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16.06.2005 12:13

Eine Chance für neue Forschungsthemen

Thomas Gazlig Kommunikation und Außenbeziehungen
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Sieger im Helmholtz-Ideenwettbewerb für die "Gesundheitsforschung" stehen fest
    Bonn/Berlin, 16. Juni 2005. Wie kommen neue Themen in die Wissenschaft? Um viel versprechenden neuen Vorhaben bessere Chancen im etablierten Forschungsbetrieb zu verschaffen, hat die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren einen Ideenwettbewerb ausgerufen. In der ersten Runde des Wettbewerbs "Neue Forschungsthemen" wurden überzeugende Themen für die Helmholtz-Gesundheitsforschung gesucht und prämiert. Vier Siegerteams hat eine Jury aus internen und externen Experten unter den 69 Bewerbungen jetzt ausgewählt. Die Sieger erhalten jeweils 200.000 Euro aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten, um ihre Projekte voran zu bringen.

    "Wir brauchen Verfahren, um neue Forschungsthemen rasch und mit ausreichend kritischer Masse aufzugreifen. Nur so behält eine so große Organisation wie die Helmholtz-Gemeinschaft genug Flexibilität, um neue Herausforderungen anzugehen", sagte Prof. Dr. Walter Kröll, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Mit dem Ideenwettbewerb ergänzt die Gemeinschaft deshalb ihre etablierten Instrumente zur programmatisch-strategischen Ausrichtung. So ist die gesamte Forschung in übergreifenden Programmen organisiert, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickelt haben und die von international renommierten Experten begutachtet werden. Zudem verfügen alle Helmholtz-Zentren über ungebundene Mittel, die sie einsetzen können, um relevante Themen aufzugreifen. "Aber das war uns noch nicht genug", so Kröll. "Wir wollen Kompetenz und Kreativität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser nutzen, um neue Projekte aus der Gemeinschaft heraus zu entwickeln." Künftig wird der Ideenwettbewerb deshalb regelmäßig in denjenigen der sechs Helmholtz-Forschungsbereiche ausgeschrieben, die nach der regulären, fünfjährigen Programmlaufzeit erneut vor einer Begutachtung stehen.
    Im aktuellen Wettbewerb haben sich die Teams mit Ideenskizzen beworben. Zwölf davon hat die Jury zunächst ausgewählt; sie wurden bei einer zweitägigen "Zukunftskonferenz" in Bonn zwischen den Teams und mit Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert und danach weiter ausgearbeitet. In der Endauswahl haben die zwölf Teams ihre Vorschläge noch einmal der Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Jutta Heim, Chief Scientific Officer der Basilea Pharmaceutica Ltd., Basel, präsentiert. Die Projekte haben meist zentrenübergreifende und interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppen entwickelt. Die jetzt ausgezeichneten vier Vorhaben werden in die strategische Diskussion zur Entwicklung des gesamten Forschungsbereichs Gesundheit einbezogen. Und haben die Chance, sich in Zukunft in einem regulären Programm der Gesundheitsforschung zu etablieren.

    Folgende Themen hat die Jury zur Prämierung ausgewählt:
    Stem Cells and Glioma
    In dem Projekt wird untersucht, wie das Wachstum von Gliomen, den häufigsten Gehirntumoren, von Stammzellen beeinflusst wird. Ziel sind neue Ansätze in der Krebstherapie.
    Beteiligte Helmholtz-Zentren:
    Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch (MDC).
    Ansprechpartner:
    Dr. Bernhard Radlwimmer (DKFZ), Tel. 06221 424580, B.Radlwimmer@dkfz-heidelberg.de
    Prof. Dr. Helmut Kettenmann (MDC), Tel. 030 94062806, Kettenmann@mdc-berlin.de

    Epigenetische Krebstherapie
    In dem Projekt sollen Verfahren entwickelt werden, die krankhafte Veränderungen im Erbmaterial unterdrücken. Dazu arbeiten die Helmholtz-Wissenschaftler mit dem Uniklinikum Heidelberg und der Pharmaindustrie zusammen.
    Beteiligte Helmholtz-Zentren:
    Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit.
    Ansprechpartner:
    Dr. Frank Lyko (DKFZ): Tel. 06221 423800, f.lyko@dkfz.de

    Meta-Erkrankungen und -Krankheitsmechanismen
    In Kooperation mit der Universität Kiel wollen die Forscher Schlüssel-Mechanismen und Schlüssel-Gene ("Meta-Gene") identifizieren, die gleichzeitig bei mehreren Erkrankungen eine Rolle spielen. Langfristiges Ziel sind Medikamente, die bei einem breiten Spektrum von Krankheiten wirksam sind.
    Beteiligte Helmholtz-Zentren:
    Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch (MDC).
    Ansprechpartner:
    Dr. Jan Mollenhauer (DKFZ), Tel. 06221 42 4746, j.mollenhauer@dkfz.de

    MicroRNAs and Cancer
    Die Wissenschaftler untersuchen neu entdeckte kleinste RNA Moleküle, so genannte MicroRNAs, die eine wichtige Rolle in der Regulation des Erbmaterials spielen. Ziel ist es, neue Ansätze für eine frühzeitige Krebsdiagnose und Therapie zu entwickeln.
    Beteiligte Helmholtz-Zentren:
    Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
    Ansprechpartner:
    Dr. Michael Boutros, Tel. 06221 42 1951, m.boutros@dkfz.de
    Dr. Adelheid Cerwenka, Tel 06221 424480, a.cerwenka@dkfz.de

    Das Thema Systembiologie komplexer Erkrankungen hat die Jury als besonders umfassendes Thema identifiziert, das neben der Auszeichnung im Wettbewerb von der Helmholtz-Gemeinschaft in einer konzertierten Aktion ausgebaut werden soll. Der Vorschlag wurde gemeinsam von den Helmholtz-Zentren DKFZ, GBF und MDC eingebracht. Die Jury sah die Gemeinschaft als in besonderer Weise prädestiniert, die interdisziplinären Beiträge für diesen anspruchsvollen Ansatz zusammenzuführen und eine führende Rolle für dieses Thema zu übernehmen.

    Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere durch die Erforschung von Systemen hoher Komplexität.

    Ansprechpartner für die Medien:

    Thomas Gazlig
    Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
    Leiter Kommunikation und Medien
    Markgrafenstraße 37
    10117 Berlin
    Fon/Fax: 030/206 329 57/60
    presse@helmholtz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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