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14.06.2005 19:10

Die Jahrhundertgeneration und ihre Verarbeitung des Zweiten Weltkriegs

Sabine Rehorst Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Der Historiker Jürgen Reulecke geht in seinem Vortrag am 20.6.2005 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen der Frage nach der historischen Selbstdeutung jener Altersgruppe nach, aus der zum einen weitgehend das mittlere Management des NS-Regimes stammte und die andererseits dann den Aufbau der Bundesrepublik maßgeblich mitgestaltet hat und zugleich zumeist die Eltern der "68er" stellte.

    Ausgehend von der stark in Mode gekommenen Argumentation mit Generationenkonstellationen und von dem dabei gelegentlich zu hörenden Pauschalurteil, bestimmte Generationen hätten vor der Geschichte versagt, stellt Jürgen Reulecke die Frage nach der historischen Selbstdeutung der sogenannten Jahrhundertgeneration - die Altersgruppe der zwischen 1900 und 1912 Geborenen.
    Als exemplarischer Fall wird eine besonders ausgeprägte "Generationseinheit" herausgegriffen, deren Mitglieder in der Weimarer Republik in jugendbewegten Gruppen (in der "Bündischen Jugend") sozialisiert worden waren und sich ab 1947 im "Freideutschen Kreis" zusammengefunden haben, der bis zum Jahre 2000 bestanden und in seinen letzten Jahren eine bemerkenswerte Selbsthistorisierung betrieben hat.

    Prof. Dr. Jürgen Reulecke, geb. 1940, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Münster, Bonn und Bochum. 1972 Promotion, 1979 Habilitation, 1980-83 Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bielefeld und Berlin (TU), Gastdozentur am St. Anthonys-College in Oxford, 1984-2003 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität-Gesamthochschule Siegen. Seit 2003 Professor für Zeitgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Sprecher des Sonderforschungsbereich "Erinnerungskulturen".

    Jürgen Reulecke ist Fellow der KWI-Studiengruppe "Kindheit im 2. Weltkrieg". Die Arbeit der Studiengruppe konzentriert sich auf Analysen zur Sozial- und Kulturgeschichte der Kindheit im 2. Weltkrieg und auf die Frage nach dem politischen Weg der Kriegskindergeneration. Es werden Kriegskindheiten in ausgewählten europäischen Ländern (unter Einbeziehung von Japan und Nordamerika) rekonstruiert und die mit ihnen verbundenen Erinnerungskulturen verglichen. Schließlich sollen lebensgeschichtliche und politisch-kulturelle Folgen geklärt werden, die mit den historischen Erfahrungen dieser Generation, die unsere Gesellschaft bis in die Gegenwart spezifisch prägt, zusammenhängen.

    Weitere Fellows der Studiengruppe: Prof. Dr. Hans-Heino Ewers (Frankfurt), Prof. Dr. Insa Fooken (Siegen), Prof. Dr. Gereon Heuft (Münster), Prof. Dr. Hartmut Radebold (Kassel), Dr. Jana Mikota (Siegen/Essen) und Prof. Dr. Jürgen Zinnecker als wissenschaftlicher Leiter der Studiengruppe.

    Die Veranstaltung im KWI, Goethestr. 31, 45128 Essen ist öffentlich.

    Kulturwissenschaftliches Institut
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Sabine Rehorst
    Goethestr. 31, 45128 Essen
    Tel. +49 (0)201/7204-160
    Fax +49 (0)201/7204-159
    Mail: sabine.rehorst@kwi-nrw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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