuen Lehrstuhls in diesem Semester trägt die Hochschule der gestiegenen Bedeutung Rechnung, die den wissenschaftlicher Methoden besonders auch in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern zukommt.

    Volker Müller-Benedict hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Der Mathematiker, Soziologe und Erziehungswissenschaftler möchte an der nördlichsten Hochschule Deutschlands "eine grundständige Methodenlehre entwerfen, die gleichermaßen für die wirtschaftswissenschaftlichen und die pädagogischen Fächer gültig ist". Neben den Studierenden am Internationalen Institut für Management wird Müller-Benedict in erster Linie auch den Studierenden des neuen Bachelor-Studiengangs Vermittlungswissenschaften verstärkt methodisches Wissen vermitteln.

    Hintergrund dafür, dass die Uni Flensburg eine eigene Professur für Methoden und Statistik eingerichtet hat, ist die gestiegene Bedeutung der Vermittlung wissenschaftlicher Methoden - besonders auch in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Volker Müller-Benedict: "Auf sie kommt in den nächsten Jahren eine wesentlich stärkere Belastung zu, weil sich das Bildungssystem in Folge der Pisa-Ergebnisse kritischer unter die Lupe nehmen lassen muss. Die Leistungen der Schulen und Universitäten werden regelmäßig Evaluationen unterzogen - und die müssen, anders als früher, auch im internationalen Vergleich bestehen." Darum werde es auch für angehende Pädagogen immer wichtiger, Forschungsmethoden zu erlernen und in ihre Arbeit einbeziehen zu können. Aus diesem Grund ist außerdem geplant, ein Zentrum für Methodenlehre an der Uni Flensburg zu gründen, dessen Leitung Volker Müller-Benedict übernehmen wird.

    Vor seinem Ruf an die Universität Flensburg war Volker Müller-Benedict als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Leipzig tätig. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In Göttingen studierte der gebürtige Bremer von 1972 bis 1978 Mathematik. Nach dem Diplom absolvierte er das Staatsexamen im Lehramt für höhere Schulen für die Fächer Mathematik und Sozialkunde. Schwerpunkte seiner Forschung sind die historische Bildungsforschung und die Modellierung sozialer Systeme. 1990 promovierte er im Fach Erziehungswissenschaften mit der Note summa cum laude. Für seine Dissertation zum Thema "Akademikerzyklen und die Dynamik des Hochschulsystems" untersuchte der Wissenschaftler Daten verschiedener deutscher Hochschulen aus zwei Jahrhunderten. 1999 folgte die Habilitation an der Universität Göttingen im Bereich der Soziologie mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Methoden. Das Thema der Habilitationsschrift: "Selbstorganisation in sozialen Systemen". Sie untersucht Chaos- und Selbstorganisationsmodelle für soziale Probleme.

    In seinem aktuellen Forschungsprojekt "Akademische Karrieren von 1850 - 1940" befasst sich Volker Müller-Benedict erneut mit dem statistischen Spezialgebiet der Akademikerzyklen. Unter seiner Leitung werten die Mitglieder der Forschungsgruppe Daten der Entwicklung von Juristen, Lehrern, Medizinern, Ingenieuren und weiteren Karrieren aus. Aus diesen Untersuchungen historischen Materials ließen sich durchaus auch Schlüsse auf aktuelle Entwicklungen des Bildungssystems ziehen, sagt Volker Müller-Benedict - und das sei auch "das Spannende" an seinem Forschungsgebiet. "Bei Datenerhebungen über längere Zeiträume lassen sich auch bei der Ausbildung von Lehrern Zyklen wie Ebbe und Flut feststellen." Dass Deutschland in den nächsten Jahren ein massiver Lehrermangel drohe, komme keineswegs überraschend. Um solchen Mängeln künftig vorzubeugen, seien darum langfristige Lösungen gefragt. "Die Politik mit ihrem begrenzten Handlungshorizont von vier Jahren kann und will diese Entwicklung nicht steuern, sondern stolpert ihr nur hinterher. Dagegen müsste die Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern auf eine wesentlich längere Perspektive ausgerichtet sein."

    Kontakt:
    Volker Müller-Benedict, 0461 - 805 2355, E-mail: vbenedi@uni-flensburg.de
    Julia Boecker, 0461 - 14449 16, E-mail: presse@uni-flensburg.de


    Bilder

    Volker Müller-Benedict
    Volker Müller-Benedict

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Volker Müller-Benedict


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