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04.06.1999 10:10

Beulensuche per Computer

Frank Luerweg Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Das Lauterer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) hat im Verbund mit mehreren Partnern ein System entwickelt, das Mikro-Beulen in Autokarossen schon ab einer Tiefe von ca. 40 Mikrometern automatisch erkennt und klassifiziert.

    Ob Luxuskarosse oder Kleinwagen - die Ansprüche an die Optik des fahrbaren Untersatzes sind groß. Schon die kleinste Delle in der Karosserieoberfläche eines Neuwagens drückt den Verkaufspreis und beschädigt den Ruf des Autokonzerns. Die Entwicklung des ITWM stößt deshalb in der Branche auf großes Interesse.
    Die Unregelmäßigkeiten - bei einem fabrikneuen Fahrzeug meist verursacht durch abgenutztes oder fehlerhaftes Werkzeug bei der Produktion der Rohkarosse - werden oft erst nach dem Lackieren sichtbar. Schon Abweichungen von wenigen Mikrometern vom eigentlichen Oberflächenverlauf sind dann bei geeigneter Beleuchtung zu sehen. Eine Nachbehandlung der lackierten Karosserieoberfläche ist allerdings mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. In großen Automobilfirmen wird die unlackierte Rohkarosse daher von erfahrenen Ingenieuren mit Spezialhandschuhen abgetastet. Diese aufwendige Inspektionsmethode ist jedoch auch vom persönlichen Empfinden der Inspektoren abhängig.
    Beim vom ITWM entwickelten Verfahren wird auf das Fahrzeug ein Streifenmuster projiziert, das sich an Vertiefungen im Blech verformt. Die Verzerrungen werden per Videokamera aufgezeichnet und von einem Computerprogramm analysiert. In einem ersten Detektionsschritt werden diejenigen Bilder aussortiert, auf denen sich mit Sicherheit kein Fehler befindet. Die "Fehlerkandidaten" dagegen werden anschließend genauer analysiert und die Fehlerbereiche klassifiziert. Das System erkennt dabei im Idealfall auch alle erwünschten Krümmungen in der Rohkarosse. Die relevanten Fehlerstellen dagegen werden schließlich auf der Karosse markiert, damit man sie entsprechend nachbearbeiten kann.
    Ein erster Prototyp des "automatischen Beulenfühlers" soll Mitte August im Audiwerk Ingolstadt in Betrieb gehen.

    Ansprechpartner:
    Michael Scholz, ITWM
    Tel.: 0631/205-4481
    email: scholz@itwm.uni-kl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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