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14.06.2005 14:29

Studenten spielen Ping-Pong mit ihren Dozenten

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Seit Beginn des Sommersemesters wird in den Wirtschaftsinformatik-Vorlesungen von Professor Rainer Thome an der Uni Würzburg Ping-Pong gespielt. Das Ganze hat aber keinen sportlichen, sondern einen ernsthaften didaktischen Hintergrund.

    "Das Grundproblem vieler Lehrveranstaltungen besteht darin, dass der Dozent nie genau weiß, ob die Teilnehmer den Vorlesungsstoff auch wirklich verstanden haben", erklärt Diplom-Kaufmann Jürgen Helmerich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Thome. "Und wenn der Dozent eine Verständnisfrage stellt, bekommt er in der Regel kein oder nur wenig Feedback, insbesondere bei einer großen Teilnehmerzahl."

    Dieses Problem wollen die Würzburger Forscher mit einem selbst entwickelten Computerprogramm beseitigen. "Prinzipiell kann man sich das vorstellen wie die Publikumsfrage bei 'Wer wird Millionär'", beschreibt Diplom-Volkswirt Jürgen Scherer, der ebenfalls an der Entwicklung beteiligt war. Der Dozent projiziert mit Laptop und Beamer eine Frage an die Wand und gibt eine Reihe von Antwortalternativen vor. All das wird gleichzeitig auf die Laptops der Studierenden übertragen.

    Dass die meisten Studenten ihre eigenen Laptops in Vorlesungen mitbringen, ist längst Alltag. Für diejenigen, die keinen Rechner dabei haben, stellt der Lehrstuhl von Thome 30 Apple iBooks zur Verfügung. So können alle Studenten eine oder mehrere Antworten auswählen und anonym an den Dozenten zurücksenden. Das Programm wertet die Ergebnisse aus und gibt sie als Balkendiagramm über den Beamer aus. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Augenblicke - was sehr wichtig ist, damit die Vorlesung nicht zu lange unterbrochen wird. Da alle Daten über das drahtlose Netzwerk übertragen werden, ist kein lästiges Kabelgewirr und Gestöpsel nötig.

    Die Ergebnisse dieser Befragungen seien erstaunlich, berichtet Thome, der das System regelmäßig verwendet: Häufig werden Sachverhalte, die dem Dozenten selbst klar und einfach erscheinen, nicht richtig verstanden. Dagegen nehmen die Studenten Themen, die der Vorlesende als kompliziert einschätzt, teils sehr schnell auf.

    Die Würzburger Wirtschaftsinformatiker sind davon überzeugt, dass sich die Qualität von Vorlesungen durch ihr Ping-Pong-System entscheidend verbessert. Damit ein Dozent während der Vorlesung nicht ins Schwitzen gerät, verfügt das System über eine komfortable Bedienoberfläche, mit der die Fragen und möglichen Antworten bereits vor der Veranstaltung erstellt und für jede Vorlesung separat gespeichert werden können.

    Weitere Informationen: Diplom-Kaufmann Jürgen Helmerich, T (0931) 31-2460, Fax (0931) 31-2955, E-Mail: jhelmerich@wiinf.uni-wuerzburg.de


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    Nach Art der Publikumsfrage bei "Wer wird Millionär?" stellt Professor Rainer Thome in seinen Vorlesungen fest, ob die Studenten den Stoff auch wirklich verstanden haben.
    Nach Art der Publikumsfrage bei "Wer wird Millionär?" stellt Professor Rainer Thome in seinen Vorles ...
    Foto: Helmerich
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Nach Art der Publikumsfrage bei "Wer wird Millionär?" stellt Professor Rainer Thome in seinen Vorlesungen fest, ob die Studenten den Stoff auch wirklich verstanden haben.


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