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02.06.1999 17:04

Lebenslang haltbar: die Goldhämmerfüllung

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Wiederbelebung einer alten Zahnheilmethode in Greifswald

    Reines Blattgold ist eines der ältesten Füllungsmaterialien der Welt. Bis heute werden damit kleinere Trepanationsöffnungen und besonders Löcher verschlossen (Klassen I, II, III und V). Hochreines Gold wird hierbei nicht als Krone gegossen, sondern direkt im Zahn verdichtet als eine der dauerhaftesten und strapazierfähigsten Restaurationsmethoden in der Zahnheilkunde. »Wer sorgfältig goldhämmern kann, garantiert perfekten Randschluß, unvergleichliche Gewebefreundlichkeit und vor allem lebenslängliche Haltbarkeit«, so Prof. Dr. Georg Meyer von der Greifswalder Universitätszahnklinik.

    Er organisiert hier zusammen mit seiner Assistenzärztin Dr. Heike Steffen und der American Academy of Gold Foil Operators ein Symposium am 4. und 5. Juni 1999, um die Technik neu bekannt zu machen. Die Technik der Goldhämmerfüllung war zu Beginn des Jahrhunderts weitverbreitet, dementsprechend in den Lehrbüchern auch gut beschrieben. Nach dem II. Weltkrieg geriet die Methode in Vergessenheit - bei uns, aber nicht in den USA. Dort hämmern die Zahnärzte nach wie vor das Gold in die Zähne; einige Zahnkliniken bringen die Methode auch, zumindest fakultativ, bei.

    Bis heute gibt es für kleine Defekte keine vergleichbare Füllungsmethode; und da die Kariesschäden ab-, die minimalinvasiven Restaurationstechniken aber zunehmen, weist Georg Meyer der Goldhämmerfüllung einen wichtigen Platz in der Zukunft zu. In seinen Experimenten mit Kausimulatoren fand er heraus, daß auch unter extremen (Bruxismus-)Belastungen die Goldhämmer-
    füllung im kritischen Zahnhalsbereich allen modernen adhäsiven Verfahren überlegen ist.

    Einige deutsche Zahnärzte lernten die Methode von amerikanischen Kollegen neu, die auch in der »Göttinger Schule« von Prof. Alex Motsch weiterlebt. In den USA haben sich führende Lehrer und Praktiker des bewährten Goldhämmerns angenommen und die American Academy of Gold Foil Operators gegründet, die die Greifswalder Tagung durch ihre Vertreter mitträgt. Wissenschaftlicher Leiter der Tagung ist der Präsident der Academy, Dr. Allan Osborn aus Winnipeg in Manitoba, Canada.

    Die Tagung bietet eine Reihe von Vorlesungen über das Blattgold, das Gold Foil, im Mund. Die namhaften Referenten aus den USA, aus Canada und Deutschland zeigen dann an Patienten, wie das Gold sorgfältig in die Löcher gehämmert wird. Auch eine Video-life-Übertragung in den Hörsaal der Zahnklinik in der Rotgerberstraße 8 ist vorgesehen. Und um zu üben, können im Kurssaal die Kursteilnehmer das Gold in die Phantomköpfe zu klopfen lernen.

    Informationen: Dr. Heike Steffen und Prof. Dr. Georg Meyer, Universitätszahnklinik, Rotgerberstr. 8, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-7134 und 86-7130, Fax 03834-86-7171, e-mail: gemeyer@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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