Donnerstag, 23. Juni 2005, 18.30 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Ausgehend von der Diskussion um die Bildung in einer globalisierten Welt untersucht der bedeutende italienische Kunsthistoriker Salvatore Settis den Begriff des "Klassischen" in doppelter Hinsicht: mit Blick auf das "ewig Klassische", aber auch auf die "Klassik" der Antike.
Er stellt in seinem Vortrag die Frage, wie wichtig die klassische Bildung für die Identitätsstiftung Europas ist. Die "klassische" Antike besitzt nicht mehr den paradig-matischen Stellenwert, den ihr Bildung und Studium in der europäischen Tradition jahrhundertelang gesichert haben. Was bedeutet also das unaufhaltsame Verschwinden der "klassischen" Kultur aus den Bildungsgängen und der allgemeinen Kultur aller europäischen Länder?
Settis widerspricht dem angeblich zeitlosen Begriff des "Klassischen" und zeigt, wie sehr selbst das, was man als neu und was als "klassisch" empfindet, dem geschmacklichen Wandel der Jahrzehnte unterliegt. Seine Ausführungen zur "Zukunft des Klassischen" sind ein Schlüssel zum Verständnis der Andersartigkeit dessen, was uns umgibt: der anderen Kulturen in einem globalen Sinn.
Salvatore Settis wurde 1941 in Rosario/Kalabrien geboren. Von 1994 bis 1999 leitete er das Getty Research Institute for the History of Art in Los Angeles. Seitdem lehrt er an der Scuola Normale Superiore in Pisa klassische Archäologie. Mittlerweile ist er Direktor der Universität. Salvatore Settis ist zudem Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Salvatore Settis' Essay "Die Zukunft des 'Klassischen' - Eine Idee im Wandel der Zeiten" ist soeben im Wagenbach Verlag, Berlin, erschienen; aus dem Italienischen von Friederike Hausmann, 112 Seiten, EUR 19,50, ISBN 3-8031-5172-4
Anmeldung und Interview-Anfragen über: Gisela Lerch, Tel. 030.20370-657, Email: glerch@bbaw.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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