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09.06.2005 13:05

Informatik-Fakultät fördert Qualitätsdienstleistungen im Internet - eine international renommierte Tagung findet im Juni an der Universität Passau statt

Thoralf Dietz Abteilung Kommunikation
Universität Passau

    Vom 21. bis zum 23. Juni findet an der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Passau auf Einladung von Prof. Dr. Hermann De Meer (Lehrstuhl für Rechnerkommunikation und Rechnernetze) der "Thirteenth International Workshop on Quality of Service (IWQoS 2005)" statt - weltweit die wichtigste Tagung im Bereich "Quality of Service". Sie beschäftigt sich mit der Qualität von Dienstleistungen im Internet und in Computersystemen, z. B. bei der Internet-Telefonie. Mit diesem Workshop etabliert sich Passau wieder einmal als erstklassiger Tagungsstandort der Informatik. Gerade erst im April fand an der Fakultät die internationale Konferenz "Algorithmic Algebra and Logic 2005" zu Ehren des 60. Geburtstages von Professor Dr. Volker Weispfenning, Inhaber des Lehrstuhls für Computeralgebra, statt. IWQoS 2005 zeigt aktuelle industrierelevante Entwicklungen in der Forschung auf. Die Praxisrelevanz zeigt sich nicht zuletzt an den zahlreichen Vertretern aus Unternehmen, die an der Tagung teilnehmen. Interessierte Wirtschaftsvertreter haben die Möglichkeit, sich unter www.fmi.uni-passau.de/lehrstuehle/demeer/iwqos/start.html zur Tagung anzumelden.

    Internetanwendungen sind aus dem täglichen Leben heute nicht mehr wegzudenken. Das Schlagwort von der "globalen Vernetzung" ist in aller Munde. Das "Netz" wird immer dichter, der Verkehr nimmt immer mehr zu. Wie aber funktioniert der weltweite Verkehr auf der Datenautobahn? Ebenso wie im Straßenverkehr muss es auch beim Transport von Daten via Internet allgemeingültige Regeln und Verfahren geben - ansonsten kommt der Verkehr zum Erliegen. Mit diesen Standards, vor allem aber mit der Qualität und der Qualitätssicherung im Internet beschäftigt sich die Tagung Ende Juni an der Universität Passau. Beim Transport im Internet werden die Ausgangsdaten in einzelne kleine Datenpakete zerlegt und dann auf bestimmten Wegen vom Absender zum Empfänger geschickt. Da die einzelnen Pakete
    verschiedene Wege nehmen können - je nach "Verkehrsaufkommen" und Zustand der Verkehrswege werden diese über unterschiedliche Pfade geleitet -, muss sichergestellt werden, dass die richtigen Pakete in der richtigen Reihenfolge beim Empfänger ankommen - andernfalls sind die Daten für den Empfänger im schlimmsten Fall wertlos. Mit "Quality of Service" ist insbesondere die Bereitstellung der benötigten Ressourcen gemeint, die für den Datentransport per Internet Voraussetzung sind, so dass die Ansprüche der Datenkonsumenten möglichst gut erfüllt werden, beispielsweise für die Sprachkommunikation übers Internet ("Voice over IP"). Mit den vorgestellten Forschungsergebnissen und -vorhaben steht IWQoS 2005 an der Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung - die behandelten Themen sind also unmittelbar auch für die Praxis relevant und nutzbar. IWQoS 2005 soll daher insbesondere auch als Plattform für eine Begegnung von Industrie und Forschung dienen. So ist eine eigene Sitzung innerhalb der Tagung der Vernetzung von Wissenschaft und Praxis gewidmet.

    Eine Podiumsdiskussion, besetzt mit namhaften internationalen Wissenschaftlern, beschäftigt sich zudem mit einer Zukunftsvision: der "Selbstorganisation und Dienstgüte" im Internet. "Ein scheinbarer Widerspruch in sich", wie Professor Hermann de Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnerkommunikation und Rechnernetze und Organisator der Tagung, meint. Ziel sei es, dass sich das Internet künftig selbstständig gegen Störanfälle sichere bzw. darauf reagiere. "Noch ist dies aber Zukunftsmusik", dämpft Professor de Meer schnelle Erwartungen.

    Für den hohen wissenschaftlichen Rang dieser Tagung spricht auch die Zahl der eingereichten "papers", also der Vorschläge bzw. Anträge für Vortragsthemen: Rund 130 papers von über 300 Autoren aus fünf Kontinenten wurden vorgelegt. Jeder dieser Vorschläge durchläuft ein "peer-review-Verfahren", d. h. er wird von drei bis fünf internationalen Gutachtern eines renommierten Gremiums bewertet. All dies wurde in Passau von Professor de Meer koordiniert: "23 papers entsprachen schließlich den hohen Qualitätsanforderungen und wurden als Vorträge zugelassen; hinzu kommen 17 Kurzvorträge, die sich mit besonders innovativen und zukunftsweisenden bzw. industriebezogenen Themen befassen." Die industriebezogenen Themen sind insbesondere auch für die International Internet Engineering Task Force (IETF), die für Standardisierungsfragen im Internet zuständige Organisation, von Interesse, deren Vertreter ebenfalls an der Tagung teilnehmen werden.

    Ein Höhepunkt der Tagung sind die "eingeladenen Vorträge": Professor Randy Katz, renommierter Forscher an der amerikanischen Elitehochschule University of California (Berkeley) spricht über "COPS: Quality of Service vs. Any Service at All"; zum Thema "Beyond Middleware and QoS - Service-Oriented Architectures - Cult or Culture?" spricht Michael Stal, Senior Principal Engineer bei der Siemens AG.

    Angemeldet haben sich mehr als 100 Teilnehmer, die ebenfalls von allen Kontinenten kommen. In Deutschland ist dieses Teilgebiet der Informatik hervorragend aufgestellt. Dass sich die Universität Passau als Tagungsort unter anderem in eine Reihe mit der Rice University (Houston), der University of California (Berkeley) oder der Columbia University (New York) einreihen kann, ist im wesentlichen ein Verdienst von Professor de Meer, der seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Rechnerkommunikation und Rechnernetze an der Universität Passau ist. Immerhin setzte sich Passau als Austragungsort gegen den Mitbewerber Yale University durch. Seit 1997 fand die Tagung erst zwei Mal in Europa statt: 1999 in London und 2001 in Karlsruhe. "Die Tagungsorte zählen weltweit zu den Topadressen der Informatik", stellt de Meer die Bedeutung des Workshops heraus: "Allein dies zeigt, dass die Passauer Informatik international einen hervorragenden Ruf genießt." Beigetragen zur Entscheidung für Passau hat aber auch die Tatsache, dass die Fakultät und die Universitätsleitung die Tagung nachhaltig unterstützen - und Passau für eine reibungslose Organisation bekannt ist und ein wunderschönes Ambiente in einer geschichtsträchtigen Gegend bietet. "Gastgeber für die IWQoS 2005 sein zu dürfen, ist eine weitere internationale Auszeichnung für die Fakultät im Allgemeinen und für die Fakultät für Mathematik und Informatik im Besonderen", ist Professor de Meer überzeugt.

    Die Passauer Informatik gilt bundesweit als Geheimtipp: Als eine der kleineren Informatik-Fakultäten in Deutschland warb die Fakultät in den vergangenen vier Jahren über 7,5 Millionen Euro Drittmittel ein, davon über 1,25 Millionen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ihre Forschungsleistungen sind weltweit anerkannt. In den letzten fünf Jahren ergingen insgesamt elf Rufe von anderen Universitäten an Mitglieder der Fakultät - ein Beweis, wie anerkannt die in Passau erbrachten wissenschaftlichen Leistungen sind. Beim Focus-Ranking 2004 wies die Fakultät von allen bayerischen Informatik-Fakultäten den höchsten Nennungsindex bei wissenschaftlichen Publikationen auf. Dass die Passauer Informatik auch ein Job-Motor für die Region ist, beweist eine andere Zahl: Von Angehörigen der Fakultät wurden in den vergangenen Jahren mehr als zehn IT-Firmen gegründet, die heute zusammen mehr als 500 Arbeitsplätze bereitstellen. Bekannt ist die Fakultät auch für die intensive Betreuung ihrer Studierenden: So wurde bereits im vergangenen Jahr eine regelmäßige obligatorische Studienberatung für jeden Studierenden bei einem Professor der Fakultät eingeführt. Die Fakultät rangiert im Studentenurteil denn auch bundesweit in der Spitzengruppe (Quelle: Stern/CHE Ranking 2004). Ihre Absolventen haben erstklassige Berufsaussichten.

    Weitere Informationen und Anmeldung im Internet:
    http://www.fmi.uni-passau.de/lehrstuehle/demeer/iwqos/start.html

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    Hinweis an die Redaktionen:
    Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an den Lehrstuhl für Rechnerkommunikation und Rechnernetze, Tel. 0851/509-3051, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de. Ein Foto von Professor de Meer kann bei der Pressestelle angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.fmi.uni-passau.de/lehrstuehle/demeer/iwqos/start.html


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    Professor Hermann de Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnerkommunikation und Rechnernetze an der Universität Passau und Organisator von IWQoS 2005
    Professor Hermann de Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnerkommunikation und Rechnernetze an der U ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Professor Hermann de Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnerkommunikation und Rechnernetze an der Universität Passau und Organisator von IWQoS 2005


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